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Commissaire-Llob 2 - Doppelweiß

Commissaire-Llob 2 - Doppelweiß

Titel: Commissaire-Llob 2 - Doppelweiß
Autoren: Yasmina Khadra
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Kommissar-Llob-Trilogie – Morituri, Doppelweiß und L’Automne des chimères (deutsch im Herbst 2001 ebenfalls bei Haymon) – ins Blickfeld rückt (übrigens auch in den beiden noch unübersetzten Folgeromanen Les Agneaux du Seigneur und À quoi rêvent les loups, letzterer erscheint im Herbst 2001 im Aufbau-Verlag). Dabei wird klar, daß die Ereignisse äußerst komplex sind und daß die anhaltende Krise in Algerien nicht durch einseitige Schuldzuweisungen an die Islamisten zu erklären ist, sondern nur aus dem Zu-sammenspiel von historischen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren. Daß sehr oft die Schuldigen gerade auf der anderer Seite der „Front“ zu suchen sind, bei Kriegsgewinn-lern und neureichen Nutznießern der wirren Verhältnisse und der undurchsichtigen Machtspiele. Welchen Gefahren sich Yasmina Khadra mit einer solch drastisch-unverhüllten Dar-stellung der Situation aussetzt, ist leicht zu erahnen, wenn man das Schicksal anderer algerischer Intellektueller bedenkt, die der Wahrheit zuliebe ihr Leben ließen.
    So erstaunt auch die Aufregung nicht, die Yasmina Khadra im September 1999 mit einem Interview in der französischen Tageszeitung Le Monde auslöste, in dem sie eröffnete, daß 176
    sich hinter dem weiblichen Pseudonym ein Mann verberge, der vor Ausbruch des algerischen Bürgerkrieges bereits unter seinem richtigen Namen zahlreiche Werke publiziert habe.
    Die Spekulationen bezüglich der wahren Identität des Autors waren nicht mehr zu bremsen. Doch ist es Yasmina Khadra,
    „der“ heute zu den bekanntesten frankophonen Autoren Algeriens zählt, bislang gelungen, sein Geheimnis zu wahren; noch immer wissen nur wenige Eingeweihte, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Und das ist gut so, denn die Anonymität ist für den Autor, der nach wie vor mit seiner Familie in Algerien lebt, überlebensnotwendig.
    *
    Frau Beate Burtscher-Bechter von der Universität Innsbruck, der der Haymon-Verlag den Kontakt mit Yasmina Khadra und die Kenntnis „ihrer“ Bücher noch vor deren Veröffentlichung in Frankreich zu danken hat, konnte mit dem Autor, der sonst in nächster Zeit schweigen will, im August 2000
    folgendes Interview führen:
    Seit dem Erscheinen von Morituri gab es immer wieder Spekulationen und Gerüchte, wer sich hinter dem Namen Yasmina Khadra verbirgt. Die Wahl eines weiblichen Pseudonyms wurde oft als geschickter Schachzug deines französischen Verlegers bezeichnet, besteht im Augenblick doch eine große Nachfrage nach Romanen von Frauen, die dem islamischen Kulturkreis angehören. Vor ungefähr einem Jahr hast du in einem Interview deine männliche Identität preisgegeben.
    Warum hast du das getan und warum gerade zu diesem Zeitpunkt?
    Zunächst muß ich sagen, daß die Wahl eines Pseudonyms weder ein Spiel noch eine Verlagstaktik war, sondern eine absolut notwendige und in meinem Fall sogar zwingende Entscheidung. Ich habe auch keine Gelegenheit ausgelassen, die Gründe dafür zu erläutern. Wie man sich leicht vorstellen kann, ist ein algerischer Autor, der es wagt, in einem Amei-senhaufen herumzustochern, einem großen Risiko ausgesetzt.
    Dennoch und trotz der angespannten Situation, die in meinem 177
    Land herrscht, haben manche bedauerlicherweise nicht aufgehört mich zu drängen, wenigstens meine männliche Identität preiszugeben. Ich weiß bis heute nicht, was mich dazu brachte, dem nachzugeben. Vielleicht tat ich es, weil ich müde und deprimiert war, vielleicht war es aber auch einfach eine Geste, die sich an all jene richtet, die meine Bücher mögen. Meine nächsten Freunde und Verwandten waren mit meinem Verhalten absolut nicht einverstanden und haben diesen Schritt als dumm und unnötig bezeichnet. Ich bin mir bewußt, daß ich ungeschickt gehandelt habe, und hätte mir gewünscht, daß man meine Anonymität respektierte. Leider scheint mein Zugeständnis die Gemüter auch nicht beruhigt zu haben, und die Spekulationen gehen fröhlich weiter; so ist auch meine Entscheidung zu verstehen, nichts mehr zu publi-zieren, bis ich die Möglichkeit habe, unter meinem richtigen Namen an die Öffentlichkeit zu treten.
    Wie kommt es, daß du ein weibliches Pseudonym gewählt hast, um deine Romane zu veröffentlichen?
    Als ich 1995 mit meinem nunmehrigen österreichischen Verleger in Kontakt trat, kümmerte sich, um mich zu schützen, meine Frau um meine Karriere als Schriftsteller. So mußte der Verleger annehmen, es mit einer weiblichen Auto-rin zu tun zu haben, was wiederum
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