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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion
Autoren: John Maddox Roberts
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lange bestellt hatten, die nur die primitivsten Methoden des Ackerbaus kannten.
    Hagbard schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, Alcuina hätte nicht diesen Ort gewählt. Wir wären besser in den Wäldern und Bergen geblieben.«
    »Ich verstehe, daß du diesen Ort nicht magst«, sagte Conan und trank von dem schnell erkaltenden Ale. »Es ist unheimlich hier. All diese seltsamen Hügel und Steinkreise. Warum hat sie diesen Platz gewählt?«
    »Ihrer Meinung nach sind diese von Giganten errichteten Mauern eine hervorragende Verteidigungsanlage. Ich möchte nicht unloyal klingen, aber Alcuina ist nicht der Führer, der ihr Vater Hildric war. Seine Art war es, Feinde zu töten, nicht sich vor ihnen hinter Mauern zu verstecken.«
    »Was weißt du über diese Ebene?« Conan zeigte hinaus.
    »Vor langer Zeit«, erklärte Hagbard, »noch ehe mein Großvater geboren war, lebten Riesen hier. Es war ihre Festung. Sie kämpften mehrere Generationen lang mit den Göttern. Doch keine Seite konnte die Oberhand gewinnen. Dann warben die Riesen Zwerge an und ließen sich von diesen eine große Mauer rund um die Ebene bauen. Als Lohn dafür wollten die Zwerge die Tochter des Königs der Riesen haben. Die Mauer wurde gebaut, die Hochzeit abgehalten. Aber« – Hagbards Atem kam als Dampfwolke heraus, so kalt war es geworden – »Aber in der Hochzeitsnacht ermordete die Braut den Bräutigam, wie jede Prinzessin es mit einem so unangemessenen Mann machen würde. Da rissen die Zwerge in einer einzigen Nacht die Mauer ein, die Götter stürmten herein und erschlugen alle Riesen, die vom Fest noch ganz trunken waren. Von diesem Gemetzel zeugen nur diese Ruinen; aber ich glaube, daß die Geister der erschlagenen Riesen sich auch noch hier herumtreiben.«
    Conan zog den Umhang enger. Das Ale war ausgetrunken. Jetzt spürte er auch die Wirkung des vielen Essens und Trinkens an diesem Abend. »Nun, ruhelos oder nicht, jetzt sind sie tot«, meinte er. »Gute Nacht, mein Freund. Für mich wird es Zeit, mein Strohlager aufzusuchen.«
    »Gute Nacht, Conan. Würdest du meine Ablösung wecken? Es ist Oswin, der gleich neben der Tür schläft.«
    Conan versicherte Hagbard, daß er nicht schlafen würde, ehe Oswin wach und hinaus in die Kälte marschiert sei. Dann stieg er die Treppe in den Hof hinab. Als er zur Halle hinüberschritt, bemerkte er das Licht, das aus der kleinen Hütte des Magiers kam. Mit einer Verwünschung aller Schwarzkünstler auf den Lippen betrat der Cimmerier die Halle und weckte den schnarchenden Oswin.
    Dann ging er leise zur noch schwach glühenden Feuerstelle. Zu seiner Freude stand da eine halbvolle Kanne Ale. Er nahm einen kräftigen Schluck. Dann überlegte er, ob er die richtige Wahl getroffen hatte, als er sich Alcuinas Haufen anschloß. Über diesen kahlen Steinruinen lag eine Untergangsstimmung. Aber nun hatte er Gold, Essen und Dach von der Königin angenommen, da wolle er sich vor dem, was kam, nicht drücken. Außerdem machte er sich nie lange Gedanken über die Zukunft. So suchte Conan auch jetzt seine Schlafstelle auf, rollte sich in seinen Umhang und schlief alsbald ebenso tief wie die anderen Männer.

3. Die Halle Totilas
    3
     
    DIE HALLE TOTILAS
     
     
    König Totila saß verdrossen auf seinem Hochsitz. Weder der mit Juwelen besetzte Becher noch der Gesang des Harfners am Feuer freute ihn. Den Ellenbogen stützte er auf die schwere, geschnitzte Lehne des Sessels, sein Kinn ruhte auf der geballten Faust, bei der an jedem Finger kostbare Ringe blitzten. Totila war der reichste der Könige im Norden, doch begehrte er das, was er nicht haben konnte: Königin Alcuina von den Cambres.
    Er wollte ihren schönen Körper beinahe ebenso gern in seinem Bett haben wir ihr Land dem seinem einzuverleiben. Dann wäre seine rechte Flanke geschützt, und er könnte im Süden Odoac und seine Thungier verschlingen. Damit wäre Totila der mächtigste König im Norden und könnte ein Reich schaffen, wie es die Menschheit seit der großen Völkerwanderung der nordischen Stämme vor vielen Generationen nicht mehr gesehen hatte.
    Mit solchen Träumen verbrachte Totila seine Tage. Doch ließ er es nicht beim Träumen bewenden. Angefangen hatte er als kleiner Räuberhauptmann, in dessen Adern höchstens ein winziger Tropfen königlichen Blutes floß. Mit eisernem Willen und erbarmungsloser Grausamkeit hatte er ein kleines, aber festes Reich geschaffen. Er verfügte über viele Kämpfer. Und was Schwerter nicht erreichten,
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