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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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in die hinterste Ecke mühelos verstehen konnte, »es geht hier um einen Ehrenhandel. Eure Einmischung zu meinen Gunsten ist nicht nur nicht willkommen, sondern schlichtweg beleidigend für mich. Ich schlage daher vor, daß Ihr diesen Raum verlaßt. Übrigens: Unser Verbündeter an höchster Stelle, dessen Namen ich nicht nennen kann, hat darum gebeten, Euch noch heute nacht zu sprechen. Kuriere, ihr beide begleitet die Hofdame Irilya zum Palast ... sofort!«
    Ehe Irilya wußte, wie ihr geschah, waren die beiden Kuriere vorgetreten und hatten sie an den Armen ergriffen. Dann marschierten sie mit ihr zur Tür. Die Soldaten im Raum sahen zu und wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Erstens faszinierte sie das Duell, und zweitens waren sie durch die stahlharte Autorität ihres Kommandanten eingeschüchtert.
    Doch Conan konnte sich jetzt nicht länger bezähmen. Mit einem lauten Fluch sprang er vor und griff den verlogenen Heuchler Omar an. Sein Jatagan sauste durch die Luft. Der Hauptmann parierte zwar geschickt, doch konnte seine Klinge gegen die mörderischen, blitzschnellen Hiebe des Cimmeriers nur noch abwehren.
    Allerdings schien die Klinge des Turaners allgegenwärtig zu sein. Wie mit einem Zauber webte er damit um sich ein unsichtbares Stahlnetz, durch welches Conan aus keinem Winkel eindringen konnte. Elegant tänzelte der Hauptmann zur Seite, zurück, wieder vor. Dabei sparte er Kraft, während der Gegner sich durch die wütenden Angriffe verausgabte. Jeder geschulte Fechter weiß, daß irgendwann eine Angriffswelle ihren Höhepunkt erreicht, danach umschlägt und zu Fehlern führt, die ein kluger Kämpfer ausnutzen kann.
    Hier kam der Höhepunkt, als Conan einen gewaltigen Schlag von oben führte. Omar war zwischen Tisch und Wand geraten und konnte nicht ausweichen. Es blieb ihm nur noch übrig, brutal zu parieren. Die beiden Klingen trafen sich in der Luft mit derartiger Wucht, daß eine oder beide hätten zerbrechen müssen. Statt dessen verbissen sie sich ineinander zu einem sinnlosen Unentschieden. Das war kein gekonnter Fechtgang. Es war auch keine elegante Lösung möglich – nur noch brutale Gewalt ... Und dann löste Conan mühelos seinen Jatagan und drehte sich um. Der juwelenbesetzte Griff seines Dolches ragte aus Omars Bauch.
    Als der Hauptmann zu Boden ging, eilten die Soldaten an seine Seite. Der Cimmerier ging unbeirrt zur Tür. Dort blieb er stehen und sagte: »Den Dolch könnt ihr behalten, schließlich steckt er in eurem Kommandanten. Ich hätte mir gewünscht, ihm damit die Lügen herauszuschneiden wie die Perlen aus einer Auster. Aber jetzt muß ich gehen und versuchen, einen Teil des Unheils, das er angerichtet hat, wieder in Ordnung zu bringen.«
     
    Conan holte Irilya und Omars Schergen auf einer verlassenen Seitenstraße unweit der Garnison ein. Die drei kämpften bereits. Einem Mann hatte Irilya soeben einen kräftigen Tritt verpaßt, so daß er dem Cimmerier entgegentaumelte – direkt ins bereits gezückte Schwert. Sobald Conan den Jatagan herausgezogen hatte, sprang er an Irilyas Seite. Doch da ging der zweite Mann gerade in die Knie und erstickte an dem Dolch, den sie ihm in die Kehle gerammt hatte.
    Aber jetzt verließen sie die Kräfte. Schluchzend fiel sie Conan um den Hals und klammerte sich an ihn. Erst nach einiger Zeit hatte sie sich soweit gefangen, daß sie mit heiserer Stimme fragte: »Dann ist der Hauptmann wohl tot?«
    »Ja – oder jedenfalls bald! Er war kein aufrichtiger Freund der Rebellen, sondern wahrscheinlich nur ein Bauer im Schachspiel unseres gemeinsamen Feindes.«
    »Schon möglich.« Irilya ließ sich widerspruchslos von Conan wegführen. »Heute nacht spielen sich so viele Intrigen ab, und soviel Verrat wird begangen – wie können wir da noch irgendeiner Sache sicher sein? Alles ist so wild, so wirr ... Vielleicht bricht doch das große Chaos über uns herein.«
    »Wer kann das schon sagen? Wir sind keine Götter.« Conan legte fest den Arm um ihre Schultern. »Man weiß doch nicht einmal genau, ob ein einzelner Sterblicher überhaupt etwas bewirken kann.«
    Nachdem sie eine Zeitlang gegangen waren, wobei sie möglichst leere und dunkle Seitenstraßen gewählt hatten, kamen sie an einen kleinen Platz, auf dem ein Brunnen plätscherte. Plötzlich löste sich Irilya von Conan. Ehe er so richtig begriff, was sie plante, war sie schon über den Marmorrand des Beckens gestiegen und watete durch das im Mondlicht silbrig glänzende Wasser.
    Dann blieb
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