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Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)

Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)

Titel: Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)
Autoren: Julia Boehme
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die Hand.
    „Vielen Dank, Herr Doktor! Was würden wir nur ohne Sie machen?“
    „Das ist doch selbstverständlich“, sagt Herr Hoffmann und blickt auf. Was machen denn die beiden Reiter dort so spät in der Nacht?
    Lieber Himmel, denkt er. Das sind ja Kinder!
    „Hallo, Papa!“, ruft Moritz da schon.
    „Was macht ihr denn hier?“, fragt Herr Hoffmann fassungslos. „Seid ihr etwa ganz allein unterwegs?“
    „Wir kommen Sie holen“, sprudelt Conni los. „Sie müssen Karlina helfen. Da stimmt was nicht mit dem Fohlen!“
    „Und du bist nicht ans Handy gegangen“, ergänzt Moritz vorwurfsvoll.
    „Ich hab’s zwischendurch nur kurz ausgemacht.“
    „Bitte fahren Sie zu den Behrens“, bettelt Conni. „Schnell!“
    Herr Hoffmann blickt unschlüssig zum Auto. „Kann ich euch denn allein nach Hause reiten lassen?“
    „Machen Sie sich mal keine Sorgen, Herr Doktor. Ich begleite die Kinder zum Hof zurück“, bietet Herr Brosel an.
    „Aber wieso denn? Wir sind doch auch alleine hergekommen!“, widerspricht Moritz.
    „Schlimm genug“, sagt sein Vater streng. „Herr Brosel, das ist ein tolles Angebot. Ich verlass mich auf Sie.“
    „Sehr gerne“, antwortet der Bauer.
    „Gut, dann bis später!“
    Schon eilt Herr Hoffmann zu seinem Auto und braust davon.

    „Tja, wie machen wir das jetzt?“ Ernst Brosel kratzt sich am Kopf. „Am besten wir laufen.“
    „Oh nein“, stöhnt Moritz. „Muss das sein?“
    „Ich hab halt kein Pferd“, stellt Herr Brosel klar.
    „Und wenn einer von uns Amadeus nimmt?“, fragt Conni.
    Doch Herr Brosel schüttelt den Kopf. „Ich kann überhaupt nicht reiten“, gibt er zu.
    „Tja, dann!“ Seufzend steigt Moritz vom Pony.
    Aber da hat Herr Brosel noch eine Idee. „Das heißt, ich habe ja einen Drahtesel!“
    Und so müssen sie doch nicht laufen: Bauer Brosel fährt mit seinem quietschenden Fahrrad voraus. Dahinter reiten Conni und Moritz auf ihren Ponys gemächlich im Schritt. Als Letzter trottet Amadeus hinterdrein.
    Je näher sie zum Pferdehof kommen, desto eiliger haben es die Ponys. Und es ist gar nicht so einfach, sie ruhig zu halten und Herrn Brosel nicht zu überholen, der langsam auf seinem Fahrrad dahineiert. Auf den letzten Metern kommt ihnen jemand auf dem Feldweg entgegengelaufen.
    „Kinder, Kinder, ihr macht Sachen“, keucht Herr Behrens. Er ist wohl gleich losgerannt, als Herr Hoffmann angekommen ist.
    „Alleine in der Nacht loszureiten!“, schnaubt er.
    „Ist ja man alles gut gegangen“, meint Herr Brosel gutmütig. Er dreht sich zu den Kindern um. „Sind gute Reiter, die beiden, das muss ich sagen.“
    „Trotzdem …“, widerspricht Herr Behrens.
    Conni schluckt. „Das war doch ein Notfall.“
    „Allerdings!“, keucht Herr Behrens außer Atem. „Aber noch einmal macht ihr das nicht!“
    „Was ist denn jetzt mit Karlina?“, platzt Conni heraus.
    „Ich weiß nicht!“ Herr Behrens hebt die Arme. „Ich bin euch ja gleich entgegengelaufen.“
    „Jetzt, wo Sie da sind, kann ich mich ja schon mal auf den Rückweg machen“, meint Herr Brosel.
    „Ja, natürlich! Danke noch mal, Ernst!“, sagt Herr Behrens.
    „Kein Ursache!“ Ernst Brosel wendet sein Fahrrad. „Und alles Gute für eure Karlina“, wünscht er noch und radelt davon.
    „Na, dann kommt“, sagt Herr Behrens und marschiert nach Hause zurück.

    Conni möchte am liebsten gleich zum Ponyhof galoppieren. Aber sie müssen auf Herrn Behrens warten. Und der kommt zu Fuß noch langsamer voran als Herr Brosel auf seinem Fahrrad.
    Doch schließlich haben sie es geschafft. Herr Behrens hält ihnen das Gatter auf. Connis erster Blick fällt auf den Stall. Dort brennt noch Licht. Von Frau Behrens und Herrn Hoffmann ist nichts zu sehen. Bestimmt sind sie noch bei Karlina.
    Schweigend trensen sie die Ponys ab und bringen sie zurück auf die Weide.
    „Danke, Josefina“, flüstert Conni ihrem Pony zu. „Das hast du toll gemacht!“
    Josefina schnaubt wohlig, als sie ihr die Stirn streichelt.
    „Und morgen bekommst du ein paar Extramöhren. Versprochen!“
    Die Stalltür quietscht. Conni dreht sich um. Frau Behrens und Herr Hoffmann kommen! Sofort rennt sie mit Moritz zu ihnen hinüber.
    Beide sehen müde aus. Frau Behrens’ Haare hängen verstrubbelt ins Gesicht, aber sie lächelt.
    „Ist noch mal alles gut gegangen“, sagt sie.
    Herr Hoffmann schaut Moritz und Conni nachdenklich an.
    „Es war aber schon gut, dass ihr mich geholt habt“, gibt er zu.
    Frau Behrens nickt.
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