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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Autoren: Roger McBride Allen
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konnte der Versuchung widerstehen, zuerst einen Blick auf Han und dann auf Thrackan zu werfen. Leises erstauntes Raunen ging durch den Saal.
    Thrackan schien der einzige zu sein, der dieses Zusam mentreffen überhaupt nicht beunruhigend fand. Er sah kühl und gleichmütig auf Han hinunter.
    Han entschied sich, gute Miene zum bösen Spiel zu ma chen. Oder wenigstens so zu tun. »Hallo, Thrackan«, sagte er. »Ich dachte mir schon, daß ich dich sehen würde.«
    »Hallo, Han«, erwiderte sein Vetter mit einer Stimme, die Hans auf verblüffende Weise ähnelte. »Manche Dinge än dern sich nie, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht genau, was du damit meinst.«
    »Damals in den alten Zeiten, Han«, sagte Thrackan. »Da mals warst du immer auf irgendwelche Spielchen aus. Und ich mußte es immer für dich ausbaden.«
    »Ich erinnere mich aber ganz anders«, widersprach Han. Thrackan hatte nicht einmal die Folgen seiner eigenen Unta ten ausgebadet, geschweige denn die der anderen. Aber es war ihm immer gelungen, den Eindruck zu erwecken, als wä re er das Opfer. Thrackan hatte nie die geringsten Skrupel gehabt, die Schuld für sein Versagen auf andere abzuwälzen oder sich als Verdienst anzurechnen, was andere geleistet hatten. »Aber du hast recht«, fügte Han hinzu. »Manche Dinge ändern sich nie.«
    »Diesmal gibt es eine ganze Menge auszubaden«, fuhr Thrackan fort. »Du hast meinen Raumhafen beschossen, sechs meiner Minipatrouillenboote beschädigt oder zerstört und dieser X-TIE-Schrottmühle die Flucht ermöglicht«, sagte Thrackan. »Wir glauben, daß dem X-TIE-Jäger der Sprung in den Hyperraum gelungen ist. Wenn sein Pilot es schafft, die Neue Republik zu warnen, könnte das meine Pläne, an de nen ich jahrelang gearbeitet habe, empfindlich stören.«
    »Ich dachte, der Raumhafen und die MPBs gehören der corellianischen Regierung. Ich wußte nicht, daß sie dein Privatbesitz sind«, erklärte Han.
    »Sie sind es aber«, sagte Thrackan. »Und was das betrifft, die Regierung gehört mir auch. Aber jetzt geht es darum, daß deine Spielchen mir eine Menge Probleme bereitet ha ben.«
    »Ich bin untröstlich«, meinte Han.
    »Das bezweifle ich«, konterte Thrackan. »Ich wäre es an deiner Stelle nicht. Aber die Frage bleibt – was soll ich mit dir machen?«
    »Ich habe einen Vorschlag«, sagte Han fröhlich. »Laß mich gehen und ergib dich mir. Vielleicht kann ich die Neue Republik dazu bringen, Nachsicht mit dir zu üben.«
    »Ich schätze, du kannst mir auch erklären, warum ich so etwas tun sollte«, sagte Thrackan mit einem dünnen Lä cheln.
    »Weil du verlieren wirst, Thrackan«, nickte Han. »Weil dieser X-TIE durchgekommen ist, und selbst wenn nicht, wird die Republik auf irgendeine Weise von deinen Umtrie ben erfahren. Und du hast es mit derselben Neuen Republik zu tun, die das Imperium besiegt hat. Sie hat den Imperator und Darth Vader und Admiral Thrawn und die Todessterne ausgeschaltet. Glaubst du im Ernst, daß sie Schwierigkeiten haben wird, mit Typen wie dir fertigzuwerden? Warum er sparst du uns allen nicht eine Menge Ärger und ergibst dich jetzt?«
    Thrackan lächelte, aber sein Ausdruck verriet weder Wär me noch Humor. Statt dessen ließ ihn das Lächeln noch käl ter, noch härter erscheinen. Bekümmert schüttelte er den Kopf. »Noch immer derselbe alte Han. Zusammengeschla gen, schmutzig, unrasiert, ein Gefangener, der gerade eine Nacht in seiner Zelle verbracht hat, und trotzdem riskierst du genau wie früher eine dicke Lippe.« Er zögerte einen Mo ment und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Es gibt einen sehr guten Grund, warum ich nicht verlieren werde«, erklär te er. »Ich habe bereits gewonnen. Es ist alles vorbei. Die Neue Republik wird mir vielleicht einige Unannehmlichkei ten bereiten, aber das ist auch alles. Entweder sie lassen mich in Ruhe, oder ich vernichte ein paar weitere bewohnte Son nensysteme.«
    Han zögerte einen Moment, bevor er darauf antwortete. War die Drohung ein Bluff oder nicht? Es gab keinen Zwei fel, daß ein Stern zur Supernova geworden war, ein Stern, dem dieses Schicksal niemals hätte widerfahren dürfen. Die Liga hatte behauptet, dafür verantwortlich zu sein, aber wie sollte eine Bande von Ignoranten Unruhestiftern und Halun ken einen Stern sprengen können? »Das war ein netter Ta schenspielertrick«, meinte Han. »Aber ich bin sicher, daß du ihn nicht wiederholen kannst.«
    »Oh, ich werde dich schon noch überzeugen«, sagte Thrackan. »Verlaß dich
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