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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion
Autoren: John Maddox Roberts
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war seine Heimat. Obgleich der Süden auch verlockende Seiten hatte, waren diese kalten Gegenden mehr nach seinem Geschmack. Er wußte, daß er bis zum Frühling aus Langeweile und Sehnsucht nach den lauen, südlichen Ländern halb verrückt sein würde; aber im Augenblick freute er sich auf einen Winter voller Kämpfe zwischen diesen kleinen Königen des Nordens. Er brauchte einige Minuten, ehe er merkte, daß der Kampflärm, den er hörte, nicht in seinem Kopf existierte, sondern echt war.
    Conan lächelte und rannte vorwärts. Das Lied aufeinanderprallender Waffen war die Lieblingsmelodie seines Lebens. Selbst aus der Entfernung konnte er dem Klang nach erkennen, ob Schwerter gegen Bronzerüstungen schlugen oder die eiserne Speerspitze klirrend von einem Helm abglitt. Er kannte auch den eigenen Ton, wenn Stahlwaffen auf einen Holzschild prallten. Jetzt hörte er auch noch lautes Geschrei. Seiner Meinung nach kämpfte eine kleine Schar oder eine größere Abteilung ließ nur einige kämpfen. Aber wie er die Männer des Nordens kannte, würden nur wenige unbeteiligt zuschauen.
    Conan erklomm eine Anhöhe und sah hinab auf die Straße, die sich durch ein flaches Tal schlängelte. Auf dieser Straße tobte ein blindwütiger Kampf zwischen Kriegern in Bronzerüstungen. Conan musterte sie aufmerksam und überlegte, ob es der Mühe wert sei, der einen oder anderen Seite zu helfen.
    Beim Herabsteigen sah er noch mehr Einzelheiten. Auf zwei Gestalten, von denen die eine graubärtig und die andere eine Frau war, drang eine Schar Krieger ein. Sie waren in der Überzahl, aber genauso gekleidet wie die beiden in Bedrängnis. Hier wären wirklich Uniformen einer zivilisierten Armee angebracht, dachte Conan.
    Er wollte sich schon hinsetzen und die Darbietung in Ruhe genießen, als sein Blick auf einen der Angreifer fiel. Da war der mit einem Raben verzierte Helm des Kerls, der es gewagt hatte, ihn als Sklavenware zu betrachten. Das gab den Ausschlag.
    Conan sprang auf und stürmte mit einem wilden cimmerischen Kriegsschrei los, der so blutrünstig war, daß die Kämpfer vor Schreck erstarrten. Einige Angreifer wandten sich ihm zu. Einer kam ihm mit erhobenem Schild entgegen. Ohne die Geschwindigkeit zu vermindern, schleuderte Conan seinen Speer. Der Mann schützte sich mit dem Schild, doch durchschlug die Eisenspitze das Holz und durchbohrte die Kehle, so daß der Bart geteilt wurde und die Spitze noch eine Handbreit aus dem Genick herausragte.
    Als der Mann zu Boden stürzte, entdeckte der Rabenhelmige Conan. »Der Fremde!« schrie er. »Ich habe dich gewarnt, nicht zu weit vom Handelsplatz wegzugehen, du Narr! Jetzt bist du des Todes!«
    »Etwa durch dich, du Wurm?« rief Conan grinsend. »Ich bin Conan der Cimmerier und werde es mit einem oder allen aufnehmen.«
    Der Mann mit den Rabenhelm mußte sich der Herausforderung stellen, oder er hätte bei seinen Kameraden jegliches Ansehen verloren. Daher trat er vor und schwang sein Schwert. »Ich bin Agilulf der Thungier und fürchte mich vor niemandem!«
    Angreifer und Verteidiger hielten offenbar die Gelegenheit für günstig, eine Pause in ihrem Kampf einzulegen. Sie ließen die Arme sinken und warteten begierig auf diese Unterhaltung.
    Conans Blick begegnete den kühlen, grauen Augen der Frau. Er deutete mit dem Schwert einen Gruß an. Dann war er ganz und gar mit dem Mann vor ihm beschäftigt. Agilulf hatte die Haltung eines erfahrenen Schwertkämpfers eingenommen: Die Beine leicht gebeugt, der Rücken gerade, Schild vor dem Körper, so daß er ihn jederzeit vor Beine oder Kopf halten konnte. Sein Schwertarm war hocherhoben und leicht nach hinten gedreht, so daß die Klinge über seinem Rücken schwebte. Mit einer leichten Armbewegung konnte er so mit voller Kraft Kopf, Seite oder Bein unter dem Schild seines Gegners treffen.
    Conan befleißigte sich seines unverkennbaren individuellen Stils. Beinahe in der Hocke, mit vorgehaltenem Schild preschte er los. Das Schwert hielt er niedrig. Sein Gegner konnte nicht viel mehr als die blitzenden Augen des Barbaren über dem Schildrand sehen.
    Agilulf schlug zuerst zu. Er zielte auf Conans Helm, aber der Cimmerier hob den Schild und führte einen Schwertschlag gegen ein Bein des Feindes. Der rabenhelmige Krieger senkte blitzschnell seinen Schild. Beide Schwerter klirrten gegen die Schilde. Agilulf versuchte nun einen Hieb auf die ungeschützte Schulter Conans, doch dieser wich seitwärts aus und zielte auf die Seite des Thungiers.
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