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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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ihre Meinung ändern konnte.
    Bisher war Lust auf Sex ausschlaggebend für ihr Zusammensein gewesen. Janey hatte sich selbst eingeredet, dass es so besser war. Sie konnte den Sex mit ihm genießen, solange sie ihr Herz schützte.
    Dieses Mal ließ sie sich von der Liebe leiten. Sie gab sich ihm vollständig hin und nahm, was er zu geben bereit war.

    Janey ging mitten in der Nacht, als sie glaubte, er schläft.
    Noah ließ sie gehen. So war es einfacher.
    Nicht für sie, sondern für ihn in diesem Fall. Er war einfach nicht stark genug, ihr gegenüberzutreten. Er würde heute die Pressekonferenz geben und dann Erskine für immer hinter sich lassen, weil es einfacher war, den beruflichen Erfolg weiterzuverfolgen, als alles aufzugeben, wofür er so hart gearbeitet hatte.
    Er stand auf, duschte, packte seine Sachen und warf im Rückspiegel einen letzten Blick auf Erskine. Es hatte keinen Sinn, sein ganzes Leben für eine mögliche Beziehung mit einer Frau zu ändern. Vielleicht wollte sie ihn gar nicht. Schließlich hatte sie nicht gesagt, dass sie ihn liebte …
    Doch, sie liebte ihn. Noah wusste es, trotzdem hatte er sie gehen lassen.
    Er stieg auf das Podium vor dem Johnson County Courthouse und ließ seinen Blick über die bunt zusammengewürfelte Menge schweifen. Er hatte auf breites Interesse der Presse gehofft, doch er konnte nur einige Nachwuchsreporter und ein einziges Kamerateam entdecken. Offensichtlich war der Bau des Megamarts kein besonderes Thema für die Medien.
    Eigentlich war es egal, was Noah sagte oder wie er es sagte, trotzdem hielt er seine sorgfältig ausgearbeitete Rede. Es lief ziemlich gut, die Menge hörte ihm zu, und die Journalisten machten sich sogar ein paar Notizen.
    Und dann richtete sich die Aufmerksamkeit plötzlich auf etwas anderes, zuerst nur bei einigen Zuschauern. Die am Rande stehenden Zuhörer wandten sich um.
    Das Geräusch von quietschenden Bremsen, gefolgt von einem Poltern, das in Noahs Ohren wie ein entferntes Donnergrollen klang. Das Rumpeln wurde immer lauter. Statt sich wieder seiner Rede zuzuwenden, beobachteten die Reporter genau, was auf der Straße passierte.
    Lautes Gehupe war zu hören, der Verkehr vor dem Gerichtsgebäude geriet ins Stocken und kam schließlich ganz zum Erliegen.
    Noah hatte seine Rede mittlerweile abgebrochen. Als sich das Kamerateam von ihm weg zu den Aktivitäten auf der Straße drehte, vergaß er seinen Stolz und schloss sich der Menge an. Ungläubig starrte er auf das, was sich vor seinen Augen abspielte.
    Eine Frau ging seelenruhig mitten auf der Straße und hielt den ganzen Verkehr auf. Sie trug eine weiße hochgeschlossene Bluse über voluminösen Röcken aus dem vergangenen Jahrhundert. In der Hand hielt sie eine kleine Axt – die typische Waffe von Carry Nation, der berühmten Temperenz-Reformerin und Gegnerin von Saloons.
    Es war Janey Walters. Sie wollte auf diese Weise gegen etwas protestieren, das für sie die moderne Form des Verfalls bedeutete: den Megamart.
    Hinter Janey marschierte eine lange Reihe weiterer Frauen, die meisten Gesichter waren ihm aus Erskine bekannt. Einige waren genauso gekleidet wie Janey, andere in Jeans und T-Shirt. Den Schluss bildeten Big Ed und einige Jungen, die unerbittlich auf kleine Trommeln schlugen, während die Frauen riefen: „Nieder mit dem Megamart.“
    Noah hätte wütend sein müssen. Stattdessen mischte sich Respekt und Bewunderung in seine Gefühle und er musste einfach nur lächeln.
    Da stand eine Frau mitten auf der Strasse, die sich dem Kleinstadtleben angepasst hatte, eine Frau, die ihr Leben ihrer Tochter widmete und ihr immer wieder zeigte, dass sie trotz der Umstände ihrer Geburt geliebt und gewollt war.
    Trotzdem vertrat sie vehement ihren Standpunkt und riskierte eine öffentliche Kontroverse und Niederlage. Ganz zu schweigen davon, dass Jessie die Sache peinlich sein könnte.
    Und es gab noch etwas, was Noah nicht ignorieren konnte. Er liebte Janey. Doch er konnte sich nicht darüber freuen, weil sein Verhalten es ihnen unmöglich gemacht hatte, zusammen zu sein.
    Am Johnson County Courthouse angekommen, führte Janey die kleine Parade die Stufen hinauf. Die Reporter stellten sich ihr in den Weg, feuerten Fragen auf sie ab und hinderten sie daran, zum Podium zu gelangen. Noah nahm das Mikrofon und bat kurz darum, sie durchzulassen. Sie hatte es verdient, zu Wort zu kommen.
    Zu ihrem Unglück befand sich neben einem Gerichtsgebäude fast immer eine Polizeistation – in diesem
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