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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go
Autoren: Dasa Szekely
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dass Sie nicht mehr in meiner Nähe wohnen.« – »Stattgegeben!«, schrieb ich zurück, und noch ein paar andere Dinge. Wir skypen übrigens hin und wieder – eine Coaching-Möglichkeit, die ich anfangs entrüstet abgelehnt, in letzter Zeit aber sehr zu schätzen gelernt habe, zumal einer meiner Klienten mittlerweile in Australien wohnt – aber das ist eine andere Geschichte.

    Stereotyp sich immer wieder wiederholende Klagen
    – unterbrechen den Kontakt mit der Außenwelt,
    – unterbrechen den Kontakt zu sich selbst und seinen Gefühlen,
    – sind destruktiv, führen nicht zu Veränderung, sondern stabilisieren den Zustand.
    PS Nun hat man nicht nur im engeren Freundes- und Bekanntenkreis mit Klagenden zu tun. Manchmal trifft man weniger gut bekannte Kläger an Bushaltestellen oder im Baumarkt und ist jenen dann für ein paar Minuten ausgeliefert.
    Wenn ich zum Beispiel einmal im Jahr neben Frau XY aus der Bücherei an der Wursttheke stehe und sie die Zeit, bis sie an der Reihe ist, damit überbrückt, mir lang und breit von ihren verzogenen Enkelkindern vorzujammern und dem Schwiegersohn, der also wirklich ein Nichtsnutz sei und bei dem sie schon von Anfang an ein ungutes Gefühl hatte, aber was solle man machen, die jungen Väter von heute …, dann ist es sicher keine gute Idee, sie zu fragen, ob sie findet, dass sie gerade gut in Kontakt mit sich ist.
    Besser funktioniert meines Erachtens eine einfache Strategie: Energie runterfahren, hin und wieder nicken und dabei an etwas anderes denken. Ich schaue sie also freundlich an (und das ist kein bisschen aufgesetzt, denn ich mag sie ja, aber eben ihr Gejammer nicht), ziehe meine internen Energieregler auf 60 bis 70 Prozent und denke nickend darüber nach, was ich meiner Freundin zum Geburtstag schenken könnte.
    Tipp
    für den Umgang mit klagenden Unbekannten im Alltag: Energie herunterfahren und an etwas anderes denken.

    Klagen füllt nicht den Magen , besagt ein deutsches Sprichwort, auch nicht an Wursttheken. Und das Herz, das füllt die Klagerei schon gar nicht – egal wo.
    30. Das macht doch keinen Sinn!

    Das macht jetzt keinen Sinn mehr. Das macht auch keinen Sinn. Macht das Sinn?
    Diese Sätze und ihre Variationen höre ich in letzter Zeit immer häufiger. Die allgegenwärtige Suche nach dem Sinn schlägt sich wohl nicht zufällig in der Alltagssprache nieder: Sinn muss her und alles muss daraufhin untersucht werden, ob es Sinn macht oder nicht. So gerne würden wir Sinn machen !
    Das Wort »machen« ist in diesem Zusammenhang wichtig. Offenbar reicht es nicht, Sinn zu haben – man möchte ihn gern herstellen, man möchte etwas tun, aktiv sinnstiftend beitragen. Wenn wir nichts tun können, erleben wir uns oft als ohnmächtig. Da ist immer noch besser, irgendetwas zu tun , zumal mit dem hehren Ziel, Sinn zu machen.
    Denn Sinn steht für etwas Positives, eine allgemein anerkannte gute Sache, in deren Dienst man sich gern stellt. Umgekehrt ist keinen Sinn zu machen negativ konnotiert und scheint deshalb keine Option darzustellen. Oder doch?
    Ingrid, Maria, Claudia, Astrid, Frauke … die Liste der Frauen, die mit Beziehungsproblemen à la »Das hab ich schon versucht, das macht keinen Sinn« zu mir kommen, ist endlos. Was all diese Frauen gemeinsam haben, ist die hohe Aktivität, mit der sie ihre Partner zu etwas bewegen möchten, was jene dann nicht tun, weshalb die Aktivität dann noch erhöht wird – immer im Dienste des großen Sinnes, der hier selbstverständlich von den Frauen definiert wird. Für deren Partner macht wahrscheinlich etwas ganz anderes Sinn.
    Es handelt sich hier um einen Interessenskonflikt: Die eine will dies, der andere das. Die eine sieht den Sinn darin, der andere in etwas anderem.
    So kommt beispielsweise Frauke zu mir und wünscht sich »Strategien«, um ihren Mann dazu zu bewegen, mehr im Haushalt zu machen. Ich werde zehn Minuten lang darüber unterrichtet, was sie schon alles versucht hat und dass all ihre Versuche keinen Sinn gemacht haben. Ich mache wie vereinbart Vorschläge für mögliche alternative Strategien und Frauke lässt mich kaum ausreden: »Hab’ ich auch schon versucht!« Oder: »Ja, aber …«. So vergehen weitere Minuten, bis wir beide schließlich erschöpft in unseren Sesseln sitzen. Ich beginne zu ahnen, wie es Fraukes Mann wohl geht, wenn Frauke Sinn mit ihm machen möchte.
    Die Hälfte der 30 Minuten ist nun fast um und es ist keine Lösung in Sicht. Vielleicht gibt es keine, denke ich, und vor
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