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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums
Autoren: David Weber
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ist das zu verstehen?«, wollte Colin genauer wissen.
    »Ich schätze, ich bin ein wenig so wie Horus, der sich immer Sorgen darüber macht, was ihm als Nächstes in die Quere kommen könnte. Wir kommen so schnell voran, dass ich nicht einmal in der Lage bin, alle Mitspieler überhaupt kennen zu lernen, geschweige denn herauszufinden, was sie wohl im Schilde führen könnten. Und selbst die besten Sicherheitsvorkehrungen könnten löchrig sein wie ein Sieb. Ich habe zum Beispiel Stunden mit Dahak und einem ganzen Team meiner besten Jungs und Mädels darauf verwendet, eine Möglichkeit zu finden, wie wir die von Anus Verbündeten, die Terrageborene sind und überlebt haben, identifizieren könnten, und wir sind kläglich gescheitert.«
    »Willst du mir damit sagen, wir hätten die noch nicht alle erwischt?« Mit einem Mal saß Colin stocksteif da, und Jiltanith neben ihm spannte sich sichtlich an. Ninhursag schien von der Reaktionen der beiden überrascht.
    »Hast du es ihnen nicht gesagt, Dahak?«, fragte sie.
    »Ich bedaure …«, die Stimme klang ungewohnt peinlich berührt, »… aber das habe ich noch nicht getan. Zumindest nicht in aller Deutlichkeit.«
    »Und was zum Teufel heißt das jetzt wieder?«, wollte Colin wissen.
    »Das heißt, Colin, dass ich die Daten in einen deiner Implantat-Downloads eingefügt habe, aber ich habe verabsäumt, dich explizit darauf hinzuweisen.«
    Colin legte die Stirn in Falten und gab geistig die Befehlssequenz ein, mit der er den Index seiner Implantat-Daten aufrufen konnte. Das Problem mit Informationen, die auf das Implantat heruntergeladen wurden, war, dass sie eben nur abgespeicherte Daten waren: Solange der Implantatsträger diese Informationen nicht abrief , fehlte ihm unter Umständen das Wissen, dass er über diese Daten bereits verfügte. Jetzt meldete sich der Bericht, den Dahak erwähnt hatte, in seinem Vorderhirn, und Colin verkniff sich gerade noch einen saftigen Fluch.
    »Dahak«, begann er anklagend, »ich habe dir doch gesagt …«
    »Das hast du.« Der Computer zögerte einen Augenblick, dann fuhr er fort. »Wie du weißt, sind meine Äquivalente zu den menschlichen Eigenschaften ›Intuition‹ und ›Fantasie‹ nach wie vor nur sehr eingeschränkt ausgeprägt. Ich habe begriffen – rein verstandesmäßig, würdest du vielleicht sagen –, dass das menschliche Gehirn nicht über meine eigenen Suchfunktionen verfügt. Doch gelegentlich berücksichtige ich diese Einschränkung nicht. Ich werde es nicht wieder vergessen.«
    Der Computer klang tatsächlich, als sei ihm das Ganze peinlich, und Colin zuckte mit den Schultern.
    »Vergiss es! Ist ja mehr meine Schuld als deine. Du hast zumindest mit Recht erwarten können, dass ich deine Berichte auch durchgehe.«
    »Vielleicht. Dennoch obliegt es mir, dich mit den Daten zu versorgen, die du benötigst. Folglich hätte ich nachfragen müssen, um sicherzustellen, dass dir auch bewusst ist, dass sie dir vorliegen.«
    »Jetzt versetz mal nicht gleich deine Dioden in Aufruhr!« Colin wandte sich wieder Ninhursag zu, während Dahak den Laut ausstieß, der einem leisen Lachen entsprach. »Okay, jetzt habe ich den Bericht. Aber ich finde da nichts darüber, wie wir Anu-Leute haben übersehen können … falls das überhaupt geschehen ist.«
    »Das ›Wie‹ ist eigentlich sogar recht einfach. Anu und seine Spießgesellen haben Tausende von Jahren damit verbracht, die Bevölkerung der Erde zu manipulieren. Sie haben sich eine ungeheuer große Anzahl direkter Kontakte aufgebaut, darunter ganze Rudel von Leuten, die gar nicht wussten, für wen sie da arbeiteten. Einen Großteil ihrer hohen Tiere haben wir erwischt, als ihr die Enklave gestürmt habt. Aber es kann nicht sein, dass Anu alle dort hineingezwängt hat. Es ist uns gelungen, die wichtigeren Nebenfiguren anhand der Unterlagen zu identifizieren, die wir bei den Meuterern gefunden haben, aber wir müssen einfach jede Menge von den ganz kleinen Fischen übersehen haben.
    Diese Leute machen mir auch gar keine Sorgen. Die werden schon wissen, was ihnen droht, wenn sie irgendwie Aufmerksamkeit erregen. Ich gehe davon aus, dass die meisten sich entschieden haben dürften, ganz besonders treue Untertanen des Imperiums zu werden. Aber das, was mir ein wenig Sorgen bereitet, ist, dass Kirinal mindestens zwei streng geheime Zellen unterhalten hat, von denen niemand etwas wusste. Als du und 'Tanni sie bei dem Angriff auf Cuernavaca getötet habt, da wussten nicht einmal Anu und
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