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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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Theater glaubt“, ergänzte Guy skeptisch.
    Brian reichte Tanner eine Akte mit Zeitungsartikeln und ausgedruckten Internetbeiträgen. „Ein gefundenes Fressen für die Medien. Wegen der Artikel pilgern Tausende hoffnungsvoller Paare zu Dick in die Ausstellung. Allerdings gab es auch schon vorher ausreichend Interesse“, fügte er grimmig hinzu.
    „Interesse?“, hakte Tanner nach. „Von wem denn?“
    „Von privaten Sammlern, allen voran Rodrigo Ramirez. Unseren Recherchen zufolge behauptet er, dass sein Urgroßvater die Statue nur versehentlich der Smithsonian Institution gestiftet hat. Ernesto Ramirez war ein anerkannter Archäologe, sein Enkel Rodrigo hingegen ist ein Abenteurer. Woher sein Vermögen stammt, weiß niemand genau, aber der Mann gilt als skrupellos und gefährlich. Wer ihm im Weg steht, endet normalerweise in der Leichenhalle.“
    Tanner musterte das Foto von Rodrigo Ramirez. Designer­anzug, italienische Schuhe, teures Lächeln. All dies hätte auch einem harmlosen reichen Geschäftsmann gehören können, doch um Ramirez’ Augen lag ein brutaler Zug, der den auf Hochglanz polierten Effekt zerstörte. „Warum sitzt er nicht im Gefängnis?“
    „Hauptsächlich wegen seines Geldes“, erklärte Jamie. „Bisher konnten die Anschuldigungen nie aufrechterhalten werden. Zeugen sind spurlos verschwunden. Das Übliche.“
    „Klingt nach einem reizenden Typen. Ist er der Hauptgrund dafür, weshalb Ranger Security beauftragt wurde?“
    „Ja“, bestätigte Brian. „Normalerweise sorgt das Museum selbst für die Sicherheit der Exponate, aber angesichts des großen Interesses und der Gefahr für Dick hat die Leitung beschlossen, uns mit der Bewachung zu beauftragen.“
    „Ramirez wird kein Abweichen von der üblichen Vorgehensweise erwarten“, meinte Jamie. „Auch die Reporter, die dem sogenannten Fruchtbarkeitsphänomen auf der Spur sind, werden nicht damit rechnen. Also hast du einen Vorteil.“
    Fruchtbarkeitsphänomen, wiederholte Tanner in Gedanken. Glaubten die Leute allen Ernstes, dass diese kleine Statue, ein Stück Gestein, die Macht besaß, Frauen zu schwängern? Waren sie wirklich dermaßen verzweifelt? Offenbar schon.
    Seine Schwester Roxanne und ihr Mann hatten jahrelang vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Bei ihnen hatte Tanner erlebt, wie belastend Unfruchtbarkeit für eine Beziehung sein konnte. Schließlich war Roxanne doch noch schwanger geworden. Ihr Sohn Eli war inzwischen achtzehn Monate alt.
    Hätte Roxy das hier geglaubt? Wäre auch sie zu Dick gepilgert, in der Hoffnung, dass er ihren Herzenswunsch erfüllen konnte?
    Ja, hundertprozentig, beantwortete sich Tanner seine eigene Frage.
    „Sobald die Statue in Dallas angekommen ist, endet dein Job“, erklärte Brian. „Du entscheidest selbst, welche Strecke du fährst. Hauptsache, dieses Kunstwerk und die Kontaktperson für die Ausstellung kommen sicher an.“
    Tanner nickte im Bewusstsein, dass die Besprechung damit zu Ende war. Man hatte ihn bereits über die Höhe seines Lohns informiert und ihm die Schlüssel zu seinem neuen Apartment gegeben. Es befand sich im selben Gebäude wie das Büro, in dem die vier Männer gerade standen.
    Das elegante Hochhaus lag in einer Topgegend von Atlanta. Da Tanner während der letzten zehn Jahre ständig umgezogen war und zuvor auf dem Campus der Universität von Alabama gelebt hatte, hielt sich die Menge seiner Besitztümer in Grenzen – mit Ausnahme der umfangreichen Sammlung von Andenken an das Footballteam seiner Uni.
    Genau wie die Büroräume war auch das Apartment mit einem Blick für Komfort und moderne Elektronik eingerichtet worden. Es gab Ledermöbel, einen Flachbildfernseher und eine einzige Fernbedienung für sämtliche Geräte, einschließlich des Gas-Kaminofens.
    Im Kühlschrank warteten ein halbes Dutzend Flaschen von Tanners Lieblingsbier, und auf der Anrichte stand Jamie Flanagans Willkommensgeschenk: eine Flasche Jameson Scotch. Tanners Klamotten waren per Schiff hierher vorausgeschickt worden. Die Kartons stapelten sich im Gästezimmer. Er wollte sie auspacken, sobald er seinen ersten Auftrag erledigt hatte.
    Obwohl sein neues Zuhause komplett möbliert war, wirkte es steril. Keine Fotos, keine Bücher, kein Krimskrams. In den letzten Jahren hatte Tanner hier und dort einen Teppich, ein Bild oder eine Holzschale gekauft. Sachen für den Ort, an dem er sich einmal niederlassen würde. Allerdings hatte er sich nie wirklich darauf gefreut, sie auszupacken –
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