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Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)
Autoren: Peter Mennigen
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so kalt wie eine Polarnacht. »Welche Frau trägt bei subtropischen Temperaturen eine Strumpfhose?«
    »Was machen wir jetzt?«, wandte sich das ratlose IT-Genie an Cotton.
    »Improvisieren.« In Ermanglung von Stricken fesselte Cotton die Killer mit ihren eigenen Schnürsenkeln. Er knotete jeweils ein Paar zusammen; auf diese Weise waren die Schnüre lang genug, um damit die Fußgelenke zu fesseln und die Hände auf den Rücken zu binden. Die Gürtel der beiden Bewusstlosen gaben einen guten Knebelersatz ab; fest um den Mund gezurrt, bewegte der Kiefer sich keinen Millimeter mehr. Anschließend legten sie die beiden hinter einem Gestrüpp ab und nahmen die Nachtsichtgeräte mit.
    Als Nächstes brauchten sie eine strategisch günstige Stelle für den geplanten Hinterhalt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung wurden sie fündig.
    Cotton bezog vor einem Dickicht mit Blick auf die Lichtung Stellung. »Von hier aus habe ich freies Schussfeld.«
    Decker zog einen Schmollmund. »Und was für eine Rolle haben Sie uns zugedacht? Die der applaudierenden Zuschauer?«
    »Halten Sie mir den Rücken frei. Verstecken Sie sich mit Zeerookah am Hang da drüben. Von dort können Sie mir notfalls Feuerschutz geben.«
    Decker schnallte sich eines der erbeuteten Nachtsichtgeräte um. »Na schön, ich werde Sie retten, falls Ihre lächerliche Maskerade auffliegt.«
    »Bringen Sie sich in Sicherheit, wenn der Boden hier zu heiß wird.«
    »Wenn der Boden zu heiß wird?« Die Agentin seufzte. »Meine Güte, wo haben Sie denn den Ausdruck aufgeschnappt? Ich fürchte, Sie schauen zu viele schlechte Krimis.«
    Der G-Man zog sich das andere Nachtsichtgerät über, nicht nur der besseren Sicht in der Dunkelheit wegen: Mit dem Gerät vor dem Gesicht würden die Killer ihn selbst dann nicht erkennen, wenn er direkt vor ihnen stand.
    Decker senkte einen Moment den Kopf, als müsse sie sich sammeln, bevor sie fragte: »Sie wollen das wirklich so durchziehen?«
    »Ja.«
    »Dann viel Glück. Seien Sie vorsichtig, und vermeiden Sie den Kontakt mit heißem Blei.«
    Sie wünschte sich, der G-Man besäße mehr Erfahrung als FBI-Agent, dann hätte sie seinem Plan größeres Vertrauen entgegengebracht. So blieb allein die Hoffnung, dass er genug Grips hatte, dass sein Vorhaben nicht in einem blutigen Desaster endete. Andererseits war Cotton um einiges smarter, als sie ihn anfangs eingeschätzt hatte.
    Zeerookah klopfte ihm auf die Schulter. »Irgendwelche letzten Worte fürs Geschichtsbuch, Jeremiah?«
    Cottons Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: »Zeigen wir’s den Schweinehunden! Präsentieren wir ihnen die Rechnung für die feigen Morde an unseren Kollegen.«
    Zeerookah nickte, dann verschwanden er und Decker wortlos den Hang hinauf. Auf halber Höhe bezogen beide hinter einem umgestürzten Baumstamm Stellung. So boten sie kein Ziel und hatten andererseits die Lichtung im Blick.
    Die Agentin entsicherte ihre Waffe, fixierte sie auf dem quer liegenden Stamm und visierte Cotton an.
    Der stand regungslos am Rand der Lichtung. Sie konnten jetzt nur noch warten. Die Jagd ging weiter.

9
    Die Zeit verstrich quälend langsam. Trotz der späten Stunde hing immer noch feuchte Schwüle unter den Baumwipfeln. In der Ferne war Gewittergrollen zu hören.
    Cotton fluchte leise. Ein Unwetter hätte ihnen gerade noch gefehlt. Es würde die Situation mit den bereits vorhandenen Unsicherheitsfaktoren noch unberechenbarer machen.
    Er trat ein paar Schritte auf die Lichtung hinaus und blieb stehen, das Sturmgewehr schussbereit, den Lauf auf den Boden gerichtet. Sein Blick ruhte auf der schwarzen Schattenwand, die den Waldrand jenseits der Lichtung markierte. Von dort würden die Killer wahrscheinlich kommen.
    Es dauerte keine halbe Stunde, als das Geräusch zweier Geländewagen lauter wurde. Sie rollten eine Schneise entlang, die sich durch den Wald zog. Auf der Lichtung angekommen, rumpelten die Fahrzeuge über den holprigen Untergrund direkt auf Cotton zu.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war die Dunkelheit dessen Verbündete gewesen, aber damit war es nun vorbei. Vorsicht konnte sich jetzt sogar als tödlich erweisen. Cotton beschloss, seinen Gegnern offen entgegenzutreten, damit diese ihn möglichst spät als potenzielle Gefahr einstuften. Deshalb winkte er mit dem Gewehr und machte absichtlich auf sich aufmerksam, um jedes Misstrauen zu zerstreuen, wobei er inständig hoffte, dass niemand in den Geländewagen seinen Trick durchschaute.
    Die aufgeblendeten
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