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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir
Autoren: Charlaine Harris
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ihr hinterlegt. Doch als er vor ein paar Tagen vorbeikam, hat er es wieder mitgenommen.«
    Das schien sie alle ziemlich zu überzeugen. Zumindest sprang keiner auf und schrie: »Du Lügnerin, du hast es in deiner Tasche!«
    Claude sträubte sich windend auf dem Boden. Anscheinend wollte er seine unbedeutende Meinung dazu auch loswerden. Wie gut, dass das BH-Top ihm den Mund stopfte.
    »Wenn ich noch einige Fragen stellen dürfte …«, begann ich und wartete nur darauf, dass Bellenos mich unterbrechen und mir mitteilen würde, dass meine Zeit nun leider um sei. Doch nichts dergleichen geschah.
    »Claude, ich weiß, dass du die Beziehung zwischen Eric und mir zerstören wolltest. Aber ich verstehe nicht, warum.«
    Dirk hob fragend die Augenbrauen. Sollte er Claude den Knebel aus dem Mund nehmen?
    »Vielleicht kannst du mir einfach zu verstehen geben, ob ich mit dem, was ich sage, richtig liege oder nicht«, schlug ich vor und hoffte, dass der Knebel drin blieb. »Hast du Jannalynn um Hilfe gebeten, weil du eine Gestaltwandlerin irgendeiner Art anwerben wolltest?«
    Claude starrte mich funkelnd an und nickte.
    »Wer ist das?«, flüsterte Dermot ins Zimmer hinein, als würde ihm die Antwort von irgendwoher entgegenschweben.
    »Jannalynn Hopper ist die Vollstreckerin des Reißzahn-Rudels in Shreveport«, erklärte ich. »Sie ist mit meinem Boss Sam Merlotte zusammen, und sie hasst mich. Doch das ist eine lange und eigentlich auch ziemlich langweilige Geschichte, die ich ein anderes Mal erzähle. Jedenfalls weiß ich, dass sie mir schaden will, wo sie nur kann. Und wie sich herausstellte, war die junge Frau, die in Erics Vorgarten ermordet wurde, eine halbe Werwölfin mit ernsten finanziellen Problemen und Todeswunsch und deshalb wohl zu einer Verzweiflungstat bereit. Und du, Claude, hast ihr von deinem Blut gegeben, um sie verführerischer zu machen für Eric, stimmt’s?«
    Die Elfengeschöpfe waren entsetzt. Ich hätte ihnen nichts Abscheulicheres erzählen können. »Du hast einem Mischling dein heiliges Blut gegeben?«, zischte Gabe und versetzte Claude einen kräftigen Tritt.
    Claude schloss die Augen und nickte.
    Vielleicht wollte er, dass sie ihn hier an Ort und Stelle töteten. Kym Rowe war offenbar nicht die Einzige, die den Wunsch zu sterben entwickelt hatte.
    »Ich verstehe also, wie du es gemacht hast … Aber warum? Warum wolltest du, dass Eric die Selbstkontrolle verliert? Welchen Vorteil hattest du davon?«
    »Oh, das weiß ich«, rief Dermot erfreut dazwischen.
    Ich seufzte. »Vielleicht erklärst du es mir dann.«
    »Claude hat mehrmals zu mir gesagt, wenn wir Niall zu einer Rückkehr zu dir bewegen könnten, dann könnten wir ihn hier in der Welt der Menschen angreifen, wo er nicht von seinen Anhängern unterstützt wird«, erzählte Dermot. »Doch ich habe sein Intrigenspiel einfach ignoriert. Ich war mir sicher, dass Niall nicht zurückkehren würde und es auch nicht könnte, weil er den festen Entschluss gefasst hatte, in der Elfenwelt zu bleiben. Aber Claude entgegnete, Niall liebe dich so sehr, dass er sofort an deine Seite eilen würde, wenn dir etwas passiert. Also hat er versucht, Streit zwischen dir und Eric anzuzetteln, in der Hoffnung, dass es im besten Fall zu Handgreiflichkeiten zwischen euch kommt und Eric dich verletzt. Oder dass du wegen Mordes an ihm verhaftet wirst und deinen Urgroßvater brauchst. Oder dass du wenigstens mit Eric Schluss machst und dein Kummer darüber Niall herbeirufen würde.«
    »Mein Kummer ist ziemlich groß«, erwiderte ich langsam. »Und gestern Nacht war er sogar noch größer.«
    »Und hier bin ich«, sagte da eine mir wohlvertraute Stimme. »Ich komme aufgrund deines Briefes, der mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet hat.«
    Er leuchtete. Mein Urgroßvater hatte sich auch keine Mühe mit seiner menschlichen Erscheinung gegeben. Das weißblonde Haar flatterte um seinen Kopf herum. Sein Gesicht strahlte, und seine Augen glühten wie die Lämpchen einer Lichterkette an einem weißen Baum.
    Die kleine Gruppe Elfengeschöpfe in meinem Wohnzimmer fiel auf die Knie.
    Er legte einen Arm um meine Schultern, und ichspürte seine unglaubliche Schönheit, seine furchteinflößende Magie und seine wahnsinnige Zuneigung.
    Es war nichts Menschliches an ihm.
    »Ich weiß, dass du es hast«, flüsterte er mir direkt ins Ohr.
    Und plötzlich standen wir in meinem Schlafzimmer anstatt in meinem Wohnzimmer. »Nimmst du es mir weg?«, flüsterte auch ich so leise wie
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