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Collection Baccara Band 332

Collection Baccara Band 332

Titel: Collection Baccara Band 332
Autoren: Beth Kery , Anne Marie Winston , Kathie Denosky
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ausgerechnet jetzt zu ihr herübersah. Offene Wut stand in Brigits Augen, und Mari fühlte sich, als hätte man ihr mitten ins Gesicht geschlagen.
    Mari wusste, dass Marc gelegentlich zu Besuch nach Harbor Town kam – welch ein Zufall, dass er sich dieselbe Zeit wie sie dafür ausgesucht hatte.
    Andererseits … Heute war Unabhängigkeitstag, und morgen jährte sich der Unfall. Vielleicht kam die Familie jedes Jahr an diesem Tag an Derry Kavanaughs Grab zusammen. Damit hätte sie eigentlich rechnen müssen.
    Mari versuchte, sich wieder auf den bunten, fröhlichen Umzug zu konzentrieren. Aber sie spürte fast körperlich, dass Marc sie beobachtete. Diese blauen Augen hatten immer wieder eine magische Kraft auf sie ausgeübt, und sie konnte sich gut vorstellen, dass es im Gerichtssaal nicht anders war.
    In Chicago hatte sie die Macht dieser Augen zum letzten Mal gespürt.
    Vermutlich war er ziemlich böse auf sie gewesen, als sie nicht zu ihrer Verabredung erschienen war und dann auch auf seine Anrufe nicht reagiert hatte – vor allem nach dieser Nacht im Hotel.
    „Na, wenn das nicht Marianna Itani ist!“, rief Liam Kavanaugh verwundert.
    Marc folge Liams Blick und fand Mari sofort. Sie trug ihr langes Haar offen, das gelbe Kleid unterstrich ihre golden schimmernde Haut und brachte ihre aufregenden Kurven aufs Vorteilhafteste zur Geltung.
    „Marianna Itani?“, wiederholte Colleen Kavanaugh hinter ihren Brüdern ungläubig. „Wo?“
    „Wusstest du, dass sie hier ist, Mom?“, wollte Marc von seiner Mutter wissen.
    „Ja. Sie will das Haus in Ordnung bringen, bevor es verkauft wird. Unglaublich, dass sie und Ryan so lange damit gewartet haben. Aber sie scheinen auf das Geld nicht angewiesen zu sein“, bemerkte Brigit bitter.
    „Mommy, können wir mit der Parade laufen?“, bettelte die sechsjährige Jenny. „Brendan sieht so lustig aus, ich will ihn noch mal sehen.“
    Marc bückte sich, um seine Nichte von seinen Schultern absteigen zu lassen.
    „Gehst du nicht mit, Onkel Marc?“ Jenny zog an seiner Hand.
    „Nein. Ich leiste Grandma noch ein bisschen Gesellschaft. Du kannst mir ja später erzählen, ob Brendan irgendeinen Unsinn gemacht hat.“
    Jenny zerrte ungeduldig an Colleens Hand, und bald waren die beiden nicht mehr zu sehen.
    Liam lachte. „Offenbar gibt es für kleine Mädchen kein größeres Vergnügen, als ihre Brüder in erniedrigenden Situationen zu ertappen.“
    „Das liegt vermutlich daran, dass Jungen dazu neigen, ihre Schwestern zu übersehen“, erwiderte Marc. Er konnte den Blick nicht von Mari lösen.
    „Sieht so aus, als hätte Mari sich sehr erfreulich entwickelt“, meinte Liam jetzt.
    Marc versuchte immer noch, sich von dieser unerwarteten Begegnung zu erholen. Sein erster Gedanke war gewesen, dass Maris Besuch in Harbor Town irgendetwas mit dieser Nacht in Chicago zu tun hatte. Aber als sie ganz offensichtlich seinen Blick mied, war er sich nicht mehr so sicher.
    „Ist Ryan auch da?“, wollte Marc wissen. Wie Ryan sich damals vor Gericht benommen hatte, gehörte zu seinen unangenehmsten Erinnerungen.
    „Nein. Er ist bei der Air Force und derzeit in Afghanistan stationiert, kann also nicht hier sein. Aber dass Mari ihr Haus verkaufen will, höre ich zum ersten Mal. Ich finde es gut. Ein Haus sollte bewohnt werden.“
    „Es ist ein Schandfleck!“, erklärte Brigit. „Nicht einmal als Ferienwohnung wurde es genutzt.“
    „Wenn Mari und Ryan das Haus an Urlauber vermietet hätten, hättest du dich genauso aufgeregt, Ma. Außerdem hält Joe Brown das Haus in Schuss.“
    Brigit sah Liam böse an, und Marc schnitt seinem Bruder eine Grimasse. Selbst schuld , sollte sie heißen. Liam sollte allmählich wirklich wissen, dass es nicht ratsam war, irgendetwas Vernünftiges über die Itanis zu sagen. Hatten sie denn nicht vor all diesen Jahren gelernt, dass Logik ausgedient hatte, wenn es um Freundschaft, Mitgefühl … Liebe ging?
    „Wer ist das denn neben Mari?“, erkundigte sich Liam.
    Marc erstarrte. Er hatte sich so sehr auf Mari konzentriert, dass ihm der große, gut aussehende Mann neben ihr gar nicht aufgefallen war.
    „Eric Reyes“, erklärte Brigit. „Er ist Arzt geworden. Mari und er scheinen viel zu bereden zu haben.“ Mit einem letzten gekränkten Blick setzte sie sich in Bewegung, um sich auf die Suche nach Colleen und ihrer Enkeltochter zu machen.
    Aha, das also war Eric Reyes. Der zappelnde dürre Knirps, an den er sich erinnerte, hatte sich zu einem
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