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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Autoren: John Maddox Roberts
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für legendäre Menschen.«
    Achilea schaute sie verwirrt an. »Welches Wort habt Ihr benutzt? ›Amazonenkönigin‹?«
    »So nennt mein Volk euch«, erklärte der Mann mit dem Bart. »Doch bis jetzt habe ich die Amazonen für Mythen gehalten.«
    »Und nun zum Grund unseres Hierseins«, sagte die Frau. »Als wir nach Leng kamen, haben wir uns erkundigt, wo wir wohl die härtesten Männer finden könnten. Allerdings haben wir nicht erwartet, daß eine Frau die härteste von allen wäre.«
    »Wenn ihr nach einem Diebesnest gesucht habt, habt ihr es gefunden«, sagte Conan. »Ich staune nur, daß ihr immer noch am Leben und im Besitz eurer Habe seid. Unser Wirt sorgt zwar drinnen für Ruhe und Ordnung, aber sobald ihr beiden einen Schritt vor die Tür setzt, seid ihr leichte Beute.«
    »Wir sind nicht vollkommen hilflos. Das kann ich dir versichern«, sagte der Mann. Conan sah jedoch bei beiden keine Waffen außer den identischen Dolchen, deren mit Juwelen besetzte Griffe aus den Schärpen ragten.
    »Warum sucht ihr nach harten Männern?« fragte Achilea. Ihre Dienerin Lombi massierte ihr währenddessen die Schultern. Dabei musterte sie die Fremden mit unverhohlenem Mißtrauen. Achilea rollte genüßlich den Kopf.
    »Gestattet, daß wir uns vorstellen«, sagte die Frau. »Wir sind Monandas und Yolanthe aus Icaria, das liegt in den rabirischen Bergen Zingaras.«
    »Ihr seid sehr weit von eurer Heimat entfernt«, meinte Conan. Die beiden sahen weder wie Zingarer aus, noch trugen sie die Landestracht. Doch das hatte nichts zu sagen. In vielen abgeschiedene Gemeinden lebten Menschen, die sich von den nur wenige Meilen entfernten Nachbarn in Kleidung und Aussehen unterschieden. Und Reisende legten oft die Kleidung an, die gerade an einem bestimmten Ort erhältlich war.
    »Ja, es ist ein weiter Weg von Zingara, wenn du das meinst«, sagte Monandas. »Doch ist er nur ein Bruchteil der Strecke, die wir insgesamt zurückgelegt haben.«
    »Eure Kamele entstammen keiner Zucht dieser Gegend«, sagte der Cimmerier. »Sie sehen so aus, als kämen sie aus dem Osten.«
    »Das stimmt«, bestätigte Yolanthe. »Wir haben einige Zeit in Samara, in Turan, gelebt. Und davor in Vendhyen.«
    »Für Menschen, die so jung sind, wie ihr, seid ihr weit gereist«, meinte Achilea. Das Paar schien höchstens zwanzig Jahre alt zu sein.
    »Wir sind ruhelos«, sagte Monandas. »Wir wollen stets neue Dinge sehen, neue Menschen, neue Orte. Nirgends hält es uns lange.«
    »Reist ihr zum Vergnügen?« fragte Achilea. »Oder sucht ihr nach etwas?«
    »Beides trifft zu«, antwortete Yolanthe. Dann lächelten beide auf die gleiche Art.
    »Und jetzt müssen wir uns zurückziehen und ausruhen«, erklärte Monandas. Sie standen auf und verneigten sich. »Es war uns eine Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylady.« Dann verneigten sie sich auch vor dem Cimmerier – doch nicht so tief. »Krieger, guten Abend. Vielleicht sprechen wir morgen weiter, wenn es euch beliebt.«
    »Ich freue mich schon darauf«, entgegnete Conan.
    Die beiden gingen hinaus. Die Männer an den Tischen verstummten, als das Paar vorbeikam, und hielten die Augen auf die Humpen mit Ale oder die Würfel gerichtet. Jetzt verstand Conan, warum die beiden unbelästigt blieben. Sie hatten etwas an sich, daß sogar die Galgenvögel im Roten Adler bei ihrem Anblick ein ungutes Gefühl beschlich. Obgleich sie ihren Schmuck offen zur Schau trugen, würde niemand es wagen, sie anzugreifen. Das war in der Tat eigenartig, da sie keineswegs bedrohlich wirkten. Doch Conan wußte, daß es mehr als eine nur eine Art von Gefahr gab. Monandas hatte eindeutig nicht gelogen, als er erklärt hatte, sie seien nicht vollkommen hilflos.
    »Was hältst du von den beiden?« fragte Conan, nachdem das Paar verschwunden war und in der Schenke wieder der übliche Lärm herrschte.
    »Sie sind wirklich eigenartig«, antwortete Achilea. »Sie sehen sich so ähnlich. Sie müssen Zwillinge sein. Und wie sie sprechen: erst einer, dann der andere. Als würde man mit einer einzigen Person mit zwei Stimmen reden.«
    »Ich mag sie nicht«, erklärte der Cimmerier. »Irgend etwas stimmt nicht.«
    »Aber was?« sagte Achilea. »Ich habe es auch gespürt, aber ich möchte wissen, ob dir dieselben Dinge wie mir aufgefallen sind.«
    »Sie haben einen weiten Ritt durch die Wildnis hinter sich, sehen aber so sauber und frisch aus, als hätten sie ihr Heim nie verlassen. So ausgedehnte Reisen, wie sie angeblich unternommen haben,
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