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Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Titel: Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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die Fensterbank. Mit der flachen Hand klopft sie neben sich. »Los, schnell, bevor die besten Plätze besetzt sind!«
    Dina und Billi setzen sich rechts und links neben Conni. Auch Anna hat sich wieder beruhigt und quetscht sich noch dazwischen. »Seht euch das mal an!« Mit dem Kopf nickt sie in Richtung der Möbelpyramide.
    »Ich weigere mich zu glauben, dass ich in eine so bescheuerte Klasse gehe!«, schnaubt Janette mit hochrotem Kopf. Sie zieht vergeblich an einem Tisch und bricht sich dabei fast die pink lackierten Fingernägel ab.
    »Die Einzige, die hier bescheuert ist, ist sie selbst!«, raunt Conni den anderen zu. »Sieht sie denn nicht, dass alles zusammenkracht, wenn sie weiter an dem Tisch zieht?«
    Janette lässt den Tisch los und fährt herum. Wütend funkelt sie Connian. »Ach, sieh mal an«, sagt sie mit gefährlich leiser Stimme. »Glaub ja nicht, dass ich nicht genau gehört habe, was du eben geflüstert hast! Du riskierst ja eine ziemlich dicke Lippe. Hast du in den Ferien ein Selbstbehauptungstraining absolviert?«
    Ariane und Saskia, Janettes beste Freundinnen und Mitglieder ihres Zickenklubs, lachen gehässig.
    Zu Connis Erleichterung klingelt es genau in diesem Augenblick, und nur wenige Sekunden später kommt ein lauter Ruf von der Tür: »Achtung, Lindwurm-Alarm!«
    Conni und ihre Freundinnen bleiben einfach auf der Fensterbank sitzen. Solange die Bänke noch nicht sortiert und aufgestellt sind, ist das sowieso der beste Platz in der Klasse.
    Als Conni das vertraute, energisch näher kommende Knarzen von Frau Lindmanns Schuhen auf dem Linoleumboden hört, bekommt sie tatsächlich eine Gänsehaut. Sie atmet noch einmal tief durch und strafft die Schultern.
    Und dann steht der Lindwurm in der Tür. Das heißt, ist das überhaupt der Lindwurm?
    Conni kneift die Augen zusammen. Sie stellt fest, dass Frau Lindmann sich in den Ferien ganz schön verändert hat. Richtig gut erholt sieht sie aus, und irgendwie jünger. Schlank und braungebrannt steht die Lehrerin vor der Klasse und schmettert ein fröhliches »Good morning, girls and boys!« in den Raum. Sogar ihre Haare sind anders. Ein flotter Schnitt und eine Haartönung im vormals mausgrauen Haar verleihen dem verkniffenen Gesicht einen fast freundlichen Ausdruck.
    Wozu Ferien doch gut sind, denkt Conni. Besonders für Lehrer!
    BeimAnblick der Chaospyramide erlischt das nette Begrüßungslächeln der Lehrerin allerdings jäh.
    »Was ist denn hier los?«, zischt Frau Lindmann, als sie sich argwöhnisch dem Möbelturm nähert. Sie muss dabei aufpassen, dass sie nicht auf Paul und Mark tritt, die es sich auf dem Fußboden bequem gemacht haben.
    »Wer war das?«, fragt sie scharf.
    Jetzt ist sich Conni absolut sicher, dass es immer noch der alte Original-Lindwurm ist, der da vor ihr steht. Nur der kann seiner Stimme nämlich einen so kalten Klang verleihen, dass einem das Herz in die Hose rutscht und das Blut in den Adern gefriert.
    »Das war schon so«, meldet sich Dina tapfer zu Wort.
    Frau Lindmann mustert sie wie ein lästiges Insekt.
    »So?«, sagt sie mit hochgezogenen Augenbrauen. »Also, das ist doch wirklich unglaublich! Und wie soll ich jetzt in diesem –, in diesem –«, sie macht eine weit ausholende Geste und sucht nach den richtigen Worten, »in diesem katastrophalen Wirrwarr meinen Unterricht abhalten, bitte schön?«
    Dina zieht die Schultern hoch. Woher soll sie das wissen? Das ist nun wirklich nicht ihr Problem!
    Als es an der Tür klopft, drehen alle gleichzeitig ihre Köpfe herum. Ein blonder Junge lehnt im Türrahmen.
    »Sorry«, sagt er und unterdrückt ein Gähnen. »Ist das hier ein Kindergarten oder die Quinta von Frau Lindmann? Ich soll mich hier melden. Ich bin der Neue, Phillip Graf.« Er deutet eine halbe Verbeugung an, wobei ihm seine halblangen Haare ins Gesicht fallen. In der Klasse ist es mucksmäuschenstill. Sogar Frau Lindmann schweigt verblüfft.
    »Wow!«, hört Conni jemanden flüstern, und sie ist ziemlich sicher, dass es nur Janette sein kann. »Sieht der süß aus!«
    »Was ist das denn für’n Angeber?«, kommt es unterdrückt aus der Ecke der Jungs.
    »Ach«, sagt Frau Lindmann und wirft einen skeptischen Blick auf die Uhr. »Stimmt, Phillip. Dich hätte ich fast vergessen.« Sie geht auf den Jungen zu und reicht ihm die Hand. »Aber das liegt sicher daran, dass du zu spät kommst. In meiner Klasse beginnt der Unterricht nämlich pünktlich, und zwar auf die Sekunde.« Sie klopft auf ihre Armbanduhr und
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