Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)
Autoren: Peter Mennigen
Vom Netzwerk:
getötet, aber ohne Ihre Mithilfe hätte es die Morde nicht gegeben. Deswegen sind Sie vor dem Gesetz genauso schuldig, als hätten Sie die Opfer persönlich umgebracht. Und was die Beihilfe zum versuchten Mord betrifft: Zwei der potenziellen Opfer stehen vor ihnen. Außerdem haben Sie für ihren Verrat Drogengeld kassiert. Nicht dass das in irgendeiner Weise für die Mordanklage von Bedeutung wäre. Aber Sie sollten wissen, dass Drogengelder gemeinhin vom FBI beschlagnahmt werden und in staatlichen Besitz übergehen.«
    Harris wurde tatsächlich rot im Gesicht. »Wer hat mich auffliegen lassen?«
    Cotton brachte sein Gesicht nah an das ihre. »Gier und Dummheit, zwei schlimme Verbündete.«
    Decker drehte ihr die Arme auf den Rücken und kettete die Handgelenke mit Handschellen zusammen. Das genügte, um die Verhaftete verstummen zu lassen. Mit glasigen Augen, flankiert von den beiden Agents, ließ sie sich widerstandslos einen der Seitenausgänge hinausführen.
*
    Auf der Fahrt zurück zum HQ grübelte Cotton vor sich hin. Am Zielort übergaben er und Decker die Festgenommene mehreren bereitstehenden FBI-Agents.
    Zeerookah hatte seine Aussage gerade beendet und schleppte sich hundemüde an seinen Arbeitsplatz zurück. Cotton und Decker erwarteten ihn dort.
    »Ich bin gespannt, wohin uns die Trottel in Washington das nächste Mal schicken«, schimpfte Zeerookah. »Ab in die Wüste und Sand fegen? Was ist los? Wieso guckt ihr so ernst?«
    Cotton hatte sich etwas ausgedacht und Decker bereits von seinem Vorhaben überzeugen können. Jetzt war Zeerookah an der Reihe. Nachdem der G-Man auch ihn auf seine Seite gezogen hatte, machten die drei sich auf den Weg zu John D. Highs Büro. Die Tür stand offen. Der Chef des G-Teams saß an seinem Schreibtisch und wühlte sich gestresst durch einen Stapel Unterlagen.
    »Düften wir Sie kurz stören, Sir?«, erkundigte sich Decker.
    »Nur wenn es sich um eine dringende Angelegenheit handelt«, erwiderte High, ohne von den Papieren aufzublicken. »Andernfalls möchte ich Sie bitten, sich bis morgen zu gedulden. Sie können sich vorstellen, was gerade bei mir los ist … nach dem Geheimnisverrat dieser Ms. Harris und dem Desaster mit einem Dutzend ermordeter Agents.«
    »Ja, sicher, Sir.« Decker drehte sich um und wollte gehen.
    Cotton hielt sie am Arm fest, den Blick unbeirrt auf John D. High gerichtet. Er war nicht gewillt, sich vertrösten zu lassen.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte er höflich, aber bestimmt. »Es muss sofort sein. Eben wegen der ermordeten Agents. Bevor deren Angehörige offiziell von ihrem Tod in Kenntnis gesetzt werden.«
    John D. Highs Miene verdüsterte sich. Widerwillig bat er seine Besucher, Platz zu nehmen. Sie setzten sich auf die freien Stühle vor dem ausladenden Schreibtisch.
    John D. High lehnte sich zurück. »Also gut, dann lassen Sie hören. Worum geht es?«
    »Die meisten der getöteten Agents hatten Familie«, brachte Cotton ihr Anliegen vor. »Wenn Sie erlauben, würden wir diesen Familien gern persönlich unser Beileid aussprechen. Ihnen aus erster Hand berichten, was während der Übung passiert ist. Etwas über die Mörder erzählen, für die wir bloß anonyme Zielscheiben waren. Auch wie diese Mörder verhaftet wurden. Und vor allem wie der Drahtzieher des Mordkomplotts sein Ende fand. Vielleicht hilft das den Angehörigen ein bisschen über den Berg.«
    High runzelte die Stirn und seufzte. »Sie verstehen es einfach nicht, eine Linie zwischen Beruflichem und Persönlichem zu ziehen, was, Cotton?«
    »Nein, Sir. Weil diese Linie für mich nicht existiert. Ich kann abends nicht nach Hause gehen und so tun, als gäbe es die Verbrechen und ihre Opfer nur während meiner Dienstzeit.«
    High nickte. »Na schön. Suchen Sie die Angehörigen auf, und spenden Sie ihnen Trost. Ich werde inzwischen alles für eine ehrenvolle Bestattung in die Wege leiten.«
    »Danke, Sir.«
    Cotton, Decker und Zeerookah erhoben sich und gingen zur Tür.
    Sie hatten das Büro fast verlassen, als High ihnen hinterherrief: »Ach, ich hätte da noch eine Frage für meinen Bericht an meine Vorgesetzten in Washington bezüglich dieses Survival-Projekts.«
    Die drei Agents blieben im Türrahmen stehen und drehten sich zu ihrem Chef um.
    »Ja?«, fragte Decker.
    »Konnten Sie wenigstens die eine oder andere Erkenntnis aus diesem tragischen Abenteuerurlaub gewinnen?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Cotton stellvertretend für seine beiden Mitstreiter. »Dass in jedem Menschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher