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Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band

Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band

Titel: Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band
Autoren: Sigrid Heuck
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eine Giftschlange!« Und dort grub er zu Betsys größtem Erstaunen seinen Goldklumpen aus. Er verstaute den Schatz in der Kutsche und fuhr geradewegs nach Silvertown zurück. Vor dem vornehmsten Café der Stadt hielt er an und lud die kleine Betsy zu Kaffee und Kuchen ein. Er befestigte den neuen Hilfssheriffstern an seiner Weste und wurde allgemein sehr bewundert.

    Später erhandelte Jim für sich und Betsy eine kleine Farm, und weil noch ein paar Goldkörnchen
übrig blieben und bei der Farm auch ein gemütlicher Pferdestall war, kaufte er die schöne Isabella wieder zurück.
    Während er sein Land bewirtschaftete, versorgte die kleine Betsy das Haus und kochte für ihn. Sie kochte Kartoffelbrei und Bratwürstchen, viele bunte Puddings und natürlich Eierpfannkuchen nach Mutter Applebees Geheimrezept. Die Milch dazu lieferte ihnen das kleine Kälbchen, das inzwischen eine große Kuh geworden war. So hatte sich Jims Traum erfüllt und er war glücklich und zufrieden.

Die Indianer
    An einem besonders schönen Tag ritt Cowboy Jim über die Prärie. Das Lasso hing am Sattelhorn und Mister Tramp trabte munter vorwärts.
    »Jippedihott und hoppedihü« , sang Jim. »Wild ist der Westen und weit die Prärie.«
    Und er war sehr zufrieden.
    Doch auf einmal hörte er Geschrei. »Ich!«, schrie jemand.
    »Nein, ich!«, klang es böse zurück.
    Und weil Mister Tramp unwillig den Kopf schüttelte, beschloss Jim, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Er erblickte ein Indianerlager. Männer, Frauen und Kinder hockten am Boden und starrten gebannt auf zwei bunt bemalte Krieger. »Ich bin der Stärkere und deshalb muss ich Häuptling werden!«, schrie der eine und schwang drohend sein Kriegsbeil.

    »Nein, ich bin stärker«, brüllte der andere, »denn ich bin größer!«
    Da sprang Mister Tramp mit einem mächtigen Satz zwischen die beiden Kämpfer.
    »Halt!«, befahl Jim. »Hört auf mit dem Blödsinn. Wenn einer den anderen umbringt, dann beweist dies noch lange nicht, dass er ein guter Häuptling wäre.«
    »Aber wie sollen wir es denn sonst beweisen?«, fragten die beiden Krieger. »Das ist nicht leicht«, sagte Jim. Er suchte in einer Felsspalte zuerst einen Felsblock in einer bestimmten Größe und rollte ihn an den Fuß eines Abhangs. Dann band er sein Lasso um den Stein und sagte:
    »Derjenige, der dieses Felsstück den Hang hinaufbringt, ist der Stärkste!«
    »Gib her!«, sagte einer der beiden Indianer verächtlich. »Das ist doch kinderleicht!«
    Er spuckte in die Hände, packte das Ende des Lassos und begann zu ziehen. Aber soviel er sich auch plagte, der schwere Stein rührte sich nicht von der Stelle.
    »Jetzt bin ich dran«, verlangte der andere.

    Doch auch er bemühte sich vergeblich. Da wurden die beiden Krieger böse. »Das schafft niemand!«, schimpften sie.
    »O doch«, sagte Jim.
    Er stellte Mister Tramp oben am Hang auf und führte sein Lasso um das Sattelhorn. Dann packte er das Seil und ließ sich vorsichtig den Hang hinunter. Und weil der Stein etwas leichter als der Cowboy war, rutschte er langsam aufwärts. Als Jim unten ankam, war er oben.
    »Du bist der Stärkste«, riefen die Indianer. »Du sollst unser Häuptling sein.«
    »Vielen Dank«, sagte Jim höflich, »doch ich möchte lieber weiterreiten.«
    »Dann entscheide wenigstens, wer von uns Häuptling werden soll!«
    »Gut«, erwiderte Cowboy Jim. »Doch das geht nur mit einem Zauberspruch!« Er stellte die beiden Krieger mit dem Gesicht zueinander auf und murmelte: »Ich und du - Müllers Kuh - Müllers Esel - das bist du!« Dabei tippte er ihnen abwechselnd auf die Brust.

    »Du bist Häuptling!«, sagte er zu dem Indianer, den er zuletzt angetippt hatte. Und damit waren alle einverstanden.
    Da bestieg der kleine Cowboy wieder sein Pferd und ritt weiter über die Prärie. Das Lasso hing am Sattelhorn, Mister Tramp trabte munter vorwärts und Jim war zufrieden und sang vor sich hin.

Das Wettrennen
    Alle Leute, die Cowboy Jim kannten, wussten auch, dass er gern Süßigkeiten aß und dass er gern wettete.
    »Wetten, dass!«, rief Jim bei jeder Gelegenheit, und er verlor manchmal und gewann manchmal, wie es gerade kam.
    »Weißt du schon«, sagte eines Tages Jonny, der Wirt, zu ihm, »dass man jetzt quer durch den Wilden Westen eine Eisenbahnlinie baut?«
    »Was ist denn das?«, fragte Jim erstaunt.
    »Eine Eisenbahn ist eine Bahn aus Eisen, die auf Schienen läuft. Sie fährt schneller, als das schnellste Pferd laufen kann.«
    »Das glaube ich
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