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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums
Autoren: David Weber
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zum ersten Mal.«
    »Ich auch«, warf Hatcher ein. »Was sind das für Gefechtsköpfe, Tao-ling?«
    »Wir haben die Daten erst vor zwei Tagen gefunden«, erklärte Tsien und klang fast so, als wolle er sich entschuldigen, »aber das, was wir bisher gesehen haben, lässt auf eine Waffe schließen, deren Wirkung um mehrere Größenordnungen stärker ist als alles, was bisher gebaut wurde.«
    »Beim Schöpfer!« In seinem Sessel richtete sich Horus auf, halb fasziniert, halb entsetzt. Vor einundfünfzigtausend Jahren war er ein Gefechtskopfspezialist im Vierten Imperium gewesen, und die entsetzliche Effizienz der Waffen, die das Imperium hervorgebracht hatte, war für ihn ein immenser Schock gewesen, als er zum ersten Mal mit diesen zu tun bekommen hatte.
    »Allerdings«, war Tsien nüchterner Kommentar. »Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich vermute, dieser Gefechtskopf könnte deine Leistung bei Zeta Trianguli im Alleingang wiederholen, Colin.«
    Diese Bemerkung brachte mehrere der Anwesenden dazu, hörbar zu schlucken, Colin eingeschlossen. Er hatte den Überlicht-Enchanach-Antrieb bei der Zweiten Schlacht von Zeta Trianguli Australis als Waffe eingesetzt. Dieser Antrieb erzeugte gewaltige Schwerkraftfelder – im Prinzip nichts anderes als konvergierende schwarze Löcher – und nutzte diese dazu, Schiffe über eine Reihe verzögerungsloser Übergänge im wahrsten Sinne des Wortes aus dem ›Real‹-Raum herauszupressen. Die Verweilzeit eines mit Enchanach-Antrieb ausgestatteten Schiffes im Normal-Raum war ausgesprochen kurz, geradezu minimal. Selbst wenn es dabei einem Stern, in interstellarem Maßstab gerechnet, recht nahe kam, hielt sich ein Schiff, das sich mit einer neunhundertfachen Lichtgeschwindigkeit bewegte, nicht lange genug in dessen Nähe auf, als dass es dadurch hätte Schaden nehmen können. Doch die Initial-Aktivierung und die abschließende Deaktivierung dauerte deutlich länger, und genau das hatte Colin dazu genutzt, eine Nova zu erzeugen, durch die mehr als eine Million Schiffe der Achuultani zerstört worden waren.
    Doch für diese Glanzleistung hatte er ein halbes Dutzend Planetoiden gebraucht, und die Vorstellung, diese Wirkung mit einem einzigen Gefechtskopf zu erzielen, war zutiefst erschreckend.
    »Kein Scherz?«, fragte er nach.
    »Kein Scherz. Die Gesamtleistung dieses Gefechtskopfs ist deutlich geringer als die der Geschosse, die du bisher eingesetzt hast. Aber zugleich scheint sie deutlich fokussierter zu sein. Unserer vorsichtigsten Schätzung nach dürfen wir vermuten, dass diese Waffe in der Lage wäre, einen ganzen Planeten und alles in einem Umkreis von dreihundert- bis vierhunderttausend Kilometern zu zerstören.«
    »Allmächtiger!« Jiltanith sprach so leise, dass sie kaum zu verstehen war, und sie streichelte den Knauf des Dolches aus dem fünfzehnten Jahrhundert, den sie stets bei sich trug. »Unvorstellbar, würd' solch' Höllenwerk durch Missgeschick eine unserer Welten ganz zerschmettern!«
    »Na, da hast du Recht«, murmelte Colin und erschauerte. Wegen Zeta Trianguli hatte er immer noch Albträume, und auch wenn das unbeabsichtigte Zünden eines Gravitonen-Gefechtskopfes praktisch unmöglich war, hatte das Imperium doch das Gleiche über die unbeabsichtigte Freisetzung eines ihrer biologischen Kampfstoffe gedacht.
    »Komm bloß nicht auf die Idee, so ein Ding zu bauen, Tao-ling!«, warnte er. »Mach bei der Nachforschung, was immer du für richtig hältst – ach verdammt, vielleicht werden wir so etwas gegen den Master-Computer der Achuultani ja tatsächlich brauchen ! Aber bau keinerlei Hardware dazu, ohne dich vorher mit mir abzusprechen!«
    »Sehr wohl, Euer Majestät!«
    »Hast du sonst noch irgendwelche Überraschungen für uns auf Lager?«
    »Nichts von vergleichbarer Größenordnung. Dahak und ich werden dir bis zum Ende der Woche einen vollständigen Bericht vorlegen, wenn du das wünschst.«
    »Und ob ich das wünsche!« Colin wandte sich jetzt Hector MacMahan zu. »Gibt es irgendwelche Probleme mit dem Korps, Hector?«
    »Nur wenige. Was die Mannschaftsstärke angeht, kommen wir besser hin als Gerald. Aber unsere Gesamt-Sollstärke ist ja auch geringer. Einige unserer leitenden Offiziere haben gewisse Schwierigkeiten, sich an die Möglichkeiten zu gewöhnen, die imperiale Ausrüstung bietet – die meisten von denen waren schon beim Korps lange vor der Zeit der Belagerung. Deswegen hatten wir ein paar kleinere Unannehmlichkeiten beim Training. Amanda
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