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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene
Autoren: Leonard Carpenter
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herum.
    »Was ist es denn?«, fragte ein kleiner Junge, der sich ängstlich hinter dem Anführer versteckt hielt.
    »Das? Ein schmackhafter Eintopf aus Krebsen und Flussaalen.« Der Mann, der sich Conan nannte, spießte einen Krebs im Kessel auf und hielt ihn über die dampfende Suppe.
    »Wie unrein!«, erklärte der dritte Junge mit Piepsstimme. »Die Priester der Einzigen Wahren Göttin würden deinen Kopf zwölfmal gegen die Altarsteine schlagen, wenn sie dich beim Essen dieses Ungeziefers erwischten oder wenn du es auch nur eingestehen würdest.«
    »Was für ein Blödsinn!«, erklärte der Cimmerier. »Ihr Stadtbewohner seid in der Tat töricht, wenn ihr nicht das gute Essen aus dem Fluss verspeist – oder es einsalzt, falls auch für eure Stadt schlechte Zeiten anbrechen.« Er schob den Messerrücken unter den Lederriemen des Helms und nahm ihn vom Feuer. »Lebt ihr Jungs innerhalb der Mauern Qjaras?«
    »Ja«, antwortete einer der Kleinen. »Ich bin Jabed. Mein Vater heißt Japeth und ist Kameltreiber, allerdings ...« Die Miene des Jungen verdüsterte sich. »Vor mehreren Jahren ist er fortgegangen, um Kamele zu kaufen, ist aber noch immer nicht zurückgekehrt. Meine Mutter flicht Binsenkörbe für den Markt, um uns zu erhalten, bis Vater zurückkommt und uns reich macht. Wenn ich heimgehe, bringe ich ihr Binsen mit«, fügte er hinzu und zeigte sein kleines Messer aus Feuerstein, mit dem man das Schilf sehr gut schneiden konnte.
    »Mein Vater war Dachdecker und starb nach einem Sturz vom Dach«, erklärte der ältere Junge. »Meine Mutter flicht auch Körbe, und ich bringe ihr auch Binsen. Aber eines Tages werde ich Tempelkrieger der Einzigen Wahren Göttin sein!« Er zeigte ein etwas größeres Steinmesser, das er in einem Beutel am Gürtel verstaut hatte, als steckte ein Schwert in der Scheide. Stolz stand er da. »Eines Tages bin ich vielleicht ein berühmter Tempelkrieger wie Zaius der Held.«
    Der Cimmerier lachte. »Eure Priesterkrieger sind gut gekleidet und hervorragend ausgebildet. Doch glaube ich, dass ihre Kampftechniken etwas merkwürdig sind, da sie durch mehr Tabus behindert werden als die Vorschriften für die Ernährung.«
    »Ein Dutzend von ihnen kann jederzeit hundert Wüstennomaden auslöschen. Darauf kannst du dich verlassen!«, erklärte der Junge heißblütig.
    Conan blieb gelassen. Er blickte den Jungen an. »Kann der Sohn eines Dachdeckers oder einer Korbflechterin in diese vornehme Bruderschaft eintreten?«
    »Das kann ich in der Tat!«, antwortete der Junge. »Der Eintritt in die Priesterschaft hängt allein von den Leistungen in der Tempelschule ab ... und vom Mut und dem Erfolg in Wettkämpfen.«
    »Gut.« Der Cimmerier nickte. »Vielleicht besteht dann doch noch Hoffnung für alle. Wie heißt du, Junge?«
    »Ich bin Ezrel.« Dann deutete er auf die jüngeren Gefährten. »Jabed, Felidamon und ... Inos.« Letzteres war das Kind, das sich hinter Ezrel versteckt hatte.
    Conan nickte wortlos. Er hatte den Eindruck, dass Inos ein Mädchen war. Allerdings war es nicht leicht zu erkennen, da Inos die gleiche schmutzige bodenlange Dschellabiya trug wie die anderen.
    »Bist du ein Krieger?«, fragte Jabed. »Was für eine Waffe ist das?«
    Conan hob das Messer neben sich auf. »Es ist ein gutes kräftiges Ilbarsi-Messer, das ich von den Berghirten im Süden der Vilayet ... im Tausch erworben habe. Wie du siehst, ist die Klinge zum Griff hin dicker. Das gleicht die Kürze aus, wenn man ... Feuerholz spaltet. Das Messer ist ein hervorragendes Werkzeug, um Zweige zu schneiden, Löcher zu graben, Tiere zu häuten und zu zerteilen. Ja, man kann es sogar als Spieß über einem Feuer verwenden, und dennoch ist die Klinge so scharf, dass ich mich damit rasieren kann. Ein Mann sollte so ein Messer stets an seiner Seite haben.« Er beugte sich vor und warf die Klinge in die Glut. »Man weiß nie, was man damit fängt.«
    Er holte das Messer aus der heißen Glut heraus und blies die Asche fort. Er hatte etwas Längliches aufgespießt, das dampfte und in Blätter gewickelt war. Offenbar etwas Essbares, das er in der heißen Asche gebacken hatte. »Süße Erdknollen und Sumpfrettiche, seht ihr? Und Lauch.«
    Er holte weitere Leckerbissen aus der Asche. Nachdem diese etwas abgekühlt waren, ließen die Kinder sich überreden, sie zu kosten. Doch man musste schon so tapfer wie Ezrel sein, um als Erster von der Aal- und Krebssuppe zu essen.
    »Pfui, heiß und scharf«, beschwerte er sich. Doch er wehrte
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