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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer
Autoren: Robert E. Howard
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es überhaupt getan werden soll, müssen wir schnell aufbrechen. Es ist ein längerer Ritt, denn wir müssen erst viele Meilen nach Westen, dann nach Norden und schließlich nach Osten, um von hinten ans Löwental zu gelangen, so wie die Gundermänner kamen.«
    Amalric zögerte und zupfte sich am Kinn. In diesen chaotischen Zeiten war es nicht selten, daß Menschen ihre Seele für ein paar Goldstücke verkauften.
    »Wenn du mich in die Irre führst, stirbst du!« drohte Valerius. »Das ist dir doch klar, oder?«
    Der Mann zitterte, aber seine Augen ruhten fest auf Valerius.
    »Wenn ich Euch verrate, tötet mich!«
    »Conan wird es nicht wagen, seine Kräfte zu teilen«, überlegte Amalric laut. »Er wird alle seine Männer brauchen, unseren Angriff abzuwehren. Er hat nicht genügend für einen Hinterhalt in den Bergen. Außerdem weiß dieser Bursche, daß es ihn das Leben kostet, wenn er Euch hereinzulegen versucht. Würde ein Hund wie er sich freiwillig opfern? Unsinn! Nein, Valerius, ich glaube, der Mann meint es ehrlich.«
    »Oder er ist ein noch größerer Schuft als die meisten, da er seinen Erlöser verkaufen will«, sagte Valerius lachend. »Na gut, ich begleite den Hund. Wieviel Mann könnt Ihr entbehren?«
    »Fünftausend müßten genügen«, antwortete Amalric. »Ein Überraschungsangriff von hinten wird sie verwirren, das genügt. Ich erwarte Euren Angriff gegen Mittag.«
    »Ihr werdet es merken, wenn ich angreife«, versicherte ihm Valerius.
    Als Amalric zu seinem Zelt zurückkehrte, stellte er befriedigt fest, daß Xaltotun sich noch in seinem Zelt aufhielt, jedenfalls ließen die gräßlichen Schreie darauf schließen, die hin und wieder von dort zu hören waren. Nach einer Weile vernahm er das Rasseln von Stahl und sich entfernenden Hufschlag. Er lächelte grimmig. Valerius hatte seinen Zweck fast erfüllt. Der Baron wußte, daß Conan wie ein verwundeter Löwe war, der selbst in Todesqualen noch schlägt und reißt. Wenn Valerius von hinten angriff, stand durchaus zu erwarten, daß der Cimmerier seinen Rivalen ins Jenseits beförderte, ehe er selbst den Tod fand. Um so besser. Sobald Valerius den Weg zum Sieg der Nemedier geebnet hatte, konnte man auf ihn verzichten.
     
    Die fünftausend Reiter, die Valerius begleiteten, waren zum größten Teil hartgesottene aquilonische Renegaten. In der Stille der Sternennacht trotteten sie aus dem schlafenden Lager und folgten der Westneigung der Berge, die sich vor ihnen schwarz abhoben. Valerius ritt an ihrer Spitze, und neben ihm Tiberias, mit einem Lederstrick um das Handgelenk, der am anderen Ende von einem Soldaten gehalten wurde. Weitere hielten sich mit blanken Schwertern dicht hinter ihm.
    »Wenn du ein falsches Spiel mit uns treibst, wirst du nicht mehr dazu kommen, darüber zu lachen!« sagte Valerius. »Ich kenne nicht jeden Pfad in diesen Bergen, wohl aber die Berge selbst, jedenfalls gut genug, um zu wissen, welche Richtung wir einhalten müssen, um zum hinteren Ende des Löwentals zu gelangen. Hüte dich also davor, uns in die Irre führen zu wollen!«
    Der Mann senkte den Kopf, und seine Zähne klapperten, als er Valerius wortreich seiner Treue versicherte und schließlich stumpf zu dem über ihm flatternden Banner mit der goldenen Schlange der alten Dynastie hochblickte.
    Sie umritten die Ausläufer der Berge, in denen das Löwental sich befand, und machten einen weiten Bogen nach Westen, ehe sie sich nach etwa zehn Meilen über schmale, gefährliche Pfade durch zerklüftete Felsformationen nach Norden wandten. Bei Sonnenaufgang befanden sie sich nur noch wenige Meilen nordwestlich von Conans Stellung. Hier bog Tiberias ostwärts ab und führte sie durch ein Labyrinth von Klammen und Klüften. Valerius nickte. Er berechnete ihre ungefähre Position nach den Berggipfeln ringsum und wußte, daß ihre Richtung stimmte.
    Doch plötzlich schob sich völlig unerwartet aus dem Norden eine eigentümliche Wolkenwand herbei. Sie verschluckte die Berge, verschleierte die Täler und verbarg die Sonne. Die Welt wurde zu grauer Leere, in der die Sicht auf wenige Fuß beschränkt war. Schritt um Schritt mußte man sich gefahrvoll vorwärtstasten. Valerius fluchte. Die Gipfel, die ihm zur Orientierung gedient hatten, waren nicht mehr zu sehen. Er mußte sich jetzt völlig auf den verräterischen Führer verlassen. Das goldene Schlangenbanner hing in der Windstille schlaff herab.
    Plötzlich hielt Tiberias sichtlich verwirrt an und blickte sich unsicher
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