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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika
Autoren: Merilyn Clay
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Umständen du geerbt hast.«
    »Danke, Ash«, murmelte Penwyck. Er warf einem wartenden Stallburschen eine Münze zu, worauf der Junge zu den Ställen eilte, um den Hengst zu holen. »Ich muss zugeben, dass mich die Aufgabe zuerst sehr entmutigt hat, doch ich war entschlossen, mich von der schlimmen Lage nicht unterkriegen zu lassen.«
    »Jeder weiß, wer die Schuld daran trug«, erklärte Mr.
    Ashburn. »Nämlich dein Bruder, dieser Verschwender.«
    Ein schiefes Grinsen erschien auf Penwycks Gesicht »Du bist der Einzige, dem ich gestatte, so von Joel zu sprechen.
    Nötigenfalls hätte ich mich für ihn auch hängen lassen.«
    »Und der Feigling hätte es zugelassen!« zürnte Ashburn.
    Resigniert schüttelte Penwyck den Kopf. »Was vorbei ist, ist vorbei. Joel Belmour macht unserer Familie nun nicht länger Schande. Seine Spielschulden sind alle bezahlt, und seine Bastarde – zumindest die, von denen ich weiß – sind gut versorgt. Wenn die wahren Umstände seines Todes ans Licht kämen, würde ich jegliche Kenntnis davon leugnen.
    Ich hoffe, das gilt auch für dich, Ash.«
    »Mein Wort darauf«, erklärte der treue Freund. »Obwohl mir schleierhaft ist, wie du es erträgst, alle Welt in dem Glauben zu belassen, dein Bruder sei als Held gestorben.«
    »Joel hat unserer Mutter mehr Kummer bereitet, als man einem Menschen zumuten sollte. Um ihretwillen habe ich mich entschlossen, die Wahrheit zu vertuschen. Trotz all seiner Fehler hat sie ihn von Herzen geliebt.«
    In dem Augenblick tauchte der Stallbursche wieder auf, die Zügel von Lord Penwycks wertvollem Hengst fest im Griff. Elegant schwang sich der Earl auf den Rücken des großen Fuchses.
    Sobald er im Sattel saß, blickte Penwyck auf seinen Freund hinunter. »Vermutlich kann ich dich nächste Woche nicht zu den Rennen begleiten, Ash. Es wäre unverzeihlich von mir, London ausgerechnet dann zu verlassen, wenn Mutters Gast ankommt.«
    »Ah«, Mr. Ashburn nickte, »die junge Dame aus Amerika.«
    »Mutter hat vor, sie in die Gesellschaft einzuführen, aber nachdem sie nur Söhne großgezogen hat, hat sie in dieser Hinsicht sehr wenig Erfahrung. Gewiss rechnet sie damit, dass ich dem Mädchen zeige, wie es sich in Gesellschaft zu bewegen hat.«
    Mr. Ashburns blaue Augen glitzerten. »Vielleicht kannst du das amerikanische Mädchen ja auf deine Liste von Auserwä…«
    »Vergiss es!« sagte Lord Penwyck entrüstet. »Mutter sagte zwar, dass Miss Darby eine gute Erziehung genossen hat, aber ich denke doch, dass es noch eine ganze Menge zu glättender Ecken und Kanten gibt. Die junge Dame ist schließlich unter den Wilden in der Neuen Welt aufgewachsen!«
    »Nun, was auch immer ihre Fehler sein mögen«, sagte er grinsend, »so bist du sicher genau der Richtige, um sie zurechtzustutzen.«
    Ganz recht, dachte Lord Penwyck, als er sein Pferd antrieb. Und er wollte die Aufgabe auch bereitwillig übernehmen, damit der gute Name der Familie von keinem weiteren Skandal befleckt wurde.
    Plötzlich fiel ihm die junge Frau ein, die Ash und er beim Verteilen von Flugschriften beobachtet hatten. Gott sei Dank blieb ihm die erschreckende Aufgabe erspart, diesen schauderhaften Wildfang zu zähmen.

3. KAPITEL
    Tessa war gerade dabei, den Türklopfer am Portman Square Nummer zwölf zu heben, als sie hinter sich Hufgetrappel vernahm. Sie sah über die Schulter und entdeckte einen elegant gekleideten Herrn, der von seinem Pferd abstieg, die Zügel eilig einem wartenden Lakaien zuwarf und auf ebenjene Tür zustrebte, an der sie selbst gerade stand.

    Da sie in ihm einen von Alice Langleys Söhnen vermutete, setzte sie ein Lächeln auf, das ihr jedoch auf den Lippen gefror, als der Mann sie entdeckte… und eine finstere Miene zog.
    »Sie!« herrschte er die völlig verdatterte Tessa an. »Haben Sie im Park nicht schon genug von Ihrer radikalen Literatur verteilt, junge Dame?«
    Tessas blaue Augen weiteten sich, doch bevor sie noch etwas erwidern konnte, fügte der Gentleman hinzu: »Ich versichere Ihnen, in diesem Haus hat niemand Interesse an dem, was Sie zu sagen haben. Also packen Sie sich!«
    Mit einer Geste suchte er sie davon zuscheuchen, riss sodann die Tür des hohen, schmalen Stadthauses auf und verschwand im Inneren.
    »Was…?« Ungläubig starrte Tessa auf die Tür, die sich eben mit einem lauten Knall geschlossen hatte. Sofort griff sie nach dem Messingtürklopfer und ließ ihn energisch mehrere Male auf das Schallbrett fallen. Als sie von innen gedämpfte Stimmen
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