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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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konnte er eine halbe Stunde lang aushalten. Und er war nicht Erins neuer Freund, der genauestens unter die Lupe genommen wurde.
    Er musste nur hingehen, die Frau davon überzeugen, dass er gut auf ihre Tochter aufpassen würde, sich für den Kaffee bedanken und wieder verschwinden. „Eine Mutter, eine halbe Stunde. Höchstens.“
    „In Ordnung.“ Sie lächelte ihn strahlend an. „Ich hole Sie um zehn ab. Einverstanden?“
    „Geben Sie mir die Adresse, dann komme ich mit meinem Wagen hin.“ Der Wagen seines Vaters stand in der Garage. Obwohl … „Ist das Ihrer?“, fragte er und nickte zu dem Monaro-Sportcoupé in der Einfahrt.
    „Rorys“, sagte sie und ging zum Wagen. Tristan folgte ihr. „Ich habe kein Auto, deshalb hat er mir angeboten, seinen zu leihen. Für die Tour nehme ich aber lieber den Ford meiner Mutter, denn wenn die Händler diesen Flitzer sehen, verdreifachen sie sofort ihre Preise.“
    „Ich fange gleich an zu weinen.“
    „Ja, und ich weine jedes Mal, wenn ich mit diesem Schlitten tanken muss.“
    „Sie gehen da völlig falsch ran. Wir reden hier von einer Wahnsinnsbeschleunigung und einer Spitzengeschwindigkeit, bei der kein Auge trocken bleibt. Da sind Benzinpreise Nebensache.“
    „Sie klingen wie mein Bruder“, sagte sie, angelte einen Pappuntersetzer und einen Stift von der Konsole und begann, etwas aufzuschreiben. „Was haben Männer bloß immer mit schnellen Autos?“
    „Passen Sie auf das Verdeck auf.“
    „Auch das höre ich nicht zum ersten Mal“, murmelte sie und schrieb weiter. „Was glauben Sie, wieso ich einen Untersetzer benutze?“

    „Das ist doch eine gute Idee, oder nicht?“, fragte Erin am nächsten Morgen, als sie eine Packung frisch gemahlenen Kaffee und einen Kastenkuchen auf den Küchentisch ihrer Mutter stellte.
    Seit zwei Jahren wohnte sie nicht mehr zu Hause, aber sie kam immer noch gern und oft hierher. Diese Küche war ein idealer Ort, um ein bisschen auszuspannen – und um Reisebegleiter unter die Lupe zu nehmen. „Jedenfalls kam sie mir gut vor.“
    „Sehr vernünftig, Kleines.“ Lillian Sinclair musterte ihre Tochter über den Rand ihres roten Brillengestells hinweg. „Wie heißt er noch mal?“
    „Tristan Bennett.“
    „Ich kannte mal einen Tristan. Er war Choreograph und ein echter Schatz.“
    „Der hier ist kein Choreograph, glaube ich.“ Zwar wusste sie es nicht, aber sie konnte sich Tristan Bennett beim besten Willen nicht vorstellen, wie er in engen Strumpfhosen übers Parkett hüpfte. „Der Name Tristan passt sowieso nicht zu ihm.“
    „Ach nein? Wie sollte er denn deiner Meinung nach heißen?“
    „Na, ich denke da zum Beispiel an Luzifer.“
    Ihre Mutter zog die Augenbrauen hoch. „Eindrucksvoller Name.“
    „Er sieht sehr gut aus.“ Erin fand, ihre Mutter sollte vorgewarnt sein.
    „Verrucht?“
    „Ich hoffe nicht.“ Erin zögerte. „Mein Instinkt sagt mir, dass er in Ordnung ist. Aber ich habe auch das Gefühl, dass er irgendeine dunkle Seite hat.“
    „Ein Mensch muss nicht Teil der Dunkelheit sein, um sie zu durchwandern“, zitierte ihre Mutter eines ihrer chinesischen Lieblingssprichwörter. „Was macht er beruflich?“
    „Keine Ahnung.“
    „Du hättest ihn fragen sollen.“
    „Mach ich noch.“ Erin schnitt die Kaffeepackung mit einem Messer auf. „Er ist nur so … ausweichend.“
    Es klingelte an der Tür. „Aber pünktlich“, sagte ihre Mutter. „Das spricht für ihn.“
    „Wie sehe ich aus?“
    „Frisch und munter. Wie willst du denn aussehen?“
    Sie trug eine grüne Hose und ein ärmelloses Top in Blassrosa, dazu mehrere indianische Armreifen an dem einen Handgelenk. „Ich dachte an seriös, aber auch ein klein wenig pfiffig.“
    „Dann hast du das mit dem Pfiffigen eindeutig übertrieben“, sagte ihre Mutter. „Willst du aufmachen oder soll ich?“
    „Ich geh schon“, seufzte Erin.
    Sie öffnete die Tür und fand sich Tristan im weißen Hemd gegenüber. Die oberen beiden Knöpfe waren offen und die Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt. Dazu trug er eine Cargohose und Stiefel …
    Und neben ihm stand ein Käfig mit einem Papagei!
    „Das ist Pat“, stellte er vor. „Leider mussten die Nachbarn in die Kirche.“
    „Kommen Sie rein.“
    Er hob den Käfig hoch und folgte Erin in die Küche. Resigniert stellte sie fest, dass ihre Mutter sich auf den ersten Blick in Tristan und Pat verliebte. Nachdem sie alle miteinander bekannt gemacht hatte, setzte Tristan sich an den
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