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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter
Autoren: L. Sprague de Camp
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Marmorfliesen.
    Doch dann schlug er zurück. Von seinen Augen war nur das Weiße zu sehen, als sein Wille Villagro wie ein Keulenhieb traf. Nun taumelte der Herzog.
    »Gib mir die Kobrakrone, Narr!« knurrte Thoth-Amon.
    »Nie!« schrillte Villagro.
    Der Herzog spürte, wie die geistige Kraft seines Gegners wuchs. Er wußte, ohne ihn zu sehen, daß Menkara hinter ihm Thoth-Amon mit seiner Geisteskraft unterstützte. Schnell hatte der Setpriester die Partei seines Herrn ergriffen. Villagros Kräfte ließen nach, sie genügten kaum noch zur Verteidigung.
    Fast aller Augen hatten sich wieder Conan und seinen Freibeutern am Treppenende zugewandt. Die Luft knisterte geradezu vor Spannung. Es war einer jener Augenblicke, da das Schicksal eines Volkes auf Messers Schneide steht – da ein einziges Wort, ein Blick oder eine Geste ein Reich retten oder stürzen können.
    In der momentanen Stille trat ein Mädchen an Conans Seite – jung, wohlgerundet, mit feiner olivfarbiger Haut, blitzenden dunklen Augen und pechschwarzem glänzenden Haar. Obgleich sie einfache Seemannskleidung trug, schien es den Lords von Zingara, als kannten sie sie, als hätten sie sie schon in prächtigeren Gewändern gesehen.
    »Die Prinzessin!« krächzte ein Baron.
    »Eh? Chabela?« murmelte der greise König und blickte sich aufgeregt um. Und nun zweifelte keiner der Anwesenden mehr, daß es wirklich die Prinzessin war. Ehe man sie mit Fragen überschütten konnte, rief das Mädchen:
    »Edle von Zingara, Kapitän Conan spricht die Wahrheit. Jener verruchte stygische Ränkeschmied dort hat sein magisches Netz um meinen Vater gesponnen. Conan rettete mich vor dem Zauberer, und wir kehrten auf schnellstem Weg nach Kordava zurück, um einen Thronraub zu verhindern. Tötet ihn, Wachen!«
    Der Hauptmann der Leibgarde stieß einen Befehl hervor und riß sein Schwert aus der Lederhülle. An der Spitze seiner Männer rannte er auf den Stygier zu.
    Conan und neun Seeleute stürmten mit blanken blitzenden Klingen die Treppe hinunter. Chabela blieb mit Ninus, dem Mitrapriester, am Treppenende stehen. Der kleine ehemalige Dieb sank auf die Knie und betete mit hoher schriller Stimme:
    »O großer Mitra, Gott des Lichtes, steh uns bei in dieser Stunde gegen die finsteren Mächte Sets. Im heiligen Namen Sraoshas und im undenkbaren Namen Zurvans, des Gottes der Ewigkeit, beten wir und rufen dich an. Dein heiliges Feuer zerschmettere die Alte Schlange und stürze sie vom Thron!«
    Ob nun Thoth-Amons Kräfte aufgrund seiner ungeheuren geistigen Anstrengungen nachließen, ob Villagro die Kobrakrone inzwischen besser zu benutzen wußte oder ob Mitra eingriff, Thoth-Amon schien jedenfalls zu erblassen, zu schrumpfen und immer schwächer zu werden. Er taumelte einen Schritt zurück. Villagro öffnete die Lippen zu einem Triumphschrei.
    Doch ehe er ihn ausstieß, spielte Thoth-Amon seinen letzten Trumpf aus. Sein langer brauner Zeigefinger schoß vor, deutete auf den Herzog von Kordava. Ein jadegrünes Leuchten flimmerte um den Finger und verlängerte sich zu einem smaragdgrünen Strahl.
    Er traf Villagros Kopf und die brillantbesetzte Krone und hüllte beides in ein blendendes grünes Glühen. Und dann begann das Gold der Kobrakrone rot zu glühen.
    Villagro schrie gellend auf. Er taumelte zurück, und seine Hände flogen zum Kopf, als wollten sie die Krone herunterreißen. Das schwarzgefärbte Haar versengte, schwarzer Rauch stieg kräuselnd auf.
    Plötzlich war der ganze Saal in blendendes blaues Licht getaucht. Blitze zuckten fast ohne Unterlaß in der Schwärze der Nacht. Ein Fenster zersprang klirrend. Regen peitschte herein. Einigen im Saal, die von den Blitzen halb geblendet und vom erderschütternden Donner betäubt waren, mußte es scheinen, als hieben die Götter selbst auf den Herzog ein.
    Villagro fiel mit dem Gesicht voraus auf den Marmorboden. Die Kobrakrone löste sich und rollte über die Fliesen. Des Herzogs Haar war bis auf die Haut abgesengt, und wo die Krone den Kopf berührt hatte, war ein kreisrunder verkohlter schwarzer Streifen zu sehen.
    So endeten die ehrgeizigen Träume Villagros, dem sein herzoglicher Stirnreif nicht genügt und dem sein Trachten nach der Königskrone den Tod gebracht hatte.
     

20. Rotes Blut und kalter Stahl
    20
     
    ROTES BLUT UND KALTER STAHL
     
     
    Drei Herzschläge lang schienen alle im Saal wie erstarrt zu sein. Thoth-Amon gewann seine Fassung als erster wieder.
    »Menkara! Zarono!« brüllte er. »Kommt her!« Als
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