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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin
Autoren: Schock
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grundsätzlich von der Idee, die Klinik und die Labors in eine weniger kontrollierte Gegend zu verlagern?«
    »Grundsätzlich scheint mir der Vorschlag gut«, erwiderte Spencer. »Ich bin durchaus dafür, irgendwohin zu gehen, wo es noch weniger Kontrollen durch die Behörden gibt, auch wenn wir uns ja hier nicht gerade über übermäßige Reglementierungen beschweren können.« Er nickte einmal und fuhr fort: »Aber zurück zu den beiden Frauen. Was passiert mit ihnen, wenn sie ausgepackt haben?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Paul.
    »Was soll das heißen, Sie haben keine Ahnung?«, fuhr Spencer ihn an. Er merkte, dass er kurz davor war, wieder hochzugehen.
    »Das heißt, dass ich es nicht wissen will«, antwortete Paul. »Diese Art von Problemen überlasse ich Kurt Hermann. Dafür bezahlen wir ihn schließlich.«
    »Sie überlassen das Problem also Kurt Hermann«, schnaubte Spencer verächtlich. »Aber um die Entnahme der Eierstöcke kümmern Sie sich doch sicher höchstpersönlich. Ist es das, was Sie mir sagen wollen?«
    »Die Entnahme der Eierstöcke war ein Fehler«, mischte sich Sheila ein. »Ein Fehler, den wir in der Vergangenheit gemacht haben und der sich nicht wiederholen wird. Keine Frage – wir hätten es nicht tun dürfen. Als Erklärung für diesen Fehltritt mag vielleicht dienen, dass wir unter einem ernsten Mangel an Eizellen gelitten haben, der unser ganzes Projekt zu gefährden drohte.«
    »Ein Mangel, den wir nie wieder haben werden«, ergänzte Paul schnell. »Mit Hilfe der Nicaraguanerinnen und aufgrund unserer großen Forschritte bei den Zellkulturen verfügen wir inzwischen über ein unerschöpfliches Reservoir an frischen Eizellen. Wahrscheinlich haben wir genug Eizellen, um den Bedarf für die Klonvorhaben des ganzen Landes zu decken.«
    »Wollen Sie mir etwa erzählen, dass dieser ungeheuerliche Zwischenfall Sie nicht weiter berührt?«, fragte Spencer entgeistert.
    Paul und Sheila sahen sich an.
    »Natürlich nehmen wir den Zwischenfall sehr ernst«, sagte Sheila. »Aber wie wir bereits sagten: Wir können aus ihm auch etwas lernen. Außerdem ist das Problem ja nun erfolgreich gelöst – genau wie der Anästhesiezwischenfall damals. Und selbst wenn wir diese beiden lästigen Frauen nicht so schnell geschnappt hätten, hätten wir die Situation in den Griff gekriegt.«
    »Hören Sie, Dr. Wingate«, ergriff Paul wieder das Wort. Er beugte sich vor, rieb sich die Hände und hielt sie ihm in einer versöhnlichen Geste mit nach oben geöffneten Handflächen hin. »Wie ich Ihnen während unserer kleinen nächtlichen Auseinandersetzung bereits sagte, besitzen wir, was unsere Forschungsergebnisse angeht, eine regelrechte virtuelle Goldmine. Was wir während unserer Klonversuche über die Züchtung von Stammzellen herausgefunden haben, macht uns zu dem unangefochtenen führenden Biotechnologieunternehmen des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Das Klonen und die Züchtung und Verwendung von Stammzellen werden die gesamte Medizin revolutionieren, und wir werden dabei an vorderster Front mitmarschieren.«
    »Aus Ihrem Mund klingt das ja wirklich nach einer rosigen Zukunft«, stellte Spencer fest.
    »Genau mit diesem Adjektiv male ich mir auch selber die Zukunft aus«, sagte Paul begeistert. »Sie wird rosig. Sehr rosig sogar.«
    In diesem Moment wurde die Klinke von Spencers Bürotür heruntergedrückt. Die drei sahen gleichzeitig zur Tür. Die Unterbrechung kam ihnen gerade jetzt äußerst ungelegen. In der Türöffnung erschien das Gesicht von Spencers Sekretärin.
    »Was soll denn das, Gladys?«, fuhr Spencer sie an. »Ich habe Sie doch ausdrücklich gebeten, uns nicht zu stören.«
    »Es ist Kurt Hermann«, erwiderte die Sekretärin kleinlaut. »Er will unbedingt mit Dr. Saunders sprechen. Und er sagt, es sei äußerst dringend und dulde keinen Aufschub.«
    Paul erhob sich. Seine Gesichtszüge verfinsterten sich, und er folgte der verunsicherten Sekretärin aus Spencers Büro. Als er Kurt sah, war es schlagartig um seine äußere Gelassenheit und Unbekümmertheit geschehen, die er so bemüht zur Schau getragen hatte.
    »Wir haben ein Problem«, eröffnete ihm Kurt. »Und zwar ein ziemlich großes.«
    »Warum sind Sie so außer Atem?«
    »Ich bin vom Pförtnerhaus den ganzen Weg gerannt.«
    Paul öffnete die Tür zu seinem eigenen Büro und bedeutete dem Sicherheitschef hineinzugehen. Dann folgte er ihm, schloss die Tür hinter ihnen und fragte: »Also, was ist los?«
    »Unten am
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