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Colorado Saga

Titel: Colorado Saga
Autoren: James A Michener
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und ausgedehnte Landwirtschaften wie die der Brüder Volkema brachten riesige Profite ein, denn die Besitzer hatten gelernt, nicht tief zu pflügen und nie zu eggen.Ein neues Gesetz bot zusätzliche Hilfe wenn ein Bauer bemerkte, daß die Felder seines Nachbarn auf Grund mangelhafter Bewirtschaftung vom Wind weggetragen zu werden drohten, was unweigerlich dazu führen mußte, daß auch die seinen weggetragen werden würden, war es dem aufmerksamen Farmer gestattet, die Felder des Nachbarn richtig zu pflügen. Die Kosten dafür wurden dem Säumigen angelastet. Bestellte der Nachbar seinen Boden auch weiterhin so nachlässig, wurde er enteignet, weil er den ganzen Bezirk in Gefahr brachte. Nie wieder durfte es geschehen, daß Felder weggeblasen wurden.Das alte, auf zwei Partnern - dem Rancher und dem Farmer auf bewässertem Land - begründete System, wie es gegen Ende des 19. Jahrhunderts vorgeherrscht hatte, war jetzt ein dreigeteiltes Zusammenwirken: der Rancher hielt sein Vieh auf der Prärie des rauheren Hochlandes, der Besteller von Rieselfeldern siedelte auf Schwemmland, und der Spieler auf dem Trockenbodenland, der je nach Niederschlagsmenge in einem Jahr sein Saatgeld verlor und im nächsten ein Vermögen erntete, bewirtschaftete die dazwischen liegenden Felder. Es war ein sinnreiches System, das zu erhalten es drei verschiedener Typen von Menschen und drei verschiedener Einstellungen zum Leben bedurfte, und Garrett war stolz, einen festen Platz dann gefunden zu haben.
    Wie gewaltig doch das Land war! Die Menschen ließen nicht ab, sonderbare und zerstörende Anschläge auf das Land auszuführen, und doch hielt es allem stand. Das Land war es, das dem Menschen die Grenzen seines Tuns aufzeigte, es bestimmte, wieviel die Rieselfelder hervorbringen oder wie viele Rinder auf einem bestimmten Stück Weideland grasen würden.Dem Land und seinem Schutz zu dienen, wie Potato Brumbauch es in seinem langen Ringen mit dem Fluß immer getan hatte, oder auch Jim Lloyd in seinem Bemühen, das Grasland zu bewahren, darin erblickte Garrett ein ehrenwertes Amt, denn jede Generation war verpflichtet, das Land so zurückzulassen, daß es sich gegen die Anschläge der nächsten Generation verteidigen konnte.Während wir uns dem Schloß näherten, stellte Garrett Betrachtungen über den ewigen Kreislauf der Geschichte an. Auf jenem Hügel im Westen hatten die braven Bürger von Centennial einmal die mexikanischen Penitentes ihrer sonderbaren Brauche wegen verprügelt, und erst vor wenigen Tagen hatten ein paar Burschen aus der Stadt die Jesus Freaks verdroschen, weil sie sich nicht wie anständige Baptisten und Methodisten benahmen. Vorige Woche hatte ein Richter in Denver von seinem Stuhl aus die Frage gestellt, ob es in Colorado noch richtige Männer gäbe, wenn ja, so meinte er, müßten sie auf die Straße gehen und die Hare Krishna, die mit ihren gelben Gewändern und lauten Schlaginstrumenten bei den friedlichen Bürgern Anstoß erregen, einmal ordentlich Mores lehren.Arthur Skimmerhorn ging schon nervös unter den Hirschköpfen auf und ab, als wir im Schloß eintrafen. »Verzeih, daß ich hier so formlos eingedrungen bin, aber ich mußte dich unbedingt sprechen, Paul.« Und ohne auf eine Entgegnung zu warten, platzte er heraus: »Hast du diese Hereford-Stiere schon verkauft?«»Warum fragst du?« »Ich möchte sie kaufen. «»Ich habe dem Verwalter Auftrag gegeben, sie zu verkaufen.«»Hat er das schon getan?«»Das können wir sehr schnell feststellen.«Garrett rief den Verwalter an, und Skimmerhorn hörte gespannt zu. »Was ist mit diesen dreißig Stieren, die du verkaufen solltest?... Ein Interessent in Kansas will dir noch Bescheid geben?... Hast du ihm eine feste Zusage gemacht?... Ganz gleich ob schriftlich oder mündlich... Du hast ihm eine Option gegeben?... Bis wann?... Die Frist ist gestern abgelaufen, und er hat sich noch nicht gemeldet?... Ruf ihn gleich an und sag ihm, daß wir die Stiere an Skimmerhorn verkauft haben.« Er legte den Hörer auf und wandte sich an Skimmerhorn: »Sie gehören dir, und ich bin froh, daß sie hier in der Nähe bleiben, wo ich ein Auge auf sie haben kann.«»Danke Paul.«»Ich dachte, du hättest auf Charolais umgestellt.«»Habe ich auch. Und mit den befriedigenden Resultaten, die man mir angekündigt hat. Größere Kälber. Mehr Gewinn. Mit deinen Simmentalern wird es das gleiche sein. Diese Verkaufskanonen lügen nicht.«»Und warum bist du dann so scharf auf meine
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