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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Er wusste ebenso gut wie sie, dass man die besten Edelsteine an den unmöglichsten Orten fand – in den Ein-Mann-Minen, in denen es Steine gegen Bargeld gab, und damit basta. „Bleibt aus deiner Einheit jemand hier, der mit mir kommen könnte?“
    „Kommt gar nicht infrage!“
    Erin seufzte. Sie war vollkommen immun gegen Militärangehörige, und sie verstand nicht, warum Rory meinte, sie vor ihnen beschützen zu müssen. „Vielleicht gebe ich eine Anzeige auf.“
    „Nur über meine Leiche“, erwiderte er. „Ich lade euch übrigens zu Doyle’s zum Essen ein.“
    Aha. Blick über den Hafen und die besten Meeresfrüchte der Stadt. Rory hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen. „Wann?“
    „Halb acht. Und wenn du nicht kommst, hole ich dich.“ Dann legte er auf.
    Super, einfach super! Verärgert warf Erin ihr Handy auf den Beifahrersitz. Ihr Fahrgast hatte inzwischen seine Tasche aus dem Kofferraum geholt und sah sie an. Seine Mundwinkel waren leicht nach oben gebogen, also musste er sich über irgendetwas amüsieren.
    „Probleme?“, fragte er.
    „Ja, aber ich arbeite an der Lösung.“ Sie konnte Edelsteine auf einer Auktion oder übers Internet kaufen, aber da waren sie meist überteuert und nicht so außergewöhnlich wie die, die man selbst vor Ort aussuchte. Nein, das ging nicht.
    Sie nahm schließlich an einem Design-Wettbewerb teil, der über ihren Ruf und ihre Zukunft entschied. Und wenn sie eine reelle Chance haben wollte, musste sie sechs außergewöhnliche Einzelstücke mit perfekten Steinen vorweisen. „Sie sind nicht zufällig ein Eunuch, oder?“
    „Ich will nicht einmal wissen, wie Sie auf diese Frage kommen.“
    „Es ist bloß so, dass ich einen Begleiter brauche“, sagte sie eilig. Sein Blick fiel auf die Chauffeurskappe. „Nicht für die Limousine, sondern für einen Edelsteineinkauf im Westen. Und der Betreffende sollte schon, ähm, so gebaut sein wie Sie. Sprich: Ich brauche einen Bodyguard. Sie sind vermutlich nicht interessiert, oder?“
    Er sah sie erst überrascht, dann streng an. „Sie sollten vorsichtiger sein. Was würde Ihr Bruder sagen, wenn er wüsste, dass Sie einen Wildfremden bitten, Sie auf diese Tour zu begleiten?“
    „Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken.“ Sie hatte keine Ahnung, wer er war oder was er beruflich machte, und erst recht keinen Schimmer, was in sie gefahren war, ihn zu fragen. Sie war eben impulsiv, immer schon gewesen. Na ja, so impulsiv normalerweise dann doch nicht. „Sie haben recht. Es war eine blöde Idee. Vergessen Sie’s.“
    „Eine Anzeige würde ich Ihnen auch nicht empfehlen.“
    „Damit stehen Sie nicht allein da.“ Sie wettete eins zu zehn, dass er irgendwo eine kleine Schwester hatte. „Aber ich möchte Sie nicht aufhalten.“
    „Was schulde ich Ihnen?“
    „Nichts. Der Taxameter lief nicht.“ Sie sah ihm an, dass er nicht aufgeben wollte. „Also gut, beantworten Sie mir eine Frage, und wir sind quitt.“
    „Sie wollen wissen, was ich mache?“
    „Wie kommen Sie darauf?“ Er sah sie mit einem Blick an, der sie beinahe zum Lachen brachte. „Ich würde eigentlich lieber Ihren Namen wissen.“
    Nun trat ein Schweigen ein, das für beide ein bisschen peinlich war. Er wollte es ihr offensichtlich nicht sagen.
    „Schon gut“, sagte sie schließlich kopfschüttelnd. Sie hätte es wissen müssen. Und dennoch war da etwas, das den Wunsch in ihr weckte, mehr über ihn zu erfahren. „Belassen wir es dabei. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“
    „Tristan“, sagte er leise, als sie sich wieder zum Wagen umdrehte. „Tristan Bennett.“
    Erin erstarrte und blickte sich stumm zu ihm um. Er wirkte, als hätte er mit seinem Namen ein großes Geheimnis preisgegeben. Dabei gab es wohl kaum etwas Alltäglicheres als den eigenen Namen zu nennen. Und nun?
    „Tja, Tristan Bennett“, sagte sie lächelnd. „Willkommen zu Hause.“

2. KAPITEL
    Tristan wollte nicht, dass sie ging. Vielleicht war es Neugier oder der Wunsch, den Moment aufzuschieben, in dem er durch die Haustür trat und seiner Kindheit begegnete. Auf jeden Fall musste er einen Vorwand finden, sie aufzuhalten.
    „Wofür brauchen Sie die Edelsteine?“, fragte er.
    „Ich brauche sie, weil ich Goldschmiedin und Schmuckdesignerin bin, wenn ich nicht gerade als Chauffeurin arbeite“, antwortete Erin. „Und in vier Wochen findet ein sehr wichtiger Design-Wettbewerb statt. Für den brauche ich die besten Steine, die ich kriegen kann.“
    Sie war Goldschmiedin?
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