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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)
Autoren: Jürgen Benvenuti
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nimmt?«
    »Das kann gut sein«, erwiderte Sarah Hunter mit nüchterner Miene. »Aber mit so einem Malariaschub ist nicht zu spaßen. Die Schmerzen sind höllisch. Sollte González wirklich an einem Schub leiden, wird er die Tabletten nehmen, egal, wie stark die Nebenwirkungen sind.«
    »Und dieses Aralen gibt’s nicht auf der Straße?«, fragte Decker zweifelnd.
    »Mir ist es jedenfalls noch nie untergekommen«, sagte Brandenburg, »und glaub mir, ich hab schon jeden Mist gesehen, den sich die Leute reinpfeifen, um high zu werden oder runterzukommen.«
    Sarah Hunter schob den Rezeptblock zurück in die Tasche ihres Kittels und sagte: »Auch ich bezweifle stark, dass es einen Schwarzmarkt für Aralen gibt. Sonst hätte González wohl kaum ein Rezept dafür gebraucht. Er wird in eine Apotheke müssen, oder er leidet qualvolle Schmerzen, sobald der Schub voll einsetzt.«
    Cotton trat zu Hunter, klopfte ihr anerkennend auf die Schulter und sagte: »Sehen Sie, Doc, das ist eine Information, die mir hilft, den Fall aufzuklären.«
    Brandenburg räusperte sich und sagte: »Nur der Vollständigkeit halber, Doc, auf dem Rezept steht keine Adresse, oder?«
    Hunter bedachte den Detective mit einem schmalen, ein wenig gönnerhaften Lächeln und erwiderte trocken: »Nein, es steht keine Adresse auf dem Rezept, das hätte ich sonst bereits erwähnt. Ich vermute , Roberto González wird sie selbst eintragen, genauso wie den Namen. Und beides wird vermutlich falsch sein.«
    »Wer ist jetzt hier das Ehepaar?«, flüsterte Decker in Cottons Richtung.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Dr. Hunter, »ich habe noch einige Untersuchungen durchzuführen.« Damit verschwand sie in der Küche.
    Cotton wandte sich an Decker und sagte: »Apropos Adresse: Hat Carmen Delgado Ihnen gestern noch irgendetwas erzählt, das uns helfen könnte, Bobby Gold zu schnappen?«
    Decker schüttelte den Kopf. »Sie meinte bloß, dass Gold in unregelmäßigen Abständen bei ihr vorbeischaue, der Tochter meistens ein Spielzeug mitbringe und auch sonst eigentlich gar kein so schlechter Kerl sei.«
    »Mir kommen gleich die Tränen«, sagte Brandenburg.
    »Ich wiederhole nur ihre Worte«, erklärte Decker. »Wie auch immer, Carmen Delgado hat ausgesagt, sie wisse nicht, wo Bobby Gold sich jetzt aufhält.«
    »Und selbst wenn sie es wüsste, würde sie es uns wahrscheinlich nicht verraten«, vermutete Cotton.
    »Das macht aber nichts«, sagte Decker, »denn dieses Aralen wird uns helfen, Bobby Gold endlich zu fassen.«
    »Wenn er das Rezept nicht bereits eingelöst hat«, gab Brandenburg zu bedenken.
    Decker warf einen kurzen Blick auf ihre kleine, funkelnde Armbanduhr, die nicht viel weniger kostete als Brandenburgs Auto, und sagte: »Wir können nur hoffen, dass er es noch nicht getan hat.« Sie zückte ihr Mobiltelefon und fügte hinzu: »Jetzt soll Zeerookah mal zeigen, was er kann.«
*
    Zwanzig Minuten später waren sie im Serverraum des Hauptquartiers. Nervöse Energie knisterte in der Luft. Endlich hatten sie eine konkrete Spur im Fall Bobby Gold, und mit etwas Glück konnten sie diese Ermittlung, die von Anfang an unter einem schlechten Stern stand, heute doch noch zu einem guten Ende führen. Selbst der sonst so kühle und beherrschte John D. High hatte den obersten Hemdknopf geöffnet und seinen Krawattenknoten gelockert.
    Cotton und Decker standen neben ihrem Chef hinter Zeerookah, der seinen Blick konzentriert über die zahlreichen Bildschirme schweifen ließ, während seine Finger in rasendem Tempo Befehle in die Tastatur hackten. Sein lockiges Haar stand noch wirrer vom Kopf ab als sonst.
    »Okay, okay«, sprudelte es aus dem pummeligen IT-Spezialisten hervor, »ich hab Folgendes gemacht: Nach Ihrem Anruf«, er deutete mit dem Kopf vage in Deckers Richtung, »habe ich mir Zugang zu sämtlichen Apotheken-Computern in New York City verschafft. Die Online-Anbieter habe ich bewusst ausgeklammert, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Bobby Gold bei einem Malariaschub Tabletten übers Internet bestellt und sie sich liefern lässt.«
    Cotton beugte sich über Zeerookahs Schulter und fragte: »Und? Schon irgendwas entdeckt?«
    »Nun ja«, antwortete Zeerookah und lächelte unsicher, »seit Mitternacht, als ich mit der Suche begonnen habe, wurden in New York zwei Aralen-Rezepte eingelöst.«
    »Nur zwei?«, fragte Decker zweifelnd.
    »Scheint keinen großen Bedarf für ein Malariamedikament in New York zu geben«, meinte Zeerookah trocken.
    »Zum Glück«,
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