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Conni 13 - Conni und die verflixte 13

Conni 13 - Conni und die verflixte 13

Titel: Conni 13 - Conni und die verflixte 13
Autoren: Julia Boehme
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die erste Szene auf, testen Beleuchtung und Musikanlage. Herr Bertolt macht noch ein paar Lockerungsübungen und ein allerletztes Sprechtraining.
    »Siebzehn Schlangen schlängeln sich sacht, züngeln und zeigen zischend ihre Zähne!« Conni bekommt den Satz vor Aufregung nicht ein einziges Mal ohne Fehler hin. Na, das kann ja heiter werden! Doch Herr Bertolt lacht nur. »Wird schon schiefgehen. Also, toi, toi, toi!« Nun schlüpfen alle schnell in die Kostüme. »Halt doch mal still!« Nachdem Anna schon reichlich lila Lidschatten aufgetragen hat, versucht sie nun, Connis Wimpern schwarz zu tuschen.

    »Man darf doch wohl mal zwinkern dürfen!«
    »Jetzt nicht!«, meint Anna entschieden. »Oder willst du wie ein Pandabär aussehen? So, bin schon fertig!«
    Conni schaut in den Spiegel. Anna hat ihre Sache
    nicht schlecht gemacht. Ihre Augen sehen viel größer aus, dunkler und irgendwie geheimnisvoll. Langsam füllt sich der Zuschauerraum. Oma und Opa sind mit die Ersten und halten Stühle für Mama, Papa und Jakob frei.
    Als Conni um kurz vor vier noch einmal durch den Vorhang linst, ist die ganze Aula bis auf den letzten Platz besetzt.
    Dann beginnt der erste Akt. Conni ist erst im zweiten dran. Aufgeregt tigert sie hinter der Bühne hin und her. Dabei muss sie die ganze Zeit über an das Krippenspiel vom letzten Weihnachtsfest denken. Conni schluckt: Das war vielleicht ein Albtraum! Sie musste als Weihnachtsengel nur ein einziges Lied vorsingen und hat es total vermasselt. Sie stand da wie doof und wusste den Text nicht mehr. Conni wird ganz schlecht. Was, wenn sie gleich wieder ihren Text vergisst?
    Und zum ersten Mal ist sie froh, dass sie nun doch nicht die Hauptrolle spielt. Dann ist es so weit. Die Bühne wird mit wenigen Handgriffen in Frau Miras Zimmer umdekoriert. Der Vorhang geht auf. Conni sitzt auf ihrem Stuhl, in der Hand das Strickzeug von Frau Mira, und versucht nicht an all die vielen Leute im Zuschauerräum zu denken. Als es klingelt, steht sie auf, schlurft zur Tür und öffnet. Stella macht einen Knicks. »Guten Tag, Frau Mira«, sagt sie brav.
    »Was für eine nette Überraschung!«, ruft Conni. »Komm doch herein!«
    Beide setzen sich. Eigentlich wäre jetzt noch einmal Conni dran. Aber Stella kommt ihr zuvor. »Ach, Frau Mira, hätten Sie wohl ein paar Kekse für mich?«
    Was? Conni starrt Stella fassungslos an. Kekse? Das steht doch gar nicht im Text! Was soll denn das?
    Stella grinst schadenfroh. Das macht sie mit Absicht! Sie will Conni nur rausbringen! Hinter der Bühne wispert Billi Connis Text: »Was ist denn los? Du siehst so traurig aus?« Aber das passt doch jetzt gar nicht! Schnell! Conni muss sich selbst etwas ausdenken. Mit einem Mal fällt ihr Frau Sandulescu ein. Ab jetzt ist Conni nicht mehr Conni, sondern nur noch die alte Frau Mira.
    Sie beugt sich etwas vor. »Meine Ohren sind so schlecht. Ich habe dich gar nicht so recht verstanden. «
    Jetzt gerät Stella ins Schwimmen, denn sie hat ihren Satz fast schon vergessen.
    »Äh, die Kekse«, fällt ihr wieder ein. »Ich hab gefragt, ob Sie Kekse haben.«
    »Ach, das tut mir aber leid!«, sagt Frau Mira. Was sonst? »Hätte ich gewusst, dass du kommst, hätte ich welche gebacken!«
    Stella schaut sie an. Ratlos. Sie braucht ihr Stichwort, um weiterzumachen. Jetzt hat sie sich selbst hineingeritten. Conni lässt sie ein wenig zappeln. Soll sie doch auch mal etwas improvisieren. Doch Stella bleibt stumm.
    Conni gibt sich einen Ruck. Schließlich will sie das Stück nicht ruinieren.
    »Was ist denn los? Du siehst so traurig aus?«, fragt sie, buchstabengetreu, wie es im Dialog steht. »Ach«, seufzt Aschenputtel. »Ich ... äh ... ich ...« Jetzt hat sie selbst ihren Text vergessen. Stellas Wangen leuchten rosarot. Billi wispert Stella ihren Text zu.
    »Lauter«, zischt Stella. Die Leute im Publikum schmunzeln.
    »Es ist wegen der Klassenfete, die wird bestimmt schrecklich«, tönt es hinter dem Vorhang. Stellas Wangen sind nun tomatenrot.
    »Es ist wegen der Klassenfete«, leiert sie ihren Text herunter. »Die wird bestimmt schrecklich.«
    »Glaubst du wirklich?«, fragt Frau Mira. »Ich kann dir sagen, wie es wird.«
    Frau Mira schlurft über die Bühne. Die alte Frau setzt sich an den Tisch, hält die Fingerspitzen an die Glaskugel und schließt die Augen. Ein überraschtes »Oh« geht durch den Zuschauerraum, als die Kugel geheimnisvoll zu leuchten beginnt.

    Erst als das Publikum wieder ganz leise ist, schlägt Frau Mira die
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