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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Autoren: Robert Jordan
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Anhänger nicht loslassen. Sosehr er sich auch bemühte, die Finger öffneten sich nicht. Schließlich senkte er die Arme wieder.
    Amanar lachte schrill. »Narr! Glaubst du, ich habe das, was mir so teuer ist, nicht geschützt? Niemand kann den Anhänger beschädigen.« Plötzlich richtete er sich voll auf.
    »Töte ihn!« brüllte er.
    Da wurde Conan sich dessen bewußt, was sich im Dunst über und hinter dem Altar gebildet hatte. Ein riesiger goldener Schlangenschädel erhob sich dort, umgeben von langen Tentakeln, die an den Strahlenkranz der Sonne erinnerten. Der goldgeschuppte Leib verlor sich in der Schwärze hinter dem Dunst, und die rubinroten Augen betrachteten Imhep-Aton wissend.
    Der Stygier hatte nur noch Zeit für einen entsetzten Blick, dann schlug die riesige Schlange schneller zu als der Blitz. Die langen goldenen Tentakel erfaßten den Schreienden und hoben ihn hoch in die Luft. Sie schienen ihn lediglich festzuhalten, zärtlich fast, wie es aussah, aber Imhep-Atons grauenvolle Schreie drangen Conan durch Mark und Knochen. Der Mann schrie, als würde ihm etwas Unersetzliches entzogen. Seelenfresser, dachte Conan und erschauderte.
    Die Tentakel verlagerten ihren Griff. Sie umschlangen Imhep-Aton nun von Kopf bis Fuß und zogen sich eng zusammen. Seine Schreie dauerten noch eine schrecklich lange Zeit an, wie es Conan schien, noch lange nachdem der Zauberer schon keine Luft mehr bekommen konnte. Dann warfen die Tentakel das leblose Bündel von sich, so daß es mit einem Platschen wie ein nasser Lappen auf dem Marmorboden aufschlug. Conan vermied es, dorthin zu blicken. Statt dessen starrte er angespannt auf den Anhänger in seiner Faust.
    »Du befahlst mir«, zischelte eine Stimme in Conans Kopf. Es brauchte ihm niemand zu sagen, daß es die große Schlange war – ob nun Gott oder Dämon, spielte im Augenblick keine Rolle –, die zu Amanar sprach. »Du wirst zu selbstherrlich!«
    Weiter starrte Conan auf die Hand mit dem Anhänger. Crom, der grimmige Gott seines nordischen Heimatlands, gab dem Menschen nur Leben und Willen. Was dieser damit tat oder nicht tat, war allein seine Sache. Leben und Willen.
    »Dein Diener bittet dich, ihm zu vergeben«, sagte Amanar glatt, aber seine Selbstsicherheit schwand, als die Schlange mit ihrer Gedankensprache fortfuhr.
    »Nein, Amanar. Deine Zeit ist um. Nimm das Amulett ab und ergib dich deinem Gott, damit er sich an dir stärken kann.«
    Leben und Wille. Wille.
    »Nein!« schrie Amanar. Er preßte die Finger über dem schwarzen Gewand auf die Brust. »Noch trage ich das Amulett, und du kannst mich nicht berühren, Verzehrer von Seelen.«
    »Du widersetzt dich mir!« Der Schlangenschädel schwang auf Amanar zu, die Tentakel streckten sich nach ihm aus – und wichen zurück.
    Wille. Der Seelenfänger. Verzehrer von Seelen. Wille.
    »Crom!« brüllte Conan. Krampfhaft schleuderte er den Anhänger zu der riesigen Schlange. Die Zeit schien wie Honig zu fließen und der Anhänger sich drehend in der Luft zu schweben.
    Ein langgezogener Schrei entquoll Amanars Lippen: »Nei-i-in.«
    Der goldene Schlangenkopf bewegte sich lässig. Die gespaltene Zunge schnellte zwischen den spitzen Fängen hervor, rollte sich um den Anhänger, zog sich zurück und verschluckte ihn.
    Amanars Schrei wurde zu einem verzweifelten Gellen. Dann war ein anderer Schrei zu hören, ein zischender Gedankenschrei. Velita zuckte krampfhaft auf dem Altar und erschlaffte. Conan war, als verwandelten sich seine Knochen in Brei.
    Ein Strahl blauen Feuers schoß aus der Brust des Zauberers, riß sein Gewand auf und verband ihn mit dem goldenen Dämonengott. Die Schreie von Amanar und Morath-Aminee wurden immer schriller, drohten das Gehirn zu durchbohren und das Mark in den Knochen erstarren zu lassen. Dann wurde Amanar zu einer lebenden Statue aus blauem Feuer, doch immer noch schrie er, und Morath-Aminees goldene Schuppenhaut war bis in die endlose Schwärze hinein in blaue Flammen gebadet. Auch sein Schrei wollte nicht verstummen und rüttelte an der Seele.
    Endlich verstummte der Schrei des Zauberers. Conan blickte auf und stellte fest, daß von Amanar nur ein bißchen fettige Asche und eine kleine Lache geschmolzenen Metalls übriggeblieben war. Aber Morath-Aminee brannte noch immer, und sein in diesem Raum sichtbarer Teil peitschte in grauenvollen Schmerzen um sich, daß der Berg erzitterte.
    Risse bildeten sich auf der Decke des Opferungssaals, und der Boden bebte und schlingerte wie ein Schiff
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