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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht
Autoren: Katie Fforde
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erwiderte Anna.
    Jetzt, da sie einmal aufgestanden war, leerte Chloe ihr Glas. »Ich werde den Kessel aufsetzen. Mikes Eltern halten mich für eine furchtbare Schlampe. In ihren Augen ist es kein Zeichen von Einfallsreichtum, wenn man Möbel aus Pappkartons basteln kann.«
    »Ich sehe das anders, aber ich selbst benutze im Allgemeinen etwas haltbarere Dinge.«
    »Du kommst wahrscheinlich nicht so leicht an Windelkartons wie ich.«
    »Hm, nein.«
    Chloe runzelte die Stirn. »Früher habe ich auch Stoffwindeln benutzt, doch wenn man drei Kinder hat ... Also, Kaffee, Tee oder heiße Schokolade?«
    »Kaffee, bitte.«
    »Und erwachsene Plätzchen?«
    »Ich wusste nicht, dass Plätzchen wachsen, ich dachte, sie hätten immer dieselbe Größe.«
    Chloe lachte. »Du bist wirklich witzig. Ich meine Kekse, die ich den Jungen nur zu besonderen Anlässen gebe. Zu teuer.«
    »Also, warum seid ihr hierher gezogen? Kommt ihr aus der Gegend?«, hakte Anna nach.
    »Wir sind hier mehr oder weniger auf halber Strecke zwischen Mikes und meinen Eltern«, antwortete Chloe, während sie den Kessel füllte, »was in gewisser Weise ein Fehler ist, aber ich habe als Kind die Ferien hier verbracht und es immer wunderschön gefunden. Und ich muss sagen, auch wenn die Grundstückspreise geradezu obszön sind, ist es ein wunderbarer Ort zum Leben.«
    »Das ist schön zu hören.« Anna erhob sich aus dem ziemlich niedrigen Sessel, in dem sie langsam Rückenschmerzen bekam, und setzte sich auf einen etwas aufrechteren Stuhl.
    »O ja, man hat hier alles, was man sich nur wünschen kann«, rief Chloe aus der Küche. »Eine wunderschöne Landschaft, Ausblicke ... und im Dorf gibt es eine wirklich gute Grundschule, Spielgruppen und dergleichen Dinge. Du kennst wahrscheinlich den Laden und das Postamt, aber samstags gibt es einen wunderbaren Markt im Ort, obwohl es natürlich in der Stadt noch einen weiteren gibt. Wir haben einen Pub, der ausgesprochen leckeres Essen serviert, und einen Chinesen in der Nähe ...«
    »Das weiß ich. An der Wand in meinem Haus hingen Speisekarten von dem einen wie von dem anderen.«
    Chloe lächelte und stöberte im Schrank nach den »erwachsenen Keksen«. »Und wir haben hier gute Freunde gewonnen, alle in Kinderwagenreichweite, was großartig ist, wenn man miteinander essen geht: Man braucht nur Schlag zwölf nach Hause zu wanken, um den Babysitter abzulösen.« Chloe hielt inne und seufzte. »Entschuldige! Meine Zunge ist wieder mal vollkommen mit mir durchgegangen. Das passiert mir ständig. Mike schimpft mich deswegen immer aus, aber wenn er weg ist, fehlt mir abends manchmal doch die Gesellschaft eines Erwachsenen. Wenn ich dir auf die Nerven gehe, sag mir einfach, dass ich den Mund halten soll.«
    Anna kicherte. »Daran würde ich nicht einmal im Traum denken! Ich fand die Aussicht, allein nebenan zu sitzen, nicht übermäßig verlockend, und du hast mich aufgenommen, mir zu essen gegeben, mich betrunken gemacht ...«
    Chloe sah sie schockiert an. »Das kann nicht sein!«
    »Nun, dann eben beschwipst, doch es war ein wunderschöner Abend. Vielen Dank.« Sie lächelte glücklich. Es war eine echte Dreingabe, Chloe als Nachbarin zu haben. Sie war nett und witzig, und sie wusste einfach alles. Ihre neue Bekanntschaft bestätigte sie darin, dass es richtig war, das Haus zu kaufen.
    »Da ist dein Kaffee«, meinte Chloe und stellte einen Becher mit dampfendem, schwarzem Kaffee vor Anna hin. »Milch? Zucker? Und du musst unbedingt einen Keks essen.« Anna bediente sich, während Chloe sich in dem unbequemen Sessel niederließ und den Teller mit Keksen neben sich auf den Boden stellte; einen anderen Platz gab es dafür nicht. Dann drehte sie sich zu Anna um. »Wirst du keine Angst haben, wenn du allein in diesem Haus schlafen musst?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Anna. »Aber ich habe noch nie allein gelebt, daher wäre es nicht ganz ausgeschlossen.«
    »Ich war ein hoffnungsloser Fall, bevor ich die Jungen hatte.«
    »Die dich beschützen, falls der schwarze Mann kommt?«
    Chloe lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, doch sie bedeuten trotzdem, dass ich nicht allein bin. Du solltest dir einen Hund anschaffen.«
    »Einen Hund?« Angesichts der Tatsache, dass sie auf einer winzigen Baustelle von einem Cottage lebte, erschien ihr diese Idee nicht besonders praktikabel.
    »Hm. Ich würde mir im Handumdrehen einen anschaffen, wenn das Haus nicht so klein wäre und ich nicht drei Kinder hätte.«
    Anna sah sich in dem
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