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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion
Autoren: John Maddox Roberts
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Gerade noch rechtzeitig fing dieser den Schlag mit dem Schild ab. Bis jetzt hatte noch keiner der beiden einen Treffer erzielt. Beide sprangen zurück, und die Zuschauer bejubelten den hervorragenden Zweikampf.
    Nun umkreisten sich die beiden wachsam. Unter Agilulfs Helm strömten Schweißperlen herab; aber er war so wendig wie zuvor. »Gar nicht so leicht, den besten Recken der Thungier zu besiegen, was Cimmerier?«
    Conan lächelte verbissen. Dann schlug er zu. Die Umstehenden sahen nur einen Wirbelwind aus Metall, als das Schwert des Cimmeriers den Schild zerschlug, als sei er aus Pergament. Der Arm darunter brach mit lautem Knacken.
    Der zweite Schlag traf den Raben zwischen die Flügel, spaltete Helm, Schädel und Zähne, bis ihn der Küraß aufhielt. Conan mußte kräftig ziehen, um sein Schwert aus den grausigen Resten zu ziehen, die einst Agilulf, bester Recke der Thungier, gewesen waren.
    Conan schüttelte seine Klinge, um sie vom Gröbsten zu säubern, und funkelte die Männer an. »Wer möchte als nächster ein Tänzchen mit dem Schwert wagen? Hier stehe ich, ihr Hunde! Kommt rüber!«
    Die Thungier waren vom plötzlichen Tod ihres Helden erschüttert; aber sie waren tapfer. Außerdem waren sie in der Überzahl. Mit Gebrüll stürzten sich alle gemeinsam auf den Cimmerier. Wie Conan erwartet hatte, ließen sie in ihrer Wut ihre ursprünglichen Gegner außer acht und wendeten diesen den Rücken zu. Die beiden griffen an. Ehe sich die Thungier sich umstellen konnten, hatte sich das Blatt gegen sie gewendet.
    Das hieß aber nicht, daß der Kampf nun ein Kinderspiel war, besonders nicht für Conan. Er war von Feinden umringt. Nur seine erstaunliche Schnelligkeit und seine Rüstung schützten ihn. Conan duckte sich unter Schlägen, sprang über Klingen und teilte tödliche Hiebe aus, wo er sie nur anbringen konnte. Die mangelnde Ordnung seiner Gegner kamen ihm sehr zu Hilfe, ebenso die blinde Gier eines jeden, allein diesen Fremden zu töten.
    Dann wurden die Angriffe auf Conan schwächer, da der Graubart und die Frau viele Angreifer töteten. Schließlich stand Conan nur noch einem Feind gegenüber: Einem blondbärtigen Krieger in einem Hirschlederwams. Einige Schläge reichten aus, um seinen Schild zu zersplittern. Dann erledigte ihn Conan mit einem schnellen Stich durch die Kehle, dem gnädigsten aller Todesstöße.
    Der Waffenlärm war verstummt. Conan schaute umher. Grotesk verzerrt lagen die vielen Leichen auf dem Boden, der mehr rot als weiß war. Einige Überlebende wanderten zwischen den Leibern herum und kümmerten sich um Verwundete.
    Conan steckte sein Schwert in die Erde, ließ den Schild fallen und knüpfte den Kinnriemen seines Helmes auf. Als er den Helm abnahm, fiel sein langes blauschwarzes Haar bis auf die Schultern. Aus dem Helm stieg eine Dampfwolke auf. Ein Kampf in voller Rüstung war immer eine heiße Sache.
    Die Frau kam auf den Cimmerier zu. Der Graubart folgte ihr. Sie blieb vor Conan stehen und musterte ihn von Kopf bis Fuß.
    »Ich bin Königin Alcuina von den Cambres.« Ihre grauen Augen waren so kalt wie Eiszapfen. »Wie seid Ihr hierhergekommen?«
    Sie war die hochmütigste Frau, der Conan seit langem begegnet war; aber er spürte, daß jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, arrogant zu sein.
    »Ich suchte Arbeit für mein Schwert, Lady«, antwortete er mit einer leichten Verbeugung. »Ich hörte Kampfeslärm und kam, um nachzusehen. Diesen Agilulf hatte ich schon vor ein paar Tagen getroffen. Da damals seine Worte recht unfreundlich waren, wollte ich ihm bessere Manieren beibringen.«
    »Das habt Ihr allerdings. Jetzt ist er nicht mehr allzu redselig.«
    »Warum haben diese Schurken Euch überfallen, Lady?« Conan zog sein Schwert aus dem Boden und begann, es sorgfältig zu säubern.
    »Seid Ihr etwa meinesgleichen, daß ich Eure Neugier befriedigen müßte? Ich werde Euer Schwert mieten, Fremder. Euren Rat benötige ich nicht. Sucht Euch ein Pferd und begleitet mich.« Dann ging sie fort. Der Graubart schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich aber und folgte der Frau.
    Ungerührt reinigte Conan sein Schwert. Dann machte er sich auf die Suche nach einem unbeschädigten Speer. Die Begleiter der Königin liefen im Wald umher, um ihre Pferde einzufangen. Offenbar kannten diese Leute nicht die Kunst des Reiterkampfes, sondern stiegen ab, ehe sie losschlugen. Bei so vielen Toten gab es viele herrenlose Pferde. Conan bestieg eines und gesellte sich zur Eskorte der Königin.
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