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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Unterrichtsräume und die Bibliothek. Zu seiner Überraschung gab es dort eine äußerst ansehnliche Sammlung von Konzertmitschnitten und zahlreichen CDs von ehemaligen Schülern des Konservatoriums. Sogar seine eigene CD stand dort im Regal. Alexis konnte daraufhin ein selbstgefälliges Grinsen nicht ganz unterdrücken.

    Während seine Hand noch über das Holz des Regals strich, fiel ihm ein anderer Name auf: ›Batist‹. Eben jener junge Pianist, auf den er im Hof gestoßen war. Neugierig besah sich Alexis dessen CDs. Es waren sogar drei an der Zahl und zusätzlich noch mindestens zehn DVDs. Beeindruckt las er sich die kurzen Beschreibungen der Konzerte durch, die hier aufgezeichnet waren. Federico hatte schon in namhaften Häusern in ganz Europa gespielt!

    Dass Batist schon eine so rege und ausgeprägte Konzerttätigkeit aufweisen konnte, das hatte Alexis nicht gewusst und es verwunderte ihn. Schließlich war der Pianist noch Student am Konservatorium. Unglaublich wie dieser die doppelte Belastung schulterte.

    Nun, es stimmte wohl tatsächlich. Hier wurde die neue Elite der Musikwelt ausgebildet und er selbst gehörte nun auch dazu.

    Zufrieden, und seinen ersten negativen Eindruck in das Gegenteil verwandelt, kehrte er in das Sekretariat zurück. Die nette Dame auf dem Büro kämpfte sich mit ihm durch den unerfreulichen, aber nötigen, Papierkram und bat ihn dann im Vorzimmer auf den Dekan zu warten. Alexis fragte sich, ob jeder neue Student gleich zum Dekan musste oder ob es an seinem Namen und der Spende lag, die seine Familie getätigt hatte. Nicht, dass Alexis so eine Art von Türöffner benötigt hätte. Er hatte zahlreiche Angebote von Professoren an englischen Hochschulen bekommen, die ihn unterrichten wollten. Er war in England sehr bekannt. Doch Alexis hatte vor allem eine Sache wollen: England verlassen. Auch deshalb hatte er sich für dieses Konservatorium entschieden.

    Als er so auf dem Stuhl saß und die Tür anstarrte, hörte er zwei aufgebrachte Stimmen aus dem Zimmer des Dekan dröhnen. Alexis verstand nicht viel von dem Wortwechsel, zum einen war sein Französisch so gut nun auch wieder nicht als dass er in Gänze folgen konnte, zum anderen versuchte er nicht zu aufdringlich zu lauschen.

    Dann trat plötzlich ein Mann aus dem Zimmer begleitet von einer weiteren Tirade und schlug die Tür mit einem lauten Knall wieder zu. Es war niemand anderes als Federico Batist, wie Alexis überrascht feststellte.

    Federico blieb erst einmal mitten im Zimmer stehen, atmete tief durch und strich sich die Strähnen aus dem Gesicht. Ganz offensichtlich hatte er Alexis noch gar nicht bemerkt, der da im Vorzimmer wartete und ihn musterte.

    Alexis benötigte nur einen kurzen Augenblick um seine Überraschung zu überwinden. Er stand auf und reichte dem Pianisten die Hand: »Ich bin Alexis Arrowfield, freut mich dich kennen zu lernen.«

    Federico blickte ihn zuerst verdutzt an, dann jedoch erwiderte er mit einem höflichen Lächeln den Händedruck: »Federico Batist. Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Du studierst jetzt hier? Ich dachte, die Juilliard wollte dich haben?«

    Alexis, der sonst nie um eine Antwort verlegen war, stutzte: »Woher? Ich meine, ich fühle mich geehrt.« Er fühlte sich wirklich geschmeichelt, dass Federico Batist, der berühmte Pianist, so ein Interesse an ihm zeigte.

    »Brauchst du nicht. Madame Dupal hat seit zwei Wochen von nichts anderem mehr geredet. Sie ging uns allen schon auf die Nerven. Wir sind froh, dass du jetzt endlich hier bist. Es heißt, du wärst ganz gut in Improvisation?«

    »Ich gebe mir Mühe«, erwiderte Alexis lachend. Doch er hatte den kleinen Seitenhieb nicht überhört. Er konnte nur hoffen, dass die Professoren nicht zu enthusiastisch reagiert hatten und die anderen Studenten ihm nun die eiskalte Schulter zeigten.

    Er nahm sich einen Moment Zeit um Federico ins Gesicht zu blicken. Was hatte Kevin gemeint, Federico hätte wieder einmal Probleme? Was für Probleme es wohl waren? Sicherlich keine fachlichen, aber was dann? Ihm fielen sehr wohl die dunklen Augenringe und die angespannte Haltung des Pianisten auf.

    »Dann sehen wir uns sicher bald auf dem Campus«, verabschiedete sich Federico auf einmal schnell als er hörte, dass sich die Tür zum Zimmer des Dekans öffnete. Mit Sicherheit wollte er einer erneuten Konfrontation aus dem Weg gehen. Alexis konnte kaum noch einen Gruß murmeln als Federico schon auf den Flur hinausgetreten war und er ihm
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