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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Fall direkt nebenan. Als sie sich zu dem Podest vorkämpfte, stürmten vier Polizeibeamte durch die wachsende Menge und wollten sie festhalten. Noah drängte sich zwischen Janey und die Beamten.
    „Zur Seite, Sir“, befahl einer der Polizisten.
    „Sie müssen sie nicht festnehmen“, sagte Noah. Die Reporter scharten sich um ihn. Jeder kritzelte eifrig auf seinen Block, einer fluchte, dass er kein Aufnahmegerät mitgebracht hatte.
    Noah erinnerte sich an das Kamerateam und blickte sich hektisch um. Er entdeckte den Kameramann auf einer Mauer, der von dort fleißig filmte.
    Eigentlich sollte er die Situation zu seinen Gunsten nutzen, doch er war hin und her gerissen. Der Gedanke, seinen Job zu verlieren, war unerträglich, aber Janey zu verlieren …
    Die Beamten griffen wieder nach Janey, und er traf eine Entscheidung. „Miss Walters veranstaltet eine friedliche Demonstration – und eine sehr kreative dazu“, sagte er so laut, dass ihn jeder hören konnte. Wie beabsichtigt fing die Menge an zu lachen.
    „Tut mir leid, Sir, aber sie bricht gleich mehrere Gesetze“, sagte einer der Beamten. „Zunächst einmal Unruhestiftung.“
    „Lassen Sie sie sprechen!“, forderte einer ihrer Anhänger. „Reden! Reden! Reden!“, stimmten die anderen Sympathisanten ein – und auch die Reporter.
    Janey drehte sich zur Menge um, ihre Augen funkelten, als sie eine kleine Axt kämpferisch hochhielt. Im Gedränge stieß sie unbeabsichtigt einen der Polizisten an und verpasste dabei mit ihrer Axt nur haarscharf das Ohr eines anderen.
    „Nur ein paar Minuten“, bat sie.
    Die Polizisten verstärkten ihren Griff, einer zog die Handschellen heraus. Noah hinderte den Mann daran, sie Janey anzulegen. „Geh mit ihnen mit und klär die Sache“, sagte er zu ihr.
    „Ich will etwas sagen. Ich mache das alles nur, damit mir die Leute zuhören.“
    „Das werden sie auch, aber nicht jetzt.“
    Die Polizisten nahmen sie in ihre Mitte und schoben sie in Richtung des Reviers.
    Janey widersetzte sich natürlich. Sie drehte sich plötzlich um und versuchte, an das Mikrofon zu kommen. Einer der Beamten trat vor sie, sie stießen zusammen, und Janey, die deutlich weniger Gewicht auf die Waage brachte als der Mann, fiel zu Boden.
    „Lassen Sie sie reden“, forderten die Reporter erneut, und der Sprechgesang „Reden! Reden! Reden!“ setzte wieder ein.
    Noah näherte sich Janey, die wieder auf den Beinen war, und sah sie lange an. „Es ist besser, Sie lassen sie reden“, sagte er zu dem Polizisten. „Ansonsten riskieren Sie hier einen Aufstand.“
    Der Beamte lächelte und betrachtete die bunte Mischung aus Büroangestellten, Reportern und Teilnehmern des Demonstrationszuges. „Sie machen Witze, oder?“
    „Es wird keinen Aufstand geben“, sagte Janey. „Geben Sie mir nur ein paar Minuten, dann können Sie mich in eine schöne, ruhige, friedliche Zelle bringen.“
    Noah trat zurück, als Janey zum Podium geführt wurde. Eines musste Noah ihr lassen: Da stand sie in dem seltsamen Gewand einer kämpferischen Pionierin mitten in der Hitze und wirkte vollkommen kühl und gelassen.
    „Ich habe eigentlich gar keine Rede vorbereitet“, begann sie. „Ich bin nur in die Fußstapfen anderer Frauen getreten, die nie wirklich Macht hatten und es trotzdem geschafft haben, soziale Veränderungen anzustoßen. Frauen wie Carry Nation, Susan B. Anthony, ja sogar Lady Godiva.“
    „Lady Godiva“, rief ein Mann. „Nun, das ist eine Frau, der ich gern zuhören würde.“
    „Genau da liegt das Problem“, feuerte Janey zurück, als sich das Gelächter legte. „Um heutzutage Aufmerksamkeit zu bekommen, braucht man fast immer Sex oder Gewalt. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Was sagt das über eine Gemeinde aus – über Ihre Freunde und Nachbarn – die in Schwierigkeiten ist und keiner kümmert sich darum?“
    „Entschuldigen Sie“, warf eine Reporterin ein, „aber das Problem ist nicht neu und Ihre Lösung auch nicht.“
    „Umso trauriger. Haben wir in den letzten hundert Jahren so wenig Fortschritte gemacht? Oder in den letzten tausend?“ Janey ließ ihren Blick über die Menge schweifen. Sie sah, dass bei einigen ihre Worte schon wirkten. „Ich lebe in einer kleinen Stadt. Unser Leben hat viele Vorteile, aber es gibt auch Probleme. Zum einen gibt es nicht viele Jobs. Die meisten unserer jungen Menschen müssen in die Großstadt ziehen oder der Armee beitreten, weil sie hier zu Hause keine Möglichkeiten haben.“
    „Megamart
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