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Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Titel: Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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mustert ihr Gegenüber mit prüfendem Blick. »Ich dulde es nicht, dass mein Unterricht durch Disziplinlosigkeit gestört wird. Wer zu spät kommt, bleibt draußen!«
    Phillip grinst und tritt einen Schritt zurück. »Soll das heißen, dass ich wieder gehen darf?«, fragt er hoffnungsvoll und macht schon Anstalten sich umzudrehen.
    Der Lindwurm schnappt hörbar nach Luft.
    Conni reißt die Augen auf. Na, der traut sich was!
    Aber Frau Lindmann hat sich schnell wieder im Griff. »Ja, mein Lieber«, sagt sie frostig, »das heißt es in der Tat. Und zwar zum Hausmeisterbüro. Sag Herrn Engel, dass wir seine Hilfe brauchen. Du weißt doch, wo das Hausmeisterbüro ist?«
    Falls Phillip sich ärgert, lässt er es sich jedenfalls nicht anmerken. Er nickt. »Na klar. Ich bin eben daran vorbeigekommen.« Wieder macht er eine Verbeugung. »Passen Sie bitte so lange auf meinen Rucksack auf?«
    Ehe Frau Lindmann auch nur ansatzweise ablehnen kann, drückt Phillip ihr seinen Rucksack in den Arm und dreht sich um. Wenig später hört man ihn fröhlich pfeifend den Gang hinuntertraben. Conni, Dina, Billi und Anna starren sich an. Sie sind sprachlos, genau wie der Rest der Klasse. Nur die Zicken um Janette stecken die Köpfe zusammen und fangen an zu tuscheln.
    Frau Lindmann lehnt Phillips Rucksack gegen eine Wand und wendet sich der Klasse zu. »Mark, Paul und ihr anderen Jungs, fangt bitte an, die Tische und Stühle zu entwirren«, ordnet sie an. »Herr Engel wird sicher gleich hier sein und euch helfen.«
     
    Sie brauchen fast die ganze Stunde, bis mit Hilfe des Hausmeisters endlich alle Möbel wieder an ihrem Platz sind und die Schüler auf ihren Stühlen sitzen. Conni und ihre Freundinnen haben vier Spitzenplätze in der Fensterreihe ergattert. Nicht zu weit vorn und nicht zu weit hinten, genau richtig also. Und außerdem schön weit weg von Janette und den Zicken.
    »Ich kann mir das überhaupt nicht erklären, Frau Lindmann.«
    Herr Engel reibt sich das Kinn. »Alle Klassenräume waren während der Ferien verschlossen, da bin ich mir sicher. Ich hab die Räume erst heute Morgen eigenhändig aufgeschlossen.«
    Conni hört ein unterdrücktes Lachen und wirft einen Blick über die Schulter. Der Neue, Phillip, kippelt in der letzten Reihe mit seinem Stuhl. Als er Connis Blick auffängt, streicht er sich die Haare aus der Stirn und grinst.
    »Ja, ja.« Frau Lindmann seufzt. »Aber nun ist ja alles wieder in bester Ordnung, nicht?« Mit sanftem Nachdruck schiebt sie den Hausmeister aus dem Klassenzimmer. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Herr Engel. Guten Tag«, sagt sie und schließt hinter ihm die Tür. »Und ihr«, wendet sie sich an die Klasse, »holt bitteeure Hefte heraus und notiert euch den neuen Stundenplan. Ihr geht jetzt in die sechste Klasse. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Es kommt einiges auf euch zu.«
    »Na, dann wollen wir mal!«, ruft jemand munter.
    Auch ohne hinzusehen, weiß Conni genau, von wem das kam: Phillip.
    Billi und Anna kichern. Dina schüttelt nur den Kopf.
    Frau Lindmann steht mit dem Rücken zur Klasse und schreibt mit quietschender Kreide den Stundenplan an die Tafel. »Ich will gar nicht wissen, wer das gesagt hat«, zischt sie, ohne sich umzudrehen. »Nur so viel: Wir werden die große Pause durcharbeiten müssen, um unser heutiges Pensum zu schaffen. Wir haben viel Zeit verloren.« Durch die Klasse geht ein lautes Aufstöhnen, das der Lindwurm sofort unterbindet. »Bedankt euch bei dem einfallsreichen Möbelpacker«, sagt sie ungerührt.
     
    Als es zur Pause läutet, bleibt die 6a murrend sitzen. Mark hebt die Hand und fragt: »Dürfen wir wenigstens frühstücken?«
    Frau Lindmann schüttelt den Kopf. »Nein, verschiebt das bitte auf die nächste Pause. Ich muss noch die neuen Fächer und die Fachlehrer mit euch durchgehen, und dann steht die Wahl des Klassensprechers auf dem Programm.«
    In der letzten Reihe hebt Phillip die Hand. »Essen und Trinken sind Menschenrechte, Frau Lindmann«, sagt er freundlich. »Das dürfen Sie uns gar nicht verbieten.« Er holt eine Saftflasche aus seinem Rucksack, öffnet sie und nimmt einen großen Schluck.
    Ohne etwas zu erwidern, zückt Frau Lindmann ihr Notizbuch und schreibt etwas hinein. Dann klappt sie es energisch zu und sagtin Phillips Richtung: »Die erste Verwarnung, mein Lieber, und gleich am ersten Tag. Ich glaube, das ist neuer Rekord in dieser Klasse.«
    Phillip nimmt noch einen Schluck Saft.
    »Meine Güte, ist der lebensmüde?«, flüstert
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