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Collection Baccara Band 332

Collection Baccara Band 332

Titel: Collection Baccara Band 332
Autoren: Beth Kery , Anne Marie Winston , Kathie Denosky
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Mari jetzt nach all diesen Jahren nach Harbor Town zurückgekehrt. Sie wollte endlich die alten Wunden heilen. Aber das tat sie nicht nur für sich oder Eric und Natalie oder Marc, sondern für alle, die ähnlich traumatische Erlebnisse hinter sich hatten.
    Eric nahm ihre Hand. „Nat und ich stehen hundertprozentig hinter dir. Bist du dir sicher, dass du für dich selbst nichts von dem Schmerzensgeld möchtest und wirklich die ganze Summe in diese Stiftung stecken willst?“
    „Ganz sicher. Ich verfolge diesen Plan seit Jahren, es war ja keine spontane Entscheidung. Nie könnte ich das Geld für mich anrühren. Es ist einfach so …“ Sie machte eine kleine Pause und suchte nach den richtigen Worten. „Ja, irgendwie war das Geld für etwas Größeres bestimmt. Außerdem wollen wir das Haus an der Sycamore Avenue verkaufen. Damit haben Ryan und ich ein ganz hübsches finanzielles Polster.“
    Mari sah auf die Reihen gepflegter Ferienhäuschen am See. In den Sommermonaten kamen viele Gäste nach Harbor Town, und der kleine Ort platzte aus allen Nähten.
    Sie lächelte ein wenig, als sie ein kleines Mädchen mit Pferdeschwanz entdeckte, das gerade um eine Hausecke gerannt kam. Es trug einen pinkfarbenen Bikini und einen Schwimmring in Form eines grünen Drachens um den Bauch.
    „Ich hoffe, dass die Zeit für alles reicht, was ich mir vorgenommen habe.“
    Eric drückte Maris Hand. „Weißt du, was du unbedingt brauchst? Ein bisschen Spaß und Entspannung.“
    „Denkst du dabei an etwas Bestimmtes?“
    „Erzähl mir nicht, dass du den Umzug am 4. Juli vergessen hast!“
    Mari lachte ein wenig. „Wie könnte ich so ein bedeutendes Ereignis vergessen?“
    „Dann gönnen wir uns doch eine Pause und gehen hin. Unsere Pläne für das Familienzentrum können wir auch später noch besprechen.“
    Mari zögerte. Sie wollte möglichst wenig in der Öffentlichkeit auftreten. Marc kam zwar nur noch selten nach Harbor Town, aber seine Mutter und Schwester lebten noch immer dort, und sie wollte keiner von beiden über den Weg laufen.
    „Mari“, sagte Eric jetzt sanft. „Du hast keinen Grund, dich für irgendetwas zu schämen. Einer deiner Gründe, dieses Zentrum zu gründen, war doch, etwas gutzumachen. Du kannst dich nicht die ganze Zeit verstecken.“
    Ihre Augen wurden feucht, und sie starrte aus dem Fenster, ohne etwas zu sehen. Natürlich hatte Eric recht. Und es gehörte ja zu ihrer eigenen Heilung, nicht immer nur an diesen Schmerz und an dieses Leid zu denken, sondern auch an die schöne Zeit in Harbor Town.
    „Also gut. Du hast mich überzeugt.“
    Mari stand neben Eric an der Hauptstraße, umgeben von einer fröhlich geräuschvollen Ansammlung von Einheimischen, Urlaubern und Tagesausflüglern. Eine Posaune gab einen ziemlich schrägen Ton von sich, und Mari verzog schmerzlich das Gesicht. Hinter der marschierenden Blaskapelle folgte ein riesiges Segelboot, begleitet von Mitgliedern des arabisch-amerikanischen Wirtschaftsrates. In Harbor Town hatten sich viele arabischstämmige Menschen angesiedelt, und die Stadt war ein lebendes Beispiel dafür, dass eine Minderheitengruppe sich nicht nur in eine Gesellschaft integrieren, sondern diese Gesellschaft auch bereichern und verbessern kann. Maris Eltern, Kassim und Shada Itani, waren Mitglieder der orthodoxen libanesischen Christengemeinde, der Maroniten, gewesen.
    Als Kind hatte Mari nie so richtig begriffen, welchen Einfluss die Herkunft und die religiösen Ansichten ihrer Eltern auf sie selbst hatten. Ihr Bruder Ryan war als junger Mann oft ausgegangen und hatte mit vielen Mädchen geflirtet. Aber als sie selbst dann fünfzehn gewesen war, hatte sie schnell am eigenen Leib verspürt, dass an sie andere Maßstäbe angelegt wurden als an Ryan – vor allem, wenn es um Marc Kavanaugh ging, Ryans Freund.
    Dabei hatten ihre Eltern Marc sogar sehr gern gehabt, und er war häufig zu Gast gewesen im Wochenendhaus der Familie. Aber an ihrem fünfzehnten Geburtstag hatte sich mit einem Mal alles verändert. Marc Kavanaugh stand plötzlich oben auf einer neuen Liste unerwünschter Freunde.
    Mari sah sich jetzt um und entdeckte die beiden großen dunkelblonden braun gebrannten Männer in der Menge. Sie erstarrte. Einer der beiden trug ein kleines Mädchen auf den Schultern. Liam und Marc Kavanaugh.
    In Shorts und T-Shirt sah Marc genauso gut aus wie in dem grauen Anzug, den er in Chicago getragen hatte.
    Ihr Blick fiel auf die Frau neben ihm – Brigit Kavanaugh, die
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