Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
wissen wir in einigen Stunden mehr. Jarl untersucht gerade die Überreste des Mädchens im Labor der Mordain. Vielleicht bringt uns seine Analyse weiter. In der Zwischenzeit sollten Sie besonders gut auf die Sicherheit Ihrer Familie achten. Vielleicht verreisen Sie mal mit Ihrer Frau an einen unbekannten, sicheren Ort, bis das Geheimnis dieses Attentats gelöst ist.«
    »Übernehmen Sie selbst die Aufklärung, Commander?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß der Fall so rasch wie möglich geklärt wird«, sagte Scott ausweichend »Darf ich mich jetzt verabschieden?«
    Als Scott den Palast verließ, tauchte plötzlich Chemile neben ihm auf, als hätte er sich aus der Luft materialisiert. Leise erstattete er Bericht. »Nichts, Barry. Ich schlich durch den ganzen Palast und spitzte die Ohren. Die meisten der geladenen Aristokraten sind über das Attentat entsetzt. Selbst die Widersacher des jungen Herrschers verdammen die Tat. Ich glaube, daß man den Attentäter nicht unter den Adeligen finden wird.«
    Scott nickte zustimmend. »Auch das hatte ich erwartet, Veem. Der Drahtzieher muß Kenntnisse besitzen, die den Einheimischen verborgen sind. Trotzdem mußten wir auch dieser Möglichkeit nachgehen. Jetzt wollen wir mal mit Stan Hart ein paar Worte reden.«
    Er lächelte, als er die Haustür öffnete, und streckte Scott die Rechte entgegen. »Commander Scott, ich habe schon lange auf Ihren Besuch gewartet?« Scott ergriff die dargebotene Hand und wich etwas zur Seite, damit Chemile unbemerkt in das Haus schlüpfen konnte. Man spürte nur einen leisen Luftzug, und als Scott sich umsah, bemerkte er nur die Teppiche auf dem Boden, die Tapeten und die gerahmten Stilleben. Unsichtbar würde Chemile jetzt durch das Haus schleichen und so lange herumschnüffeln, bis er sich von der Schuld oder Unschuld des Hausbesitzers überzeugt hatte. »Es war ein ziemlicher Schock, Commander«, sagte Hart bekümmert. Er war rundlich, in mittleren Jahren und trug an jedem Finger einen kostbaren Ring. Seine Haare waren kurz geschnitten, und lange Koteletten liefen bis zu seinen Mundwinkeln hinunter. Seine kleinen blauen Augen hatten einen intelligenten, fast verschlagenen Ausdruck. Doch jetzt blickten sie offen und ernst.
    »Ich wollte es gar nicht glauben, als ich plötzlich Sandra vor der Tribüne sah. Und als Sie den Pfeil abschossen...«
    »Sie haben dem Fürsten das Leben gerettet«, unterbrach ihn Scott. »Weshalb?«
    »Weshalb? Ich konnte ihn doch nicht umkommen lassen!«
    »Warum haben Sie ihn vom Tribünenrand zurückgezogen? Was hast Sie dazu veranlaßt?«
    »Sie sind mißtrauisch, Commander«, erwiderte Hart bekümmert. »Nun, das ist verständlich. Und geschäftlich bin ich inzwischen auch hier auf Lekhard angeschlagen, wie Sie sich denken können. Aber gehen wir lieber in ein Zimmer, wo wir offen darüber sprechen können.«
    Er öffnete eine Geheimtür in der Wandtäfelung des Korridors. Sie betraten ein Geheimzimmer - nichts Ungewöhnliches für einen Kaufmann, der auch mit Juwelen handelte. Hier war aber auch das Ultra-Radio eingebaut, mit dem Hart Kontakt mit der Regierung auf der Erde aufnahm. Auf den ersten Blick hätte man das Gerät für einen ganz gewöhnlichen Rundfunkempfänger halten können. Nur ein erfahrener, mißtrauischer Ingenieur hätte vielleicht die versteckten Schaltkreise und Drähte gefunden um dabei wahrscheinlich die Ladung aus gelöst, mit dem sich das Gerät selbst zerstörte. »Ich hörte Ihren Warnruf, Commander«, sagte Hart, als er sich in der Sessel hinter dem kleinen Schreibtisch fallen ließ. »Vielleicht sind meine Reflexe schon ein wenig langsam; aber ich wußte, daß Sie nicht umsonst rufen würden. Und ich hatte auch ein paar Sekunden Zeit, mir das Kind genauer anzusehen. Zuerst glaubte ich wirklich, das sei Sandra, und wunderte mich, wieso sie plötzlich auf Lekhard aufgetaucht war. Während ich noch darüber nachdachte, schossen Sie schon. Und da wußte ich, daß es sich um eine Täuschung handeln mußte.«
    »Weshalb?«
    »Ich erwähnte es eben. Sandra ist vor drei Tagen mit ihrer Mutter nach Shumah gereist, um ihre Großeltern zu besuchen. Sie konnte unmöglich in dieser Zeit bereits auf diesen Planeten zurückgekehrt sein.«
    Das war noch kein Beweis für Harts Unschuld, nur eine Behauptung. »Haben Sie zufällig ein Bild von Sandra bei sich?« fragte Scott.
    Es war ein genaues Ebenbild der Attentäterin. Sogar das grüne Kleid und das Kettchen am Handgelenk waren auf dem Foto abgebildet.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher