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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer
Autoren: Robert E. Howard
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dicken Baumstämmen und Deckenbalken vom Durchmesser von vier Männern. Dämmernis herrschte in ihr. Dunkle, ernste Männer in grauer Kettenrüstung standen um einen Thron, und auf diesem Thron saß ein schwarzhaariger König, groß und finster, mit schwarzen Augen in einem strengen, erbarmungslosen Gesicht. Die Stimme dieses Königs erschallte in Conans Geist:
    »Mann von Cimmerien! Du bist ein Sohn Croms, und er wird nicht zulassen, daß du ewige Verdammnis leidest. Im Herzen warst du ihm immer treu ergeben, und deshalb sollen die schwarzen Künste des Ostens deine Seele nicht bekommen!«
    Die dunklen Augen des Gottes brannten. Er streckte eine mächtige Hand aus. Blendendes Licht schoß aus ihr. Conan spürte, wie es ihm all seine alte Kraft zurückgab. Der blaue Dunst verflüchtigte sich, und mit ihm schwanden, zähneklappernd vor Furcht und Wut, die Dämonen. Der Weg für den König von Aquilonien war wieder frei.
    Angst sprach aus den Augen Yah Chiengs, als er das Opfermesser fester umklammerte und über den Kopf schwang. Zenobia sah, wie es auf sie herunterstieß. Doch da warf ein schwerer Körper den Hexer zu Boden.
    Conan hatte mit einem gewaltigen Tigersprung über den Altar gesetzt. Zwischen den Zähnen knirschte er: »Endlich habe ich dich vor mir, gelber Hund. Deine Tage der Hexerei sind vorbei! Die Götter sind gegen dich, und deine finsteren Künste haben ihre Kraft verloren!«
    Yah Chieng wimmerte, als Conan den tödlichen Würgegriff verstärkte. Doch zuerst hatte der Cimmerier noch etwas zu sagen: »Hörst du das Gebrüll und Klirren der Waffen? Siehst du das Feuer? Deine Soldaten werden von deinen ehemaligen Gefangenen aus den Verliesen und vom Volk von Paikang niedergemacht. Dein blutiges Reich zerfällt. Und jetzt schicke ich dich in die schwärzeste Hölle, auf daß deine Qualen dort nie enden!«
    Seine Muskeln spannten sich, ein kurzes Knacken war zu hören, und dann erhob der Cimmerier sich von der Leiche.
    Sein Hemd war versengt und zerfetzt, rote Furchen durchzogen seinen Rücken, und seine Brauen waren verkohlt. Trotzdem war seine Kraft ungebrochen, als er an den Altar trat und nach den Ketten griff. Krachend barsten sie und klirrten auf den Boden.
    Als die siegreichen ehemaligen Gefangenen triumphierend durch die zerschmetterte Tür kamen, sahen sie den Cimmerier seine Königin mit einer Leidenschaft umarmen, als wäre es das erstemal.
    In dieser Nacht brachte Conan Crom, dem Gott der Cimmerier, zum zweitenmal seit fünfundzwanzig Jahren ein Opfer dar.
     

Epilog
    EPILOG
     
     
    Auf der ausgedörrten, schier endlosen Steppe saßen zwei Reiter auf ihren Pferden. Einer war ein Riese in Kettenrüstung und stählernem Helm, mit einem Langschwert an der Seite. Der andere war eine schlanke Weiße im Reitgewand der Nomadinnen des Ostens. Sie hielt einen doppeltgekrümmten khitaischen Bogen in der Hand. Vor den beiden lagen zwei reglose Männer in sich weitenden Blutlachen. Zwei Staubwolken im Osten verrieten, wohin ihre Pferde durchgegangen waren. Die Spitzhelme mit den farbigen Turbanen ringsum ließen keinen Zweifel an der Herkunft der Toten.
    »Kundschafter eines turanischen Reitertrupps, Zenobia«, brummte der Riese. »Ich fürchte, sie werden uns gerade dann aufspüren, wenn unsere Pferde erschöpft sind und uns noch viele Meilen fehlen, ehe wir in Sicherheit sind. Zu dumm, daß uns einer entkommen ist!«
    »Laß uns keine Zeit vergeuden«, bat die Frau mit heller Stimme. »Wir müssen zusehen, daß wir so weit westwärts gelangen, wie wir es nur schaffen können. Wer weiß, vielleicht kommen wir doch durch.«
    Conan zuckte die breiten Schultern und wendete sein Pferd. Die kurze Pause hatte den Tieren sichtlich gutgetan. Mit frischer Kraft galoppierten sie westwärts. Trotz klarer Luft und strahlender Sonne waren die Berge am Horizont noch kaum zu sehen.
    »Du kennst die Hyrkanier nicht«, knurrte Conan. »Sie sind wie eine Meute Bluthunde. Sie geben nie auf, außer man erschlägt sie alle.«
    »Aber vielleicht ist ihre Hauptmacht weiter entfernt. Wir können möglicherweise die Wälder noch ungehindert erreichen.«
    »Das bezweifle ich. Turanische Kundschafter halten immer Verbindung mit ihren Einheiten. Ich kenne ihre Taktik sehr gut, schließlich gehörte ich einst zu ihnen. Sie reiten in dichter Formation über die Steppe. Haben sie ihre Beute erspäht, bilden sie eine lange Linie, deren Enden sie vorschieben, sobald sie ihrem Gegner näherkommen. Dann ziehen sie die so gebildeten
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