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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Autoren: Robert Jordan
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Arm, um seinen Kopf zu schützen. Er drückte sich an die Wand, den Rücken halb dem Folterknecht zugewandt. Die drei Männer starrten den riesenhaften Burschen ungläubig an.
    »Wehr dich doch!« brüllte Haranides, und mußte sich hastig zurückwerfen, um einem wilden Hieb des Eisens zu entgehen, das ihn fast quer über das Gesicht getroffen hätte.
    »Stell dich ihm wie ein Mann, Conan!« beschwor ihn Hordo.
    Vorsichtig sprang Ort vor, schlug zu und hüpfte wieder zurück. Es war erstaunlich, wie behende er trotz seines Fettes war. Conan stöhnte, während sich eine zweite Brandblase quer über die Schultern bildete, und drückte sich noch enger an die Wand.
    »Er ist ja gar kein Mann«, kicherte Ort. Der fast kugelrunde Folterknecht stolzierte näher heran, stellte sich hinter Conan und hob seine glühende Waffe.
    Da brüllte Conan einen gewaltigen Schlachtruf, stieß sich von der Wand ab und packte Ort mit einer Hand. Damit zog er ihn näher heran, während er mit der anderen die Kette um des Folterknechts Hals schlang und fast gleichzeitig dessen verzweifelt schwingenden Arm faßte. Mit schwellenden Muskeln zog er die Kette zu, daß das fette Fleisch durch die Glieder quoll. Orts Schweinsäuglein traten fast aus dem Kopf, und seine Stiefelsohlen scharrten über den Boden. Er hatte nur eine Waffe, und die benutzte er. Immer und immer wieder strich er das heiße Eisen über des Cimmeriers breiten Rücken.
    Der Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Luft. Aber Conan verdrängte den Schmerz. Es gab ihn nicht. Nur den Mann vor ihm gab es, nur den Mann, dessen Äuglein aus dem feisten Gesicht stierten, nur den Mann, den er töten mußte. Ort versuchte vergebens nach Luft zu schnappen, vielleicht auch zu schreien, als er den Mund aufriß. Die Kette war inzwischen fast ganz durch die Fettfalten seines Halses verborgen. Er ließ das Eisen fallen, röchelte und rührte sich nicht mehr.
    Nur mit Mühe konnte der Cimmerier die Kette lösen, um den Toten fallen zu lassen.
    »Mitra!« hauchte Haranides. »Dein Rücken, Conan! Ich hätte es bei weitem nicht so lange ausgehalten.«
    Zusammenzuckend bückte Conan sich nach dem Eisen. Dem Toten gönnte er keine Beachtung mehr. Nach seiner Meinung verdienten alle Folterer ein ähnliches Ende. »Das hilft uns zu entkommen«, brummte er und hob das Marterwerkzeug auf. Das Metall war noch heiß, glühte aber nicht mehr.
    Vorsichtig schob er das Eisen durch ein Kettenglied, eine Handbreit von der Schelle an einem Handgelenk entfernt. Er holte tief Luft, dann drehte er das Eisen nach einer, die Hand nach der anderen Seite. Die Schelle schnitt in die kaum verheilten Wunden von den Stricken der Banditen, als er in der ersten Nacht bei ihnen an die Pflöcke gebunden gewesen war. Blut sickerte über seine Hand. Die beiden anderen Männer hielten den Atem an. Mit einem scharfen Knacken brach die Kette.
    Lachend hielt der Cimmerier sein freies Handgelenk hoch, um dessen Schelle noch ein paar Zoll Kette baumelten. »Ich habe gehofft, daß die Glut dem Eisen die Festigkeit nicht genommen hat, denn sonst wäre es eher gebrochen als die Kette.«
    »Du hast es gehofft!« schnaubte Hordo. »Gehofft!« Der Bandit warf den Kopf zurück und schüttelte sich vor Lachen. »Du hast unsere Befreiung auf eine Hoffnung gesetzt, Cimmerier – und hast gewonnen!«
    So schnell er es vermochte, brach der Cimmerier seine restlichen Ketten und die der anderen. Kaum war Hordo frei, sprang er hoch. Conan mußte ihn am Arm zurückhalten, damit er nicht zur Tür hinausstürmte.
    »Halt, nicht so hastig!« warnte der Cimmerier.
    »Die Zeit drängt«, entgegnete Hordo. »Ich muß mich vergewissern, daß die Rote Falkin in Sicherheit ist.«
    »Oder an ihrer Seite sterben?« fragte Conan nicht ganz ohne Spott.
    »Das erstere, Cimmerier, aber ich bin auch zu letzterem bereit.«
    Conan knurrte tief in der Kehle. »Ich habe nicht vor, durch S'tarra-Lanzen zu sterben, und wenn du dich damit abfindest, nutzt du mir gar nichts – und Karela genausowenig.« Er wandte sich an den Offizier. »Haranides, wie viele deiner Männer leben noch, glaubst du? Und wie viele würden kämpfen?«
    »Vielleicht zwanzig«, antwortete der Hauptmann. »Und um aus diesen Verliesen zu kommen, würden sie sogar gegen Ahriman und Erlik persönlich kämpfen.«
    »Gut, dann nimmst du die Schlüssel von Orts Gürtel und befreist sie. Wenn du mit ihnen den Torwachturm einnehmen und halten kannst, schaffen wir es vielleicht.«
    Haranides
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