Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns
Autoren: Götz Justus
Vom Netzwerk:
verlor! War ihm die Sonne, die Schwüle nicht bekommen? Der Einzige am Tisch, der offensichtlich nicht das geringste Problem mit dieser Gesprächsentwicklung zu haben schien, war Fortman. Der grinste breit. „Können Sie sich eine bessere Tarnung vorstellen?“
    Der Brite starrte ihn sprachlos an. Es dauerte eine Weile, bis der Groschen fiel. Dann begann auch er zu grinsen. „Verstehe! Sie sind ja ein ganz Ausgekochter!“
    Schöller fiel nicht ein Stein, ihm fiel ein ganzes Mittelgebirge vom Herzen. Fortman, dieser Wahnsinnige! Der Kerl brachte ihn noch um den letzten Rest des Verstandes. Der Brite begann schallend zu lachen. „Mann! Und ich dachte, ich müsste nach dem Kasachen rufen!“
    „Nach dem Kasachen?“ Fortman sah den Briten scheinbar irritiert an. Schöller biss sich auf die Unterlippe. Was hatte der Ami nun wieder vor? Warum packte er dieses heiße Thema an?
    Der Brite machte eine abschätzige Handbewegung. „Ach, nichts. Vergessen Sie’s!“
    „Sie meinen nicht zufällig den Bodyguard Ihres Bevollmächtigten Jamal Khan?“
    Der Brite sah ihn verblüfft an. „Doch, den meine ich. Was ist mit ihm?“
    „Hat Ihnen das Sadhana Kapoor nicht berichtet? Er ist tot. Sie werden sich nach einem neuen Killer umsehen müssen. Übrigens auch nach einem neuen Bevollmächtigten. Jamal Khan hat’s ebenfalls erwischt ...“ Fortman unterbrach sich, als er das überraschte Gesicht des Briten sah. Er wartete eine Weile, wollte, dass seine Botschaft die erwünschte Wirkung zeigte, bevor er fortfuhr. „Sir, das ist der Grund, warum wir hier sind! Die Shining Fortune hat komplett versagt! Nie mehr darf so etwas vorkommen, verstehen Sie?“
    Der Brite nickte müde. „Wie ist es passiert?“
    „Ihr Kasache wurde erschossen, Ihr Bevollmächtigter sprang über Bord …“
    „Hat man verfängliche Dinge bei ihnen gefunden …“
    „Sie meinen Smartphones, Laptops? Machen Sie sich keine Sorge! Die Dinge befinden sich inzwischen in unserem Besitz …“
    Panik blitzte in den Augen des Briten auf. „Sie garantieren mir, dass sie nicht in fremde Hände geraten?"
    „Sir, das ist doch selbstverständlich! Wir sind Partner!“
    Der Brite nickte ergeben. „Klar. Entschuldigung. Sie wissen, was darauf an Daten abgespeichert ist?“
    „Noch nicht.“
    „Noch nicht?“ Der Brite starrte Fortman entgeistert an. „Was heißt das?“
    „Dass unsere Spezialisten zur Zeit die Codes knacken, um anhand der abgespeicherten Daten entscheiden zu können, ob Maßnahmen erforderlich sind. Sir, es geht hier nicht allein um Ihre, sondern auch um unsere Sicherheit! Insofern bitte ich um Verständnis. Sie bekommen die Geräte zusammen mit den Zwillingen ausgehändigt. Versprochen!“
    „Ich kann mich auf Sie verlassen, dass die Daten nicht weitergegeben werden?“
    „Ich sagte es doch. Gegebenenfalls werden wir gemeinsam festlegen, ob und in welchem Umfang Aktionen erforderlich sind. Wissen Sie denn, was abgespeichert ist? Bestünde aus Ihrer Sicht Gefahr, sollten die Daten in fremde Hände geraten?“
    Der Brite zuckte die Achseln. „Ich hab‘ keine Ahnung. Wirklich nicht. Das ist es ja, was mich beunruhigt. Ich hatte mit den beiden nie direkten Kontakt. Ich sagte doch – ich kümmere mich nicht um das Geschäftliche.“
    „Das sagten Sie in der Tat. Ihre Sorge ist unnötig. Freuen Sie sich lieber, dass die Dinge nicht in den Besitz der Shining Fortune gelandet sind. Das hätte möglicherweise dramatische Konsequenzen …“
    „Ich werde die Gesellschaft morgen liquidieren lassen!“
    Schöller zuckte zusammen. Das durfte nicht passieren! Die Truppe musste sich bis zum Zugriff der Interpol in Sicherheit wägen. Gespannt sah er Fortman an. Wie würde er mit der Ankündigung umgehen?
    „Sir, davon möchte ich dringend abraten! Sie haben die Kontrolle, solange dort niemand misstrauisch wird, im ungünstigsten Fall gar abtaucht. Können Sie sich auf die Loyalität der Truppe verlassen? Ich vermute, dass das, insbesondere nach dem Debakel in der Ostsee, nicht der Fall sein wird. The rats are leaving the sinking ship!“ Er wandte sich an Schöller. „Das Sprichwort gibt’s doch auch im Deutschen.“
    „Na klar. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.“ Schöller sah die weitere Entwicklung des Gesprächs nun gelassener. Fortman konnte improvisieren, das musste der Neid ihm lassen!
    „Dachte ich’s mir.“ Fortman wandte sich wieder dem Briten zu. „Ich mach‘ Ihnen einen Vorschlag, Sir. Wir schauen uns die Dinge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher