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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Zufahrt zum Hof spendeten ein wenig Licht, nach Erics Hand. Seine Finger tasteten den Unterarm entlang, der noch um seinen Bauch geschlungen war, dann hob er die Hand in die Höhe und fuhr eine imaginäre Linie nach, die besonders helle Sterne am Nachthimmel verbanden. Die Regenwolke ließ ohnehin nur einen kleinen Ausschnitt des Himmels unbedeckt. Doch es war kein ihm bekanntes Sternbild, das Samuel da zeichnete. Dann besann sich Eric auf die zwei Formen und versuchte es sich vorzustellen, wie er sie auf einem Stück Papier aufmalen würde. Ein Kreis und dann noch ein weiterer, leicht daneben versetzt. Ein wenig wie die olympischen Ringe, nur eben zwei davon, statt fünf. Es war irgendwie vertraut und... Oh! Noch einmal blickte er zum Firmament. Wie durch ein Wunder war das Stückchen Nachthimmel noch nicht durch die Wolke zugezogen, sodass ihr imaginäres Sternbild noch gut zu sehen war.

    »Wie möchtest du dein Sternbild nennen?«, erkundigte sich Eric mit belegter Stimme. Er hatte wahrhaftig einen Frosch im Hals.

    »Mhm, vielleicht ›Trauringe‹?«

    »Nicht sehr einfallsreich«, konnte er nicht umhin anzumerken.

    Eine kurze Pause folgte.

    »Na, traust du dich?«

    Samuel drehte sich zu ihm um. Eric hörte das Lächeln in der Stimme mehr, als dass er es tatsächlich sehen konnte. Ob er sich ›traute‹? Was für eine Frage.

    »Mit dir an meiner Seite. Was soll schon geschehen? Du würdest es nicht vorschlagen, wenn du nicht alle Optionen gegeneinander abgewogen und es für ein lohnendes und aussichtsreiches Investment halten würdest.«

    Ertappt! Denn Samuel verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.

    »Das ist richtig, aber es gehören Zwei dazu. Eine unvorhersehbare Komponente.«

    »Na komm schon her.« Eric zog ihn enger an sich, vermutlich hatte Samuel jetzt schon Probleme mit dem Atmen, so wie sich seine Arme um den Brustkorb schlossen. Dass ihm bereits die Tränen über die Wangen liefen, bemerkte Samuel zum Glück nicht, denn sie vermischten sich mit den Regentropfen, die noch immer auf sie hinabprasselten.

    »Eric?« Samuel wartete noch auf eine eindeutige Antwort.

    »Ja, natürlich will ich. Es war schließlich auch noch nie eine gute Idee einem Observer zu widersprechen.«

    »Du hast du wohl recht«, beschied ihm Samuel mit selbstzufriedener Stimme, wandte sich um und küsste ihn.

    ENDE

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LESEPROBE – HOLZ UND ELFENBEIN

    Zusammenfassung: Das Klavier war seine Leidenschaft, seine größte Liebe. Doch als sie ihm genommen wird, kann er diese Liebe wiederfinden - in einem Mann?

    Federico Batist gilt als hoffnungsvolles Nachwuchstalent des berühmten Genfer Konservatoriums. Sein Geschick am Flügel begeistert regelmäßig die Zuschauer in den Konzertsälen.

    Doch die vielen öffentlichen Auftritte und der enorme Erfolgsdruck bringen ihn bald an die Grenze des Belastbaren. Die Hände eines Pianisten sind sein Kapital, aber was tun, wenn sie versagen?

    In dieser Situation kann er sich nur einem anvertrauen: Alexis Arrowfield, Engländer, Snob, aber ebenfalls ein anerkannter Musiker und schwul.

    So ist es nicht nur seine ungewisse berufliche Zukunft, die Federico schlaflose Nächte bereitet.

1

    Das Erste, das Alexis Arrowfield immer auffiel, wenn er an einen neuen Ort kam, war der Geruch. Der Geruch, der frisch geputzten Hotelzimmer, mit denen er als Kind so reichlich Erfahrung gemacht hatte. Oder der schwache Geruch nach kaltem Weihrauch, wenn er eine Kirche betrat und davon hatte er schon viele betreten. Der himmlische Duft von frischgebackenem Kuchen, wenn er seine Großeltern in England besucht hatte.

    Hier jedoch roch es so penetrant nach frischer Farbe und Lösungsmitteln, dass man davon regelrecht Kopfschmerzen bekam und Alexis am liebsten sofort die Packung Aspirin aus seinem Koffer holen würde. Er wusste es sofort: Er würde diesen Ort nicht mögen.

    Mit einem müden Seufzen stellte er die Reisetasche auf den Boden und sah sich genauer im Eingangsbereich des Konservatoriums um. Es war ein Gebäude, das man gut und gerne als ›alt ehrwürdig‹ bezeichnen konnte. Diese Mauern wachten bereits seit mehr als zweihundert Jahren über die jungen Musiker, die hier studierten. Über diese Marmortreppen waren schon die ganz Großen der Musikwelt geschritten.

    Im Moment jedoch liefen nur ganz gewöhnliche Schüler die Treppen hinunter, viele mit ihren Instrumenten oder Notenblättern unter dem Arm. Es war Mittagszeit und sicherlich strömten sie
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