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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser
Autoren: Gregory Kern
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wird, will er gesund sein, mehr als einen Ast entwickeln müssen. Und doch muß ich bekennen, daß mir die alten Wege teuer sind. Ich hasse es, unsere uralten Sitten und Gepflogenheiten von Neuem weggewaschen zu sehen.«
    »Warum sollten sie weggewaschen werden?« Scott schaute seinen Gastgeber voll an. »In jeder Welt ist ein Platz für Stolz vorhanden. Nimm das Beste, das du hast und füge es zum Besten anderer Welten. Es ist keine Schwäche barmherzig zu sein. Wieviel gute Gene habt ihr aus rein körperlicher Schwäche schon verloren? Wärest du als Junge von einem erwachsenen Mann zum Kampf herausgefordert worden - hättest du dann überlebt? Und wer dürfte dich einen Schwächling nennen?«
    Die beringte Hand schloß sich fester um das Weinglas. »Niemand«, antwortete Kumed nachdrücklich.
    »Wenn eine Rasse überleben soll, muß sie ihre Stasis überwinden«, fuhr Scott fort. »Traditionen haben ihren Sinn, aber nur soweit als sie Vorstellungsvermögen und Unternehmungsgeist nicht behindern.« Er war der Meinung, nun habe der Mann für eine Weile genug Erzieherisches gehört und wechselte das Thema. War erst einmal das Krankenhaus betriebsbereit, würden andere an seine Stelle treten, und deren Erfolge wären die Sargnägel dieser selbstbeschaulichen Unwissenheit. »Wir haben eben diese Bruchstücke hier bewundert und studiert«, sagte er und deutete auf das Stück Metall, das jetzt auf dem Tisch lag. »Woher hast du das?«
    Kumed sog scharf Luft ein und tat betont beiläufig. »Das? Oh, das ist doch gar nichts.«
    »Kaum«, bemerkte Luden beißend. »Es hat Gewicht und Masse und ist deutlich zu sehen. Wir wollen uns doch wenigstens genau ausdrücken.« Er schlug den Ton eines Lehrers an, der sich über eine dumme Antwort geärgert hatte. »Dürfen wir wenigstens fragen, woher das Stück stammt?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Kumed zu Scotts Überraschung. Er schien aber verlegen zu sein. »Ich bin sehr viel gereist, und ihr wißt ja, wie das ist. Man sammelt dies und jenes und verliert die Erinnerung daran. Dieser Kopf, um nur ein Beispiel zu nennen.« Er deutete auf das Raubtier. »Daran erinnere ich mich ganz gut. Es war eine Jagd auf Grayme. Dreimal habe ich geschossen. Ich hatte einen Projektor für Kompaktgeschosse. Nach drei Schüssen kam das Tier noch immer näher. Ich roch schon seinen Atem, als ich ein viertes Mal schoß, und diesmal traf ich. Wenn nicht -na, dann wäre ich jetzt nicht hier.«
    »Und jetzt?« fragte Scott trocken.
    »Essen.« Kumed tätschelte seinen umfangreichen Bauch. »Gutes Essen und guter Wein und die Gesellschaft einer schönen Frau. Das - und ein Kampf, dem man zuschauen kann. Kann ich mehr verlangen? Kommt, meine Freunde, wir verlassen diesen staubigen Ort des Verfalls und mischen uns unter die Lebenden. Junge Männer sollten ihre Zeit nicht unter alten Erinnerungen verbringen.« Luden blieb unnachgiebig. »Ich bin kaum mehr jung, verehrter Gastgeber«, widersprach er höflich. »Würdest du mir deine Erlaubnis geben, dieses Stück Metall mit zur Mordain zu nehmen? Ich verspreche es bestimmt zurückzubringen.«
    »Nein!« Kumed war sich darüber klar, daß seine Antwort zu scharf war. Etwas milder fuhr er daher fort: »Später vielleicht. Nun, wir werden sehen. Inzwischen habe ich eine Pflicht meinen Gästen gegenüber. Nicht oft haben sie die Möglichkeit, mit Männern von der Erde zu sprechen. Professor, es gibt eine Menge Leute, die begierig sind, dich zu sehen. Ein Mann ist da, der hat eine Theorie, die du aber besser von ihm selbst hörst. Bitte sehr, meine Herren?«
    Scott wußte, daß er sich auf gefährlich dünnem Eis bewegte. Getränke, die aufreizenden kasendianischen Rhythmen und der kürzliche Kampf hatten die Emotionen aufgeheizt, und nun standen sie kurz vor dem Überkochen. Ein falsches Wort, ein anzüglicher Blick, und schon wäre er das Ziel von einem Dutzend Herausforderungen.
    Wie vielen konnte er sich entziehen, ohne seine Mission zu gefährden?
    »Barry!« Aldoree Arnup kam ihm entgegen. »Du gehst mir aus dem Weg«, beschuldigte sie ihn. »Wohin bist du verschwunden, nachdem du den Kampf gewonnen hattest?«
    »In mein Zimmer. Ich mußte baden, mich umziehen und die Wunde versorgen, die ich davongetragen hatte.«
    »Und danach?« forschte sie. »Ich weiß, Elan hat es mir erzählt. Du hast mit deinem Freund in alten Büchern herumgeschnüffelt.« Ihr Ton veränderte sich ein wenig. »Willst du nicht die Früchte deines Sieges genießen?«
    Er
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