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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion
Autoren: John Maddox Roberts
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bewerkstelligte für ihn der Mann, der zu seiner Rechten saß: der Zauberer Iilma.
    Vor Jahren war der Mann zu Totila gekommen und hatte behauptet, daß er aus Hyperborea stamme und sein Geschick und das des Königs miteinander verflochten seien. Totila schützte ihn, und Iilma bekämpfte die Feinde, die das Schwert des Königs nicht erreichte. Der Magier hatte sein Wort gehalten. Die beiden waren gemeinsam mächtig und reich geworden. Doch Totila war nie lange zufrieden. Jeder Sieg, jedes Kleinkönigtum, das er sich einverleibte, steigerte nur seinen Appetit auf mehr Macht.
    »Ich möchte wissen, wie es Alcuina geht, Magier«, sagte der König. Unter ihm aßen und tranken seine Krieger auf langen Bänken an Holztischen. Sie waren angesichts der düsteren Laune ihres Herrschers nicht allzu übermütig.
    »Wie mein Herr befiehlt«, sagte Iilma. »Ich werde gehen und den Teich vorbereiten. Meine Boten« – er deutete auf zwei Elstern, die hinten auf der Lehne seines Stuhles hockten – »haben mir berichtet, daß sie heute nach einem Ritt durch ihr Land wieder in die Halle zurückgekehrt ist.«
    Der weißbärtige Mann erhob sich. Sein Umhang bestand aus Rentierfellen, sein Kopfschmuck wurde von einem Rengeweih gekrönt. Knochen und Schädel kleinerer Tiere klapperten an Schnüren an seiner Kleidung, die außerdem noch mit Federn, Klauen und Schnäbeln vieler Vögel verziert war. Der Zauberer griff zu seinem seltsam gedrehten Stab und ging laut klappernd durch die Halle. Die Elstern hüpften ihm hinterher. Alle Gespräche verstummten, als er vorbeischritt. Den Zauberer fürchteten die Männer beinahe ebenso wie den König.
    Totila unterhielt sich noch eine Zeitlang mit seinen Beratern; aber seine Gedanken waren woanders. Dann nahm er den Helm vom Pfosten seines Stuhls. Das war der berühmteste Helm im ganzen Reich. Totila trug ihn auch, wenn kein Kampf drohte, statt einer Krone. Der Bronzehelm war mit Gold und Silber beschlagen, der wie ein Schnabel zulaufende Nasenschutz hatte oben zwei silberne breite Augenbrauen. Lange Wangenspangen umrahmten das Gesicht. Versilberte Bronzestreifen, wie Federn geschmiedet, hingen hinten als Nackenschutz. Herausgearbeitete Kriegerdarstellungen liefen um den Helm herum, über allem prangte der Adler, dessen Augen beutegierig und haßerfüllt funkelten.
    Nachdem der König den Helm aufgesetzt hatte, legte er seinen Umhang um. Dieser reichte von den Schultern bis auf den Boden und war seltsam scheckig. Der Umhang war allein aus den Skalpen der Männer gefertigt, die Totila mit eigener Hand getötet hatte, und keiner war niedrigeren Ranges als Fürst oder Waffenmeister. Mit langen Schritten durchquerte Totila die Halle. Sein Schwert trug er in der Scheide in der Hand, Krone und Szepter bedeuteten im Norden gar nichts. Hier symbolisierten Helm, Umhang und Schwert die Königswürde. So war es in den alten Runen zu lesen, deren Bedeutung nur die wilden Nordländer kannten.
    König Totilas Halle war von keinerlei Mauer oder Palisade geschützt. Er brüstete sich damit, daß er keinen anderen Fürsten so fürchten müßte, daß er solche Schutzvorrichtungen benötigte. Seine Krieger boten ihm genug Schutz, behauptete er. Totila schlenderte an den umgepflügten Feldern vorbei, wo seine Leibeigenen sich ein Leben lang abschufteten, um den freien Männern Brot und Ale zu verschaffen. Getreide war das einzige, was im Norden wuchs. Den Rest der Nahrungsmittel gewannen sie aus der Viehzucht, dem Wild und den Fischen. Die Nordländer waren Fleischesser und verachteten freie Männer, die ihre Äcker bestellten und nur ein- oder zweimal im Jahr Fleisch aßen, wie die Männer im Süden.
    Totila trat in den Wald und benutzte einen wenig begangenen Pfad, der ihn zu einer Lichtung führte. Trotz des Winterwetters war es hier angenehm warm. Der Magier Iilma übte große Macht über die Kräfte der Natur aus. Inmitten der Lichtung war ein kleiner Teich, der von keinem sichtbaren Bach gespeist wurde und der auch keinen Abfluß hatte. Er fror niemals zu, ganz gleich wie bitterkalt es außerhalb der Waldlichtung auch sein mochte. Iilma stand neben dem Teich, auf jeder Schulter eine Elster. Totila trat neben den Zauberer.
    »Hier siehst du, was heute geschehen ist«, begann der Zauberer und berührte mit seinem Zauberstab die Teichoberfläche. Sogleich tauchte aus den Wellenkreisen ein helles Bild auf.
    Gespannt blickte Totila hin. Inzwischen war er an diese Zaubervorführungen gewöhnt. Beim ersten Mal jedoch
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