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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Autoren: Robert Jordan
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das Signal geben – wenn es überhaupt noch benötigt wurde, denn immer noch hallte der Gong.
    Unterhalb des Turmes fand der Cimmerier ein Gemach mit Fenster, das einen Blick auf die Burgmauer und das Tal gewährte. Erstaunt riß er die Augen auf. Auf den Brustwehren drängten sich die S'tarra und eilten wie Ameisen in einem aufgewühlten Haufen dahin. Und mit gutem Grund, denn im Tal hatten sich bestimmt gut tausend Bergkrieger mit Turbanen eingefunden. Sie waren beritten und mit Lanzen und Säbeln bewaffnet.
    Wo mochten Haranides und Hordo sein? Ihr Plan war nun nicht mehr durchführbar. Aber er konnte vielleicht Velita noch retten, falls er den Opferungssaal rechtzeitig fand. Doch wo sollte er in dieser riesigen Burg danach suchen? Er würde ja schon fast einen ganzen Tag brauchen, wollte er nur einen Blick in jeden Raum des Burgfrieds werfen. Da erinnerte er sich an etwas. Es gab möglicherweise noch eine Rettung für das Mädchen.
    Mit Riesenschritten raste er durch Alabastersäle und rannte Marmortreppen hinunter, vorbei an verblüfften S'tarra, die in Eile waren, ihre Befehle auszuführen, und schon deshalb nicht wagten, ihn aufzuhalten. Wie ein Falke brauste er dahin, geradewegs zu dem einfachen Türbogen und dem schrägen Gang dahinter, von dem Amanar fälschlich behauptet hatte, er führe zu seinen Zaubergemächern.
    Conan raste diesen Korridor entlang, der zum Herzen des Berges führte, und seine Lunge arbeitete wie ein Blasebalg. Tod sprach aus seinen gletscherblauen Augen, und es war ihm nun gleichgültig, ob es sein Tod war, solange Amanar vor ihm ins Schattenreich einging.
    Die grauen Steinwände des Korridors, die von flackernden Fackeln erhellt wurden, wiesen nach und nach ein verwirrendes Schlangenmuster auf, genau wie die hohe Flügeltür, an der er schließlich anlangte. Er schwang beide Flügel auf und trat ein.
    Amanar, in schwarzem, mit Schlangen besticktem Gewand, stand eine Beschwörung leiernd vor einem schwarzen Marmoraltar, auf den Velita nackt gebunden war. Hinter dem Altar wirbelte feuriger Dunst in endloser Schwärze. Conan eilte zwischen den Säulen an der Wand des kreisrunden Raumes dahin. Seine Lippen waren zu einem stummen Knurren gefletscht.
    Der Hexer machte eine Pause in seiner Beschwörung und sagte, ohne sich umzudrehen: »Bring es her, Sitha! Beeil dich!«
    Conan war noch etwa zwölf Schritte vom Altar entfernt. Er musterte den Zauberer eingehend. Den goldenen Stab trug Amanar diesmal nicht bei sich, aber was war es, was er statt dessen in der Hand hielt? »Ich bin nicht Sitha!« sagte der Cimmerier.
    Amanar zuckte heftig zusammen und wirbelte herum. Er blickte auf Conan, der in den Schatten der Säulen stand. »Bist du es, Cimmerier? Wie bist du ... Aber das spielt keine Rolle. So wirst du dem Seelenfresser eben etwas eher als Futter dienen.« Velita spähte an Amanar vorbei auf Conan. Ihre dunklen Augen richteten sich voll Hoffnung und Verzweiflung zugleich auf ihn. Der feurige Dunst verdichtete sich.
    »Laß das Mädchen los!« befahl Conan. Amanar lachte höhnisch. Da holte der Cimmerier den Anhänger aus dem Gürtel und ließ ihn an seinem Kettchen vom Finger baumeln. »Ich habe dies hier, Hexer!«
    Amanars Lachen erstarb. »Was ist das schon!« schnaubte er, aber seine Zunge benetzte die Lippen, und er warf einen sichtlich verstörten Blick auf den sich weiter verdichtenden Dunst. Etwas rührte sich in seiner Tiefe. »Aber es könnte zu – Schwierigkeiten führen. Gib es mir und ich werde ...«
    »Es ist seine Seele!« dröhnte eine Stimme, die aus allen Richtungen gleichzeitig zu erschallen schien. Die Schatten auf dem Conan gegenüberliegenden Kreisabschnitt schienen sich plötzlich zu spalten und einen einzelnen Schatten auszuspucken, der feste Form annahm – und vor ihnen stand Imhep-Aton.
    Der stygische Zauberer trug einen goldenen Kranz im Haar, mit einem großen Smaragd im Rechteckschliff über der Stirn, und ein strenggeschnittenes schwarzes Gewand, das bis zu den Knöcheln reichte. Langsam begann er, auf Amanar und den Altar zuzuschreiten.
    »Du!« schnaubte Amanar. »Ich hätte es wissen müssen, als ich sah, daß zwei der toten S'tarra keine Wunden aufwiesen.«
    »Der Anhänger, Conan von Cimmerien«, sagte der Stygier eindringlich. »Er enthält Amanars Seele, die er vor dem Seelenfresser schützen wollte. Vernichte den Anhänger, und du vernichtest Amanar.«
    Conan hob den Arm, um den schwarzen Stein gegen die Säule zu schmettern. Aber er konnte den
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