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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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Hautu?“
    Mia setzte ein geschäftsmäßiges Lächeln auf. „Ich glaube an die Macht der Vorstellungskraft“, sagte sie, dankbar, weil sie für diese ausweichende Antwort nicht auf der Stelle vom Blitz erschlagen wurde. Sie hatte sich nie zur Schauspielerin berufen gefühlt, doch allmählich vermutete sie, dass sie ihren Beruf verfehlt hatte.
    Ja. Sie glaubte an Maulu Hautus Macht. Genau das war ihr Problem.
    Seit sie in Kontakt mit der Statue gekommen war, spürte sie ein beinahe schmerzhaftes körperliches Verlangen. Ständig musste sie an Sex denken – vor allem an jene Varianten, die mit Hitze, Schweiß, Atemlosigkeit und einem dominanten Partner zu tun hatten.
    Da Mia diese Art von Sex nur ein einziges Mal erlebt hatte, musste sie leider auch an den Mann denken, der beteiligt gewesen war. Einen Mann, der sie erst für alle übrigen Männer verdorben und sich dann aus dem Staub gemacht hatte.
    Ihr schlechtes Gewissen plagte sie. Wenn man einen festen Freund hatte, gehörte es sich nicht, dauernd an einen anderen zu denken. Schließlich gab sich Harlan wirklich Mühe im Bett und verhalf ihr dann und wann sogar fast zu einem Orgasmus.
    Es ist so deprimierend!
    Sicherheit in einer Beziehung darf man nicht unterschätzen, redete sich Mia ein. Harlan würde nicht beim ersten Anzeichen von Problemen das Weite suchen. Er würde es zwar auch nie schaffen, allein durch seinen Blick diese süße Hitze in ihr aufsteigen zu lassen, aber er war ein guter Gesprächspartner und wusste, wie sie ihren Tee am liebsten trank. Außerdem strahlte er einen intellektuellen Sex-Appeal aus, der Mia anzog. Allerdings fragte sie sich immer öfter, ob das für eine dauerhafte Beziehung reichte. Sie ahnte die Antwort, scheute aber die Unterhaltung, die unweigerlich folgen musste, wenn sie Harlan von ihren Zweifeln erzählte.
    Mia blickte auf ihre Uhr. Gleich musste sie die Pressekonferenz beenden und den Bodyguard von Ranger Security treffen. Dann würden sie Moe, wie sie die Statue nannte, einpacken und Richtung Dallas fahren. Mia freute sich riesig über den Erfolg der Ausstellung. Wenn nur der Wermutstropfen nicht gewesen wäre, dass Moe auch Kriminelle anzog …
    Ed Thompson, der im Museum für die Sicherheit zuständig war, glaubte, ein steinreicher Sammler namens Ramirez stecke hinter den versuchten Diebstählen. Mia kannte Ramirez flüchtig von einer Ausstellungseröffnung in Atlanta. Seine kalten Augen erinnerten sie an ein Reptil. Nachdem er ihre Hand geschüttelt hatte, war Mia sich irgendwie schmutzig vorgekommen. Darum hatte sie ihn auch gemieden, als er bei der Ausstellung hier in Washington aufgetaucht war.
    „Erwarten Sie viele Besucher in Dallas?“, fragte jetzt Freddie Ackerman, ein exzentrischer Journalist, der seit Wochen über Maulu Hautu berichtete. Er war immer mit einer übergewichtigen Assistentin unterwegs, die ihn anhimmelte. Freddie sah in Maulu Hautu seine große Chance, sich als Reporter einen Namen zu machen. Da Mia die Kuratorin der Ausstellung „Fruchtbarkeit im Laufe der Jahrhunderte“ war, folgte Freddie ihr auf Schritt und Tritt. Dank Ranger Security wird er bald an seine Grenzen stoßen, dachte sie zufrieden.
    „Ja, das tun wir“, antwortete sie. „Nicht zuletzt wegen des großen Interesses der Medien an unserer Ausstellung.“
    „Hat es weitere Diebstahlversuche gegeben?“, forschte Freddie weiter.
    „Nein.“ Wieder fiel Mia das Lügen erstaunlich leicht. Tatsächlich hatte jemand erst letzte Nacht versucht, Moe zu stehlen. Ein Amateur, der schließlich unverrichteter Dinge aufgegeben hatte. Trotzdem war Mia besorgt.
    Sie konnte es kaum erwarten, Washington unter der Obhut des Bodyguards zu verlassen. Der würde die Verantwortung tragen, und sie könnte sich für eine Weile entspannen – falls sie denn dazu fähig war. Die alten Monty-Python-Filme auf ihrem iPod sollten ihr dabei helfen, ebenso wie die Stricknadeln und ausreichend Wolle, um einmal rund um den Erdball zu stricken. Die am Autofenster vorüberziehende Landschaft und das stetige Motorengeräusch würden sie beruhigen, und Ruhe konnte sie wahrhaftig gebrauchen.
    „Mehr Zeit haben wir heute leider nicht, meine Damen und Herren.“ Mia sah Freddie Ackerman an und verkniff sich ein Grinsen. „Einige von Ihnen werde ich sicher in Dallas wiedersehen.“
    Der grauhaarige Reporter neigte den Kopf.
    Jede Wette, er hat ein Ticket für meinen Flug gebucht, dachte Mia. Pech für ihn, dass ich nicht in dem Flugzeug sitzen werde.
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