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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums
Autoren: David Weber
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korrigiert einen Großteil der auftretenden Fehler in Fort Hawter, und die neue Generation, die jetzt nachwächst, muss glücklicherweise nicht erst altes Erlerntes wieder vergessen. Ich kann, was meinen Aufgabenbereich angeht, nichts entdecken, über das man sich würde Sorgen machen müssen.«
    »Fein!«, lobte Colin. Wenn Hector MacMahan keinen Anlass fand, sich Sorgen zu machen, dann gab es auch nichts, um das man sich sorgen musste. Daher richtete Colin seine Aufmerksamkeit jetzt auf Horus. »Wie läuft es auf der Erde, Horus?«
    »Ich wünschte, ich könnte dir sagen, die Lage habe sich verändert, Colin, aber dem ist nicht so. Derart tief greifende Veränderungen führen immer zu Unruhen jeglicher Art. Die Umstellung auf die neue Währung ging reibungsloser, als wir eigentlich zu hoffen gewagt hatten. Aber von der gesamten Prä-Belagerungsökonomie ist nichts übrig geblieben. Was wir an Neuem haben schaffen können, hat sich noch nicht wirklich etabliert, und es gibt reichlich Leute, die bei diesem ganzen ökonomischen Umbau auf der Strecke bleiben und hochgradig verärgert sind.«
    Der alte Mann lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Tatsächlich haben derzeit die Leute an beiden Enden des Spektrums darunter zu leiden. Alles, was zur Sicherung des Existenzminimums notwendig ist, läuft wunderbar – wenigstens besteht nicht mehr die Gefahr einer Hungersnot, und wir können eine vernünftige medizinische Grundversorgung für alle gewährleisten. Aber praktisch jedes zu erlernende Handwerk ist jetzt hoffnungslos veraltet, und das trifft die Dritte Welt natürlich besonders schlimm. Natürlich waren auch die Industrienationen vor der Belagerung nicht in der Lage, sich so etwas wie imperiale Technologie auch nur vorzustellen – trotzdem: Die dachten wenigstens schon in High-Tech-Begriffen. Nur macht das die Umschulungsprogramme auch nicht weniger aufwändig.
    Und was noch schlimmer ist: Wir werden mindestens ein weiteres Jahrzehnt brauchen, um die moderne Technologie wirklich jedem zugänglich zu machen – was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, wie groß die Anstrengungen sind, die sämtliche Militärprogramme erfordern. Was den täglichen Lebensunterhalt angeht, sind wir immer noch weitestgehend auf prä-imperiale Industriemethoden angewiesen, und diejenigen, die in der Industrie Spitzenfunktionen haben, fühlen sich diskriminiert. Sie haben das Gefühl, in Jobs gelandet zu sein, bei denen sie keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten mehr haben. Die Tatsache aber, dass die zivilen biotechnischen Erweiterungen und die moderne Medizin ihnen zwei oder drei Jahrhunderte Zeit lassen, sich zu ihrem Besten weiterzuentwickeln, ist bei den meisten noch nicht wirklich angekommen.
    Und dass es Versorgungsengpässe bei der biotechnischen Erweiterung der Bevölkerung gibt, ist dem Ganzen auch nicht gerade förderlich. Wie üblich kommt Isis viel besser voran, als ich gedacht hätte. Aber wieder einmal sind es die Leute in der Dritten Welt, die am meisten darunter zu leiden haben. Irgendwelche Prioritäten mussten wir ja setzen, und da gibt es einfach mehr Leute und einen weniger ausgeprägten technischen Hintergrund. Manche von denen glauben wirklich immer noch, Biotechnologie sei in Wirklichkeit Zauberei!«
    »Ich bin wirklich froh, dass es dich gibt und ich dir diesen Job aufs Auge drücken konnte!«, meinte Colin, und es war seinem Tonfall anzumerken, dass er aus tiefstem Herzen sprach. »Gibt es irgendetwas, womit wir dir die Aufgabe erleichtern könnten?«
    »Eigentlich nicht.« Horus seufzte. »Wir arbeiten jetzt schon so hart und so schnell, wie wir nur können. Wir haben einfach nicht genug Leute, die wir einsetzen können. Aber wir werden das Kind schon irgendwie schaukeln. Immerhin habe ich ein paar hochkarätige Helfer im Planetaren Rat. Wir haben eine ganze Menge lernen müssen, als wir uns auf die Belagerung vorbereiten mussten. Deswegen ist es uns jetzt gelungen, einige wirklich unschöne Fehler zu vermeiden.«
    »Würde es dir helfen, wenn man dir die Verantwortung für Birhat abnehmen würde?«
    »Nicht allzu viel, fürchte ich. Die meisten meiner Untergebenen hier sind sowieso direkt in Geralds oder Tao-lings Aufgabenbereiche involviert. Ich muss mich also nur um all die kümmern, die wiederum von denen abhängig sind. Natürlich …«, plötzlich grinste Horus breit, »… ist mein Vizegouverneur, da bin ich mir ganz sicher, ohnehin schon der Ansicht, ich sei viel zu oft von
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