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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht
Autoren: Katie Fforde
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konnte und dass der Raum ohne Licht furchtbar unheimlich wirkte.
    Am Ende fand sie ein Teelicht, stellte es auf einen alten Unterteller und zündete es an. Als ihr klar wurde, dass sie sich wie ein Kind benahm, das sich vor der Dunkelheit fürchtete und ein Nachtlicht brauchte, dachte sie noch einmal über Chloes Vorschlag nach: Vielleicht wäre ein Hund doch gar keine so schlechte Idee.
 
    Um halb zehn am Montagmorgen klopfte Chloe mit zwei Bechern Kaffee an Annas Tür. »Entschuldige, dass ich dich so früh störe, aber ich brenne einfach darauf, dein Haus zu sehen. Bruno ist in der Schule, und die beiden anderen habe ich gerade bei ihrer Spielgruppe abgesetzt. Ich wollte die drei nicht mitnehmen, sonst wäre ich gestern schon vorbeigekommen.«
    Chloes Eifer entlockte Anna ein Kichern. »Du hast völlig recht. Es wäre im Augenblick noch zu gefährlich für die Jungen.« Und sie war ganz froh darüber, dass sie noch einen weiteren Tag Zeit gehabt hatte, um auch nur einen Anflug von Ordnung zu schaffen, bevor sie ihren ersten Besucher willkommen hieß. Sie nahm den angebotenen Kaffee und nippte daran. »Der ist köstlich. Komm herein.«
    Chloe machte die beiden Schritte, die möglich waren, bevor die Dielenbretter endeten. »Es könnte wunderschön sein«, sagte sie schließlich, ohne die Tatsache zu erwähnen, dass kein normaler Mensch das Haus in diesem Zustand als bewohnbar betrachtet hätte. »Wie um alles in der Welt hast du eine Hypothek dafür bekommen?«
    Anna lachte. »Das war der reinste Spaziergang. Glücklicherweise ist die Gegend so teuer, dass niemand allzu genau hinschaut, um festzustellen, ob ein Haus seinen Preis wert ist. Und am Ende wird es einfach zauberhaft sein. Es müssen einige tragende Balken ersetzt werden, und dann werde ich die Dielenbretter neu verlegen. Es sind ausgesprochen hübsche, breite Ulmenbretter, und sie werden fantastisch aussehen.«
    »Nicht weit von hier gibt es eine Altmaterialverwertung«, meinte Chloe. »Ich könnte dir die Adresse geben.« Sie hielt inne. »Warum keine Treppe?«
    Anna zuckte die Schultern. »Die früheren Besitzer haben sie entfernt, weil sie sie an einer anderen Stelle haben wollten, und dann ist ihnen das Geld ausgegangen. Zumindest glaube ich, dass es so war. Hast du die Leute gekannt?«
    Chloe schüttelte den Kopf und umklammerte ihren Kaffee, als wäre er ihre letzte Verbindung zur Zivilisation. »Sie sind immer am Wochenende hergekommen und haben alles herausgerissen. Allerdings schienen sie kein allzu großes Interesse daran zu haben, irgendetwas wieder zusammenzubauen.« Sie balancierte über einen Balken zum rückwärtig gelegenen Teil des Hauses. »Das wird vermutlich einmal die Küche.«
    Anna nickte. »Mit einer Doppeltür, die in den Garten hinausführt. Die Wand haben die Vorbesitzer bereits für mich eingerissen.«
    »Und dafür haben sie die Genehmigung des Denkmalschutzes bekommen? Das überrascht mich. Die sind nämlich, gerade was diese Häuserreihe angeht, ziemlich kleinlich. Wir hatten beantragt, eine der Innentüren zu verlegen, aber da war nichts zu machen.«
    »Oh.« Annas Freude darüber, ihrer neuen Freundin ihr Haus zeigen zu können, verblasste ein wenig. »Ich glaube nicht, dass die früheren Besitzer sich viel um solche Dinge geschert haben, oder?«
    Chloe hob die Schultern. »Zwei Männer, die darauf bedacht waren, einen schnellen Gewinn zu machen? Wahrscheinlich nicht.«
    Anna biss sich auf die Unterlippe und fluchte leise. »Ich möchte unbedingt alles ganz korrekt abwickeln, sonst könnte es beim Wiederverkauf Probleme geben.«
    »Du könntest eine nachträgliche Genehmigung beantragen«, schlug Chloe vor. »Vielleicht solltest du mal hingehen und dich beraten lassen.«
    »Hm. Ich glaube, ich warte, bis ich einige der Böden fertig habe, bevor ich mich wegen solcher Kleinigkeiten in eine Panik hineinsteigere.« Anna beschloss, sich darüber später den Kopf zu zerbrechen. »Kommst du mit Leitern zurecht? Möchtest du nach oben gehen?«
    Chloe schwieg, während sie hinaufkletterte. Ihr war offensichtlich bewusst, dass ihre Ausführungen über die Rolle des Denkmalschutzes nicht gut angekommen waren.
    Anna betrachtete sie einige Sekunden lang, dann lächelte sie. »Die Böden hier oben sind in Ordnung. Komm her und schau dir die Aussicht an.«
    »Es ist wunderbar, nicht wahr? Ist das der Grund, warum du nach Amberford gekommen bist?«
    »Zum Teil. Es ist eine so hübsche Gegend, und ich wollte etwas kaufen, das von London
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