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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Schwierigkeiten gehabt.

    Immerhin hatte man ihm nicht verboten die Kabine zu verlassen, sodass er sich den halben Tag im Hangar bei seinen Leuten herumgetrieben hatte. Die Reparaturen an seinem Raumjäger waren inzwischen abgeschlossen und es reute Eric, dass er sein Baby nicht auf eine Spritztour nehmen konnte. Er hatte die Mechaniker angewiesen, wenn sie ohnehin schon an den Innereien des Raumjägers herumschraubten, doch bitte ein paar Modifikationen vorzunehmen. Es juckte ihn bereits in den Fingern auszutesten, ob die Beschleunigung nun tatsächlich schneller vonstatten ging. Samuel wäre vermutlich von seinem kleinen Ausflug zum Hangar gar nicht begeistert gewesen. Der Arzt, der ihm heute Morgen den Verband gewechselt hatte, war es auch nicht gewesen.

    Apropos Samuel... Seit ihrer gemeinsamen Nacht nach jenem Einsatz war er nicht mehr bei ihm gewesen. Leider war es nicht möglich, dass ihn Samuel direkt anschrieb oder ihm auf dem Intercom eine Nachricht hinterließ. Sowohl die elektronischen Nachrichten als auch die Voicemail sämtlicher Angehörigen der Flotte wurden permanent überwacht. Dieses Risiko war ihnen zu groß.

    Immerhin hatte er seine Korrespondenz wieder auf Vordermann bringen können. Die meisten seiner Freunde waren ebenfalls Piloten oder Mechaniker in der Raumflotte, die er auf der Akademie kennengelernt hatte. Die einzige Familie, die ihm noch geblieben war.

    Eric seufzte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Blick fiel auf das altmodische Foto, das am Bildschirm seiner Workstation festgeklemmt war. Ein Familienfoto: Seine Mutter und Vater, dazwischen die vier Jungs der Coopers. Alle waren sie bei einem Angriff der Strifes auf die Erde gestorben. Einmal hatten die planetaren Schilde versagt, nur ein einziges Mal in diesem Krieg war es den Strifes gelungen der Erde so nahe zu kommen. Überhaupt hatten sie nur wenige Schüsse abfeuern können, doch seitdem war Texas aufgrund der enormen Strahlenbelastung eine unbewohnbare, karge Wüste. Seine Familie war seit Generationen auf ihrer Farm in der Nähe von Paris, Texas verwurzelt gewesen. Eric und seine Brüder waren richtige Naturkinder gewesen. Immer an der frischen Luft, immer in der Nähe der Pferde. Nie wäre es für Eric als Teenager in den Sinn gekommen, einmal die Erde zu verlassen und in den Weltraum zu gehen. Doch es hatte sich für ihn alles verändert. Fast wäre er damals auch gestorben. Einer Laune des Schicksals hatte er es jedoch zu verdanken, dass er genau an jenem Tag des Angriffs mit seiner High School Klasse einen Ausflug nach Washington D.C. unternommen hatte. Es hatte ihm das Leben gerettet.

    Wieder einmal fragte er sich, ob Samuel ein ähnliches Los teilte. Der Observer hatte ja noch nie über seine Familie gesprochen. Womöglich waren sie ebenfalls tot.

    Mit einem resoluten Kopfschütteln fegte Eric diese düsteren Gedanken beiseite und rief die letzte Mail auf, die er noch beantworten wollte. Doch bevor seine Finger auch nur die virtuelle Tastatur berühren konnten, die seine Workstation auf die Tischplatte vor ihm projizierte, erschütterte ein mächtiger Knall seine Kabine.

    Die künstliche Schwerkraft fiel für einige Sekunden aus und das Rot der Subraumwirbel vor seinem Fenster färbte sich schwarz. Sie waren in den Normalraum zurückgefallen und so wie es den Anschein hatte alles andere als geplant. Die Schwerkraft setzte genauso unvermittelt wieder ein, wie sie zuvor weggefallen war. Mit einem Ächzen fiel er in den Stuhl zurück.

    Was war hier los? Eine Bombe vielleicht? Im Subraum waren sie sicher vor Angriffen von anderen Schiffen. Das wusste doch jedes Kind. Also konnte der Angriff nur von Innen gekommen sein. Wenn es denn überhaupt ein Angriff gewesen war. Vielleicht war auch nur irgendeine Treibstoffleitung oder die Versorgungsleitung, die zu diesem Deck führte, geplatzt. Doch als dann keine Sekunde später seine Kabinenbeleuchtung auf ein bedrohliches Rot umschaltete und der Computer informierte, dass Alarmzustand herrschte, schien ihm die harmlose Erklärung mit dem geplatzten Toilettenrohr nicht mehr so plausibel.

    Seine Workstation war noch eingeschaltet und Eric ließ sich schnell einen Statusbericht ausgeben. Es herrschte höchste Alarmstufe, sämtliche Crewmitglieder der Pride wurden auf ihre Posten gerufen und richtig, vor seiner Tür hörte er bereits hektische Stimmen und zahllose eilige Schritte.

    Dank seines Ranges und den damit verbundenen Rechte auf den Bordsystemen, konnte er
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