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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin
Autoren: Schock
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der Frauen antworten konnte, fuhr er fort: »Ich brauche unbedingt erst mal einen Drink. Soll ich Ihnen auch etwas bringen?«
    Deborah und Joanna schüttelten den Kopf.
    Spencer erhob sich und wankte auf etwas wackligen Beinen zu seinem Barfach, das in den Schrank eingebaut war. Er öffnete es und schenkte sich eine ordentliche Portion Scotch ein. Dann trank er einen guten Teil davon und ging zurück zu seinem Stuhl. Deborah und Joanna registrierten, dass das Glas in seiner Hand zitterte.
    »Es tut uns Leid, dass wir Sie mit all dem belasten müssen«, meldete Joanna sich zum ersten Mal zu Wort. »Als Gründer einer Klinik, die unfruchtbaren Paaren zu einem Kind verhelfen will, muss es für Sie ziemlich niederschmetternd sein, zu erfahren, was hier vor sich geht.«
    »Niederschmetternd ist stark untertrieben«, entgegnete Spencer. »Mit dieser Klinik habe ich mir meinen Lebenstraum verwirklicht.«
    »Leider gibt es noch mehr, das Sie wissen sollten«, fuhr Deborah fort und berichtete ihm von den Paul-Saunders-Klonen, die ahnungslosen Frauen zum Austragen eingesetzt worden waren. Dann beschrieb sie plastisch und in allen Einzelheiten ihre ungeheuerliche Entdeckung, die sie auf der Farm gemacht hatten, und schilderte ihm, wie mit Hilfe von Schweineeizellen Klone von Paul Saunders gezeugt und von Säuen ausgetragen wurden. Nach diesem letzten schockierenden Detail des ungeheuerlichen Treibens in der Wingate Clinic schwieg sie.
    Deborah und Joanna sahen Spencer an und warteten auf eine Reaktion. Er war offenbar fassungslos und strich sich unaufhörlich mit den Fingern durch die Haare. Eine Weile war er unfähig, ihnen in die Augen zu sehen. Schließlich kippte er in einem Zug den Rest aus seinem Whiskyglas hinunter und zuckte einmal unmerklich zusammen.
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie zu mir gekommen sind«, sagte er. »Vielen Dank.«
    »Wir sind nicht nur aus uneigennützigen Motiven hier«, stellte Joanna klar. »Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Spencer zog die Augenbrauen hoch und sah Joanna mit großen Augen an. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie können uns hier herausschaffen«, erwiderte Joanna. »Die Männer Ihres Sicherheitsdienstes sind hinter uns her. Sie jagen uns, seitdem wir in den Eizellenraum eingedrungen sind, und sie sind ziemlich genau im Bilde, was wir alles herausgefunden haben.«
    »Verstehe ich Sie richtig? Ich soll Sie vom Klinikgelände schaffen?«
    »Genau«, bestätigte Joanna. »Wir müssen irgendwie durchs Haupttor kommen.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, entgegnete Spencer. »Wir fahren einfach mit meinem Bentley raus.«
    »Vielleicht ist Ihnen nicht ganz bewusst, wie versessen sie darauf sind, uns zu kriegen«, wandte Deborah ein. »Die Lage ist äußerst ernst. Uns darf auf keinen Fall jemand sehen. Wenn sie uns in Ihrem Bentley vermuten, würde man sogar Sie anhalten und den Wagen durchsuchen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht«, räumte Spencer ein. »Damit sie keinen Verdacht schöpfen, sollten Sie sich vielleicht in den Kofferraum quetschen. Natürlich ist das extrem unbequem, aber es wäre ja nur für fünf, höchstens zehn Minuten.«
    Joanna sah Deborah an. Deborah nickte. »Ich wollte schon immer mal mit einem Bentley fahren. Besser im Kofferraum als gar nicht.«
    Joanna rollte mit den Augen. Wie konnte Deborah ausgerechnet jetzt zum Scherzen aufgelegt sein? »Ich habe nichts gegen den Kofferraum«, sagte sie schließlich. »Angesichts der Umstände fühle ich mich im Kofferraum vielleicht sogar sicherer.«
    »Wann wollen wir es wagen?«, fragte Spencer. »Ich denke, je früher, desto besser. Ich bin zwar für späte nächtliche Ausfahrten bekannt, aber später als zwei Uhr würde ich, glaube ich, doch Verdacht erregen.«
    »Wenn es nach mir geht, sollten wir so schnell wie möglich aufbrechen«, erwiderte Joanna.
    »Ich bin für jetzt gleich«, fügte Deborah hinzu.
    »Dann würde ich sagen – auf geht’s«, verkündete Spencer und schlug sich beim Aufstehen entschlossen auf die Oberschenkel. Er führte die beiden Frauen zurück in die Küche, nahm dort die Autoschlüssel vom Tisch und geleitete sie in die Garage. Dort ging er direkt zum Kofferraum seines Bentley und schloss ihn auf.
    Joanna und Deborah sahen hinein und waren überrascht, wie klein er war.
    »Irgendwo muss das Verdeck ja Platz haben, wenn es geöffnet wird«, erklärte Spencer die Enge.
    Deborah kratzte sich am Kopf und stellte fest: »Ich glaube, wir passen nur in Löffelposition da
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