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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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zwanzig Fuß geradeaus, ehe er zur Mitte des Palasts kam und sich dort gabelte. Der Cimmerier wartete. Als er überzeugt war, daß der Mann inzwischen abgebogen war, spähte er zur Tür hinaus. Der Korridor war leer.
    Gerade wollte er aus dem Gemach schleichen, als er weitere Schritte aus der gleichen Richtung hörte, aus der der Iranistanier sich genähert hatte – die Richtung, in die Conan ursprünglich wollte.
    Crom! Auf diesem Korridor ging es zu wie auf einem Markt zur Mittagszeit! Lautlos zog er sich wieder zurück und schloß die Tür erneut bis auf einen Spalt.
    Diesmal kamen drei gerüstete Männer an. Sie trugen Spitzhelme und silbern glänzende Kettenhemden über weißen Tuniken mit grünen Borten, dazu Beinschienen corinthischer Art. Jeder hielt ein blankes Schwert in der Hand und hatte außerdem einen Dolch in der Scheide. Schilde trugen sie nicht bei sich. Der Barbar riß die Augen weit auf.
    Diese Wächter Hisarr Zuls waren – unheimlich, haarsträubend! Stumm stapften sie dahin, geistlos, mit Augen, die stumpf waren – vor Dummheit? Nein, vor Hoffnungslosigkeit. Sie erinnerten an ausgepeitschte Hunde oder Flüchtlinge aus einer Legion verlorener Seelen. Und doch wirkten sie zielstrebig mit ihren lautlosen Schritten. Überrascht erkannte Conan, daß ihre Stiefelsohlen dick mit dem fast unbezahlbaren Schwamm beklebt waren, der zu einem ungeheuren Preis weit übers Meer hierhergebracht wurde und mit dem man Kampfhelme ausfütterte.
    Auch sie gingen vorbei, folgten dem Iranistanier – zufällig oder beabsichtigt? Wieder wartete Conan ab. Diese Wächter hatten nicht sonderlich wachsam gewirkt, ganz im Gegenteil: eher wie benommen. Er war ziemlich sicher, daß er einfach in die andere Richtung laufen konnte, ohne daß sie auch nur den Kopf wendeten – aber in solcher Eile war er nicht. Er wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Also wartete er.
    Als er wieder hinausspähte, verschwand gerade der letzte Mann des gespenstischen Trios auf dem linken Korridor. Conan seufzte erleichtert, wischte sich die leicht feuchten Handflächen ab und verließ das Gemach.
    Er hatte acht kaum hörbare Schritte gemacht, als Waffenklirren hinter ihm erklang.
    Er wirbelte herum, sah jedoch nichts. Der Lärm hatte nicht aufgehört, er kam offenbar aus dem linken Korridor. Es war das Klirren von Metall gegen Metall und das Scharren von Metall gegen Stein. Conan hatte keine Ahnung, ob der Iranistanier gefunden hatte, was er suchte. Von weit größerer Bedeutung war im Augenblick, daß die zombiegleichen Wächter ihn aufgespürt hatten.
    Der Kampflärm setzte sich fort. Conan stellte sich vor, wie der Fremde in dem engen Korridor von den drei Wächtern gestellt worden war und wie er jetzt – wenn er mit seinem schwertlangen Dolch geschickt umgehen konnte – die Burschen zurückhielt, denn der Gang war nicht breit genug, um in breiter Front angreifen zu können.
    Es geht mich nichts an, dachte Conan. Der Iranistanier ist ein Konkurrent. Außerdem kann ich mich viel besser ungestört umsehen, wenn er die drei beschäftigt. Ich passe lieber auf, von wo Hisarr kommt, wenn er nachsehen will, was der Lärm zu bedeuten hat – und dann sehe ich mich in dem Raum um, aus dem er getreten ist!
    Es war eine völlig logische, vernünftige Überlegung und jedes Diebes würdig, der seinen Beruf ernstnahm.
    Der Cimmerier drehte sich jedoch nicht einmal um, um seine Erkundungen fortzuführen. In der vergangenen Nacht hatte der Fremde im Lederwams ihn unterstützt, auch wenn seine Warnung und direkte Hilfe nicht nötig gewesen wären. Wie dem auch war, er hatte es getan. Ob Diebe nun einen Ehrenkodex hatten oder nicht, die Cimmerier jedenfalls hatten einen.
    Barfuß sprintete Conan den Korridor entlang, dem Kampfgetümmel entgegen, und griff im Laufen nach hinten, um sein Schwert zu ziehen.
    Als er um die Ecke bog, sah er genau das, was er sich ausgemalt hatte: die drei Wächter mit dem Rücken zu ihm und vor ihnen der nicht sehr große dunkle Iranistanier, der sie einstweilen noch in Schach hielt, obgleich er schwer bedrängt wurde und bestimmt nicht mehr lange durchhielt.
    Conan schlug so plötzlich und mörderisch zu wie ein Tiger aus dem Dunkeln, aber er konnte sich nicht enthalten »Hoch, Bel!« zu brüllen.
    »Hoho! Hoch Bel, Großer! Ah! Wer immer du bist – hu! – Ajhindar von Ir-hu-anistan hat noch nie – hu – einen Gefallen – hu – so schnell zurückbezahlt bekommen!«
    Der Kampf war sehr kurz. Eigentlich war es überhaupt
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