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Collection Baccara Band 322

Collection Baccara Band 322

Titel: Collection Baccara Band 322
Autoren: Katherine Garbera Leanne Banks Karen Templeton
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lag bereits in den beiden Geländewagen, mit denen Javier und Miguel – die Brüder des Bräutigams – sie zum Flughafen von Red Rock fahren würden.
    „Willst du mich wirklich schon allein lassen, Scotty?“
    Er lächelte, als Wendy zu ihm ins Freie trat, und ihre fröhliche Miene ließ ihn für einen Moment alles andere vergessen. Er freute sich sehr über ihr Glück. „Du bist ja nicht allein. Du hast Marcos. Und bald ein Baby. Glaub mir, ich werde der stolzeste Onkel sein.“
    „Dann musst du deine Nichte aber auch häufig besuchen.“
    „Natürlich. Wir sehen uns bald wieder. Diesmal kann ich aber nicht länger bleiben. Im Büro wartet viel Arbeit auf mich. Und …“
    „Ich weiß.“ Wendy boxte ihn gegen den Arm. „Daddy verlangt, dass seine Söhne und Töchter zu dem Dinner erscheinen, das die Firma sponsert.“
    Ja, und niemand wagte es, ihm zu widersprechen.
    Nur Wendy – das Nesthäkchen der Familie – war immer aus der Reihe getanzt. Mit ihrem Eigensinn hatte sie ihren Vater schier zur Verzweiflung getrieben. Und während ihre fünf Geschwister schon früh Verantwortung in der Firma übernommen hatten, war Wendy der Meinung gewesen, als reiche Erbin müsse sie nicht arbeiten.
    Eine Einstellung, die ihre Eltern gar nicht schätzten. Darum hatten sie vor einem Jahr hart durchgegriffen und die kleine Prinzessin nach Red Rock geschickt. Ohne Kreditkarte, allerdings mit einem Jobangebot – als Kellnerin im Red, dem Restaurant der Familie Mendoza, das von Marcos geleitet wurde.
    Die Liebe zu ihm schien Wendy völlig verändert zu haben. Sie war nicht mehr das verwöhnte Millionärstöchterchen, sondern sprach mit Begeisterung von ihrer Arbeit im Restaurant. Ja, sie wirkte rundum glücklich und zufrieden.
    Als hätte sie ihren Platz im Leben gefunden, dachte Scott und wünschte sich plötzlich, noch ein wenig in ihrer Nähe bleiben zu können. „Willst du nicht mit uns zum Flughafen kommen?“
    Wendy legte die Hände auf ihren Bauch, während sie den Kopf schüttelte. „Meine Ärztin möchte, dass ich mich schone. Und ehrlich gesagt …“, sie grinste, „… euch alle hier zu haben, hat mich ziemlich angestrengt.“
    „… ausgeschlossen“, beendete ihr Vater gerade einen Satz, als er in diesem Moment – gefolgt von seiner Frau – durch die breite Tür schritt. „Wenn die Leute tausend Dollar pro Gedeck zahlen, erwarten sie auch, dass die Gastgeber anwesend sind.“
    „Ach.“ Virginia Alice Fortune seufzte. „Bei dreihundert Gästen fällt das kaum auf. Es ist ja nicht so, als würden wir ihnen den Lachs persönlich servieren. Der Eventmanager hat alles organisiert.“
    „Aber ich muss die Begrüßungsrede halten.“
    „Ich würde lieber bei dir bleiben, Schatz.“ Ihre Mom umarmte Wendy, dann tippte sie auf die rosa Tüte, die an einer Kordel von ihrem Handgelenk baumelte. „Danke für die Pralinen.“
    Ihr Vater hingegen blieb distanziert wie immer. „Das Baby kommt im März?“
    „Ja“, bestätigte Wendy.
    „Gut. Dann sehen wir uns.“ Nach diesen Worten fasste er seine Frau am Arm und führte sie zum Wagen.
    Das war typisch für John Michael Fortune. Er legte keinen Wert darauf, mit seinen Kindern zu plaudern. Auf seine Rede beim Wohltätigkeitsdinner würde er dagegen niemals freiwillig verzichten.
    Nein, denn er war durch und durch Geschäftsmann. Für ihn zählte nur die Firma, sein Ansehen in der Gesellschaft. Der finanzielle Erfolg.
    Und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Zumindest bei den Fortunes, dachte Scott, als der Rest der Familie aus dem Hotel kam.
    Sein älterer Bruder Mike, im dunklen Anzug und mit Krawatte, hielt das Handy ans Ohr und führte ein geschäftliches Gespräch.
    Seine Schwester Emily und sein Bruder Blake unterhielten sich lebhaft – über die Umsatzzahlen aus dem Weihnachtsgeschäft.
    Nur ihre Cousine Victoria scherzte mit Javier und Miguel. Sie hatte die gleichen braunen Locken, das gleiche Temperament wie Wendy. Und sie umarmte Wendy stürmisch, bevor sie Marcos bat: „Pass gut auf sie auf.“
    „Versprochen.“ Er blickte seine Frau zärtlich an. „Darum bringe ich sie jetzt ins Kaminzimmer. Hier draußen ist es zu kalt.“
    „Ja, wirklich.“ Scott küsste Wendy zum Abschied auf die Wange. „Geht schnell rein. Wir müssen auch los.“
    Doch kaum waren die beiden im Hotel verschwunden, hielt ein Jeep mit der Aufschrift Flugschule Redmond hinter Javiers Explorer, und ein Kerl in Cowboystiefeln und Pilotenjacke stieg aus. Scott
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